Die Bemalung des Rumpfs
Nach der Fertigstellung des Rumpfes der Golden Hind geht es an die Bemalung. Das gesamte Schiffe habe ich zuerst mit Revell 88 Ocker bemalt.
Die Barkhölzer sind dunkelbraun (Humbrol 98), diverse Zierstreifen rot (Humbrol 60), der obere Teil der Galion blau (Humbrol 25) und die Grundfarbe für die Ziermuster seitlich grün (Humbrol 120).
Die Ziermuster selbst bestehen aus gelben (Humbrol 154) und roten (Humbrol 60) Dreiecken. Diese habe ich mit einem feinen Pinsel aufgemalt. Abgesehen davon, dass dies sehr aufwendig ist, kann das Ergebnis von nahen (z.B. bei einer Aufnahme mit einer guten Digitalkamera und entsprechender Vergrößerung) nicht zufriedenstellend sein. Auf Distanz wird durchaus ein überzeugendes Resultat erzielt. Eine bessere Methode wäre aber die Muster in einem Graphikprogramm zu erstellen und sie auf einen Decalfilm zu drucken. Das Decal dürfte auch problemlos an die Seitenwände angepasst werden können, da diese in diesem Bereich glatt sind.
Die Decks habe ich erst mit Revell 88 Ocker bemalt und dann noch mit Revell 89 Beige aufgehellt. Mit braunen und grauen Buntstiften habe ich versucht eine Holzmaserung darzustellen.
Die Innenseiten der Reling sind Revell 88 Ocker, während die Querrelings außen rot (Humbrol 60) sind.
Die Galerie am Heck habe ich mit gelben (Humbrol 154) und roten (Humbrol 60) Feldern versehen, auf die ich mit ich mit Revell 94 Gold „Symbole“ aufgemalt habe. Der Heckspiegel ist weiß (Revell 5) und das Wappen wurde wieder mit Gold angedeutet. Hier wäre wieder ein selbsthergestelltes Decal die bessere Wahl.
Die Kanonen
Golden Hind in meiner Rekonstruktion hatte zehn 9-Pfünder, vier 6-Pfünder und vier Drehbrassen. Die 9-Pfünder standen auf dem Hauptdeck, wobei zwei sich in Stückpforten der Back und zwei der Schanz befanden. Diese sind aber bei montierten Wanten nicht mehr sichtbar, weshalb ich auf die Darstellung der Stückpforten und der Kanonen verzichtet habe. Die sechs 9-Pfünder mittschiffs auf dem Hauptdeck, sowie die vier 4-Pfünder – je zwei auf der Back und der Schanz – habe ich dargestellt. Die 9-Pfünder haben ein 2,3 mm langes Rohr aus gezogenen Gießästen, eine 1,4 mm Lafette aus Papier (U-förmig gefaltet) und zwei gezogenen Gießästen als Räder. Letzteres macht die Kanone recht hochbeinig.
Die 6-Pfünder haben 2 mm lang Rohre aus gezogenen Gießästen und eine Lafette aus einer 0,4 mm dicken Plastikplatte. Die Räder habe ich weggelassen, da sie sonst nicht mehr durch die Stückpforten gepasst hätten. Die Lafetten sind hier Revell 88 Ocker bemalt, die Rohre mit Revell 8 Schwarz. Im Original waren es Bronzerohre, die geschwärzt waren. Die Drehbrassen waren nicht fest montiert und ich habe sie weggelassen.
Die Takelage
Der Untermast des Groß- und Fockmasts besteht aus 0,7 mm Plastikstäben, die Stengen dieser Masten aus Draht. Der Besanmast und der Bugspriet habe ich, wie die Flaggstenge, aus gezogenen Gießästen hergestellt. Die Mastkörbe bestehen aus einer 0,4 mm dicken Plastikscheibe und die Brüstungen aus 0,1 mm dicken Plastickplatten. Die Masten wurden mit Revell 89 beige bemalt.
Ich habe nur das stehende Gut dargestellt und mit dem Stagen begonnen, die aus gezogenen Gießästen hergestellt sind.
Die ebenfalls auf dem Bilde oben abgebildeten Rüsten sind wieder aus 0,4 mm dicken Platten.
Für die Wanten habe ich Ätzteile von Saemann Ätztechnik verwendet, wobei diese mit und ohne Jungfern erhältlich sind. Diese sind für Modelle in 1/700 und 1/350 gedacht und für die Golden Hind in 1/700 natürlich viel zu groß, weshalb auch die Verwendung von Teilen mit Jungfern nicht möglich ist (Höhe der Teile mit Jungfern 37 mm, 41 mm und 45 mm, höchste Wante der Golden Hind: 13 mm; verwendete Teile ohne Jungfern sind 37 mm hoch).
Problematisch an diesem Set ist, dass der obere Teil nicht komplett ausgeätzt ist und die Abstände der Webleinen – im Original etwa 40 cm – eher zum Maßstab 1/350 passen. Für die Golden Hind musste aus den viel zu großen Teilen entsprechende kleinere Teile ausgeschnitten werden, wobei man vorsichtig vorgehen sollte, um nicht die Webleinen zu zerbrechen. Die Fock- und Großwanten bestehen aus der oberen Teil eines Wantenteils, während die Besan-, Großstengen- und Fockstengenwanten aus einer oberen Stück hergestellt wurden, was ich gedrittelt habe. Bei dem Teil der Wanten, der unterhalb der Relingsoberkante ist, habe die Webleinen entfernt.
Im Original war das stehende Gut geteert, weshalb ich es schwarz bemalt habe. Hierbei habe ich leider einen Teil der Öffnungen der Wanten zugemalt bzw. mit Sekundenkleber verschlossen und ich empfehle hier besondere Vorsicht, um sich danach nicht ärgern zu müssen.
Letzte Details
Die Golden Hind hat ein Beiboot, was ich aus dem Modelkrak-Set genommen habe. Wobei dort selbst das kürzeste Beiboot (7 mm) immer noch zu lang war und gekürzt werden musste. Die Anker, die an den Rüstings des Fockmasts aufgehängt waren, habe ich wie die Kranbalken der Anker aus gezogenen Gießästen hergestellt – wie auch die angedeutete Galionsfigur und Hecklaterne. Letztere habe ich mit Revell 94 Gold bemalt.
Hier das fertige Modell, wobei ich überlege, ob ich die Wanten und Teile der Ziermuster noch einmal überarbeite:
Lars