Zu beachten ist (und ich vorher zu erwähnen versäumt habe), dass die Stöße der Planken natürlich immer auf Spanten liegen müssen und bei benachbarten Planken möglichsts weit auseinander liegen sollen. Weiter sollten mindestens 3 Planken zwischen Stößen auf dem gleichen Spant sein.
Beplankung Heck, Farbgebung
Mit dem folgenden Bild möchte ich noch einmal zeigen bzw. ergänzen was ich in den letzten Teilen meines Berichts schon beschrieben habe:
1) richtiger Einbau der Berghölzer zwischen den Planken und nicht auf diese aufgeklebt
2) Abschluß der Planken im Heckbereich: die Planken der Schiffsseite liegen außen über der Heckbeplankung, damit ist das Hirnholz der Seitenplanken sichtbar (das ist einer der Gründe warum ich nicht doppelt beplanke sondern nur einfach mit der richtigen maßstäblichen Plankenstärke).

Die Beplankung meines Modells ist jetzt soweit fortgeschritten, dass ich mir Gedanken über die Farbgebung machen muß.

Ich habe lange überlegt, ob ich das Modell (abgesehen von den bereits schwarz gefärbten Berghölzern) naturfarben lassen soll oder (ungefähr entsprechend dem unten stehend Bild als Vorbild) bemalen soll.

Einerseits möchte ich die weiße Bemalung des Unterwasserschiffs mit Bleiweiß (unterhalb der Wasserlinie) darstellen, andererseits möchte ich aber nicht die mühevoll ausgeführte Beplankung unter einer Farbschicht verbergen. Ich bin auch nicht klar welche Farbe ich dafür nehmen soll, ich möchte trotz der weißen Farbe die Holzstruktur der Beplankung erkennbar haben, dazu muß ich noch Versuche machen.
Oberhalb der Berghölzer werde ich die Bemalung ungefähr entsprechend des Vorbilds mit geometrischen Mustern in den Tudorfarben ausführen.
Da ich dazu lasierende Farben (Beizen) verwende habe ich die bereits über dem Bergholz B1 angebrachten Planken aus Birnenholz wieder entfernt und durch Ahornplanken ersetzt, die sich mit Rot, Grün oder Blau schöner färben lassen als das braune Birnenholz.

Die Birnenholzplanken zu entfernen (in kleinen Stücken herunterschneiden) war wesentlich mühsamer als das Anbringen der neuen Planken!
Im Science Museum in London steht ein Modell der Mayflower das auch im oberen Bereich mit geometrischen Mustern bemalt ist. Bei diesem Modell hat der Erbauer diese Muster mit lasierenden Farben direkt auf die Beplankung gemalt mit dem Ergebnis dass die Farben teilweise ineinander gelaufen sind, das Modell ist dadurch in meinen Augen ziemlich entwertet.
Da ich wie schon erwähnt die Holzstruktur trotz Bemalung erhalten möchte habe ich, um so etwas zu vermeiden, folgenden Weg gewählt:
Die Beplankung oberhalb Bergholz B1 habe ich mit Beize rot eingefärbt und dann mit transparentem Lack dünn überstrichen. Die grünen Dreiecke habe ich dann aus dünnen Leisten (0,4mm) aufgeklebt. Diese Leisten habe ich erst lasierend eingefärbt, dann die Dreiecke mit einem Stanleymesser zugeschnitten (Schnittflächen nachgefärbt) und aufgeklebt.


Zur Größe: die Dreicke haben eine Kathetenlänge von ca. 8 mm.
Dadurch dass die grünen Dreiecke leicht über der roten (lackierten) Fläche erhaben sind kann ich falls notwendig auch nachträglich die grüne Farbe nachstreichen, ohne befürchten zu müssen, die roten Flächen zu verderben. Anschließend werden auch die grünen Dreiecke dünn transparent lackiert.
Hier das Ergebnis:

Nächster Arbeitsschritt, bevor ich das Achterschiff weiter beplanke, wird die Beplankung des Hauptdecks, die Innenbeplankung und der Einbau des Frontschotts der Hütte sein.

Klaus Deisenberger