Teil 10: Innenbeplankung, Deckbalken und Verzierungen
Nach einer längeren Pauste konnte ich wieder ein wenig an dem Modell arbeiten.
Ich habe mich nach langer Überlegung entschlossen, die Innenbeplankung in der Kuhl rot zu färben, wie dies bei englischen Kriegsschiffen des 17. Jahrhunderts üblich war. Dem Buch "Die Schiffe des Abel Tasman" liegt eine Farbkarte bei, die die Farbtöne der im 17. Jahrhundert (in Holland) verwendeten Anstriche zeigt. Dabei ist auch Zinnoberrot, mein Rot kommt ziemlich nahe an diesen Farbton. Dazu habe ich eine rote Holzbeize genommen, da ich bei meinem Modell gern noch die Holzstruktur sehen und diese nicht durch Ölfarbe verdeckt haben möchte. Auf den Bildern kommt die Beize recht knallig rüber, ist aber im Original nicht so der Fall.
Der Fockknecht ist das untere Gegenstück zum Kardeelblock der Falls der Fockrah. Der Knecht besteht aus einem kräftigen Vierkantholz in das 3 Scheiben eingelassen sind.
Die Beting besteht aus 2 vertikalen Vierkanthölzern, die durch einen massiven Querbalken verbunden sind und dient zum Belegen des (der) Ankerkabel(s).
Beide müssten eigentlich durch das Deck bis in den Unterraum durchgehen, da das Deck aber beim Modell voll beplankt ist und man in den Raum darunter nicht hineinsehen kann, habe ich beide auf Deckshöhe abgeschnitten und leime sie direkt auf das Deck.
Anfertigung Knecht:
Die Beting von vorne und hinten zusammen mit dem Knecht:
Die Beting an ihrem Platz vor der Luke, durch die die Ankerkabel in den Raum geführt werden.
Weiterlesen: Baubericht Golden Hind, engl. Galeone 1575, Teil 9: Fockknecht, Beting
Beplankung Hauptdeck:
Das Hauptdeck habe ich mit Ahorn beplankt. Um die Kalfaterung zu imitieren habe ich folgende Vorgehensweise gewählt: ein Ahornbrettchen in der Länge der Planken (94 mm entsprechend 6 m im Original) und in der Stärke 4 mm (die spätere Breite der Planken) wurde beidseitig und an den Enden (quer zur Maserung) schwarz lackiert und anschließend in Längsrichtung in 1,5 mm dünne Streifen zersägt. Damit hatte ich Planken, die oben und unten naturfarbig, an den Seiten und an den Enden schwarz sind. Aneinander geklebt hebt sich der Stoß zwischen den Planken dann gut ab. Ganz zufrieden bin ich mit dem Ergebnis nicht, für das Backdeck und Poopdeck werde ich für die Kalfaterung eine andere Methode probieren.
Für die Verlegung der Planken gibt es verschiedene Methoden, wichtig ist, dass die Stöße bei benachbarten Planken weit auseinander liegen. Bei der von mir gewählten Verlegung sind jeweils 4 Planken zwischen benachbarten Stößen.
Die Innenseite des Frontschotts der Back wurde mit Birne beplankt und liegt eigentlich zu weit hinten (das ist die Rückseite des vordersten Sperrholzspants), nach Einbau des Backdecks ist das aber praktisch nicht mehr zu sehen. Vor diesem Spant habe ich das Frontschott eingebaut, das aus einem Stück Birnenholz besteht in das ich die Relingstützen eingesetzt habe. Unten ist eine Ausnehmung für das Bugsprit. Dieses Schott wird noch beplankt, außerdem wird eine Tür eingebaut.
Vor Einbau des Backdecks sind noch die Ankerbeting und der Fockknecht anzufertigen und einzubauen. Detailfotos des Frontschotts, der Beting und des Knechts folgen später.
Weiterlesen: Baubericht Golden Hind, engl. Galeone 1575, Teil 8: Beplankung des Hauptdecks
Beplankung Heck, Farbgebung
Mit dem folgenden Bild möchte ich noch einmal zeigen bzw. ergänzen was ich in den letzten Teilen meines Berichts schon beschrieben habe:
1) richtiger Einbau der Berghölzer zwischen den Planken und nicht auf diese aufgeklebt
2) Abschluß der Planken im Heckbereich: die Planken der Schiffsseite liegen außen über der Heckbeplankung, damit ist das Hirnholz der Seitenplanken sichtbar (das ist einer der Gründe warum ich nicht doppelt beplanke sondern nur einfach mit der richtigen maßstäblichen Plankenstärke).
Die Beplankung meines Modells ist jetzt soweit fortgeschritten, dass ich mir Gedanken über die Farbgebung machen muß.
Ich habe lange überlegt, ob ich das Modell (abgesehen von den bereits schwarz gefärbten Berghölzern) naturfarben lassen soll oder (ungefähr entsprechend dem unten stehend Bild als Vorbild) bemalen soll.
Einerseits möchte ich die weiße Bemalung des Unterwasserschiffs mit Bleiweiß (unterhalb der Wasserlinie) darstellen, andererseits möchte ich aber nicht die mühevoll ausgeführte Beplankung unter einer Farbschicht verbergen. Ich bin auch nicht klar welche Farbe ich dafür nehmen soll, ich möchte trotz der weißen Farbe die Holzstruktur der Beplankung erkennbar haben, dazu muß ich noch Versuche machen.
Oberhalb der Berghölzer werde ich die Bemalung ungefähr entsprechend des Vorbilds mit geometrischen Mustern in den Tudorfarben ausführen.
Da ich dazu lasierende Farben (Beizen) verwende habe ich die bereits über dem Bergholz B1 angebrachten Planken aus Birnenholz wieder entfernt und durch Ahornplanken ersetzt, die sich mit Rot, Grün oder Blau schöner färben lassen als das braune Birnenholz.
Die Birnenholzplanken zu entfernen (in kleinen Stücken herunterschneiden) war wesentlich mühsamer als das Anbringen der neuen Planken!
Im Science Museum in London steht ein Modell der Mayflower das auch im oberen Bereich mit geometrischen Mustern bemalt ist. Bei diesem Modell hat der Erbauer diese Muster mit lasierenden Farben direkt auf die Beplankung gemalt mit dem Ergebnis dass die Farben teilweise ineinander gelaufen sind, das Modell ist dadurch in meinen Augen ziemlich entwertet.
Da ich wie schon erwähnt die Holzstruktur trotz Bemalung erhalten möchte habe ich, um so etwas zu vermeiden, folgenden Weg gewählt:
Die Beplankung oberhalb Bergholz B1 habe ich mit Beize rot eingefärbt und dann mit transparentem Lack dünn überstrichen. Die grünen Dreiecke habe ich dann aus dünnen Leisten (0,4mm) aufgeklebt. Diese Leisten habe ich erst lasierend eingefärbt, dann die Dreiecke mit einem Stanleymesser zugeschnitten (Schnittflächen nachgefärbt) und aufgeklebt.
Zur Größe: die Dreicke haben eine Kathetenlänge von ca. 8 mm.
Dadurch dass die grünen Dreiecke leicht über der roten (lackierten) Fläche erhaben sind kann ich falls notwendig auch nachträglich die grüne Farbe nachstreichen, ohne befürchten zu müssen, die roten Flächen zu verderben. Anschließend werden auch die grünen Dreiecke dünn transparent lackiert.
Hier das Ergebnis:
Nächster Arbeitsschritt, bevor ich das Achterschiff weiter beplanke, wird die Beplankung des Hauptdecks, die Innenbeplankung und der Einbau des Frontschotts der Hütte sein.
Klaus Deisenberger
Über und unter der als Straklatte aufgebrachten Planke ist mittschiffs jeweils Platz für 6 Plankengänge; zum Bug und Heck hin werden die zu beplankenden Streifen je nach Spantform teilweise schmaler oder breiter.
Damit ergibt sich natürlich, dass auch die einzelnen Planken über die Länge hin unterschiedlich breit sind. Gegen die Schiffsenden, wenn die Planken dann zu schmal oder zu breit werden, müssen wir zwei Planken in eine oder eine in zwei Planken übergehen lassen. Bei meinem Modell ist das im Bugbereich jeweils zweimal (siehe Pfeile 1 und 2 im nächsten Bild)
und im Heckbereich einmal notwendig.
Dieser Übergang geschieht mittels sogenannter Stealer (siehe nächstes Bild).
Stealer: oben für den Bug, unten für den Heckbereich
Wo diese Stealer eingesetzt werden ist in den nächsten Bildern ersichtlich (Pfeile)
Weiterlesen: Baubericht Golden Hind, engl. Galeone 1575, Teil 6: Beplankung am Bug
Die Planken biege ich über die gesamte Modelllänge vor, schneide sie aber vor dem Aufleimen auf Längen, die ca. 6 m im Original entsprechen.
Jede Planke wird in Abständen entsprechend der Position der Spanten (Schiffspanten, nicht die weiter auseinander stehenden Modellspanten) 2 mal gedübelt (1mm Durchmesser).
Dazu bohre ich die Planken an einigen wenigen Stellen vor, streiche sie mit Leim an und befestige sie temporär mit einigen Nägeln (ebenfalls 1mm Durchmesser), die ich später durch Dübel ersetzte.
Das Bild zeigt:
1 Die Bohrungen 1mm Durchmesser
2 einen zur temporären Befestigung eingeschlagenen Nagel 1mm Durchmesser, der später durch einen Dübel ersetzt wird
3 einen eingesetzten Dübel
4 eingeleimte Dübel, abgeschnitten, noch nicht überschliffen
5 eingeleimte Dübel, bereits überschliffen
Nach dem Aufleimen der Planken bohre ich die Löcher für alle Dübel in den oben beschriebenen Abständen und leime die Dübel ein. Abgesehen davon, dass ein so gedübelter Rumpf sehr natürlich aussieht, haben die vielen Bohrungen auch den Vorteil, dass die durch die teilweise starke Biegung entstandene Spannung aus dem Holz genommen wird.
Ein häufiger Fehler, den man immer wieder sieht, ist, dass die Berghölzer über der Beplankung angebracht sind, den richtigen Kurvenverlauf (der im Plan ersichtlich ist) haben und dabei falsch liegenden Planken überschneiden (siehe Skizze im letzten Teil).
Die Berhölzer sind aber nichts Anderes als besonders dicke Planken, die zwischen den Planken normaler Dicke liegen.
Das nächste Bild zeigt die nächsten 4 Plankengänge, unter die wieder ein Bergholz kommt. Die Planken haben die gleiche Kurve wie die Berghölzer.
Bis hierher ist die Beplankung noch ziemlich einfach, da die Planken im oberen Bereich nicht stark gebogen und über die Länge kaum verdreht sind. Schwieriger wird es mit den Berghölzern (Main wales) und mit der Beplankung darunter bis hin zum Kiel, da diese ziemlich, im Bug- und Heckbereich in zwei Ebenen, gekrümmt und teilweise stark verdreht sind. Was bei den Berghölzern noch erschwerend dazu kommt, ist die Tatsache, dass (zumindest bei englischen Schiffen) die Ober- und Unterseite immer waagrecht ist. Es genügt also nicht, eine Leiste entsprechend zu biegen und zu verdrehen, die Ober- und Unterkante müssen entsprechend waagrecht geschliffen werden.
Zur leichteren Erklärung des Folgenden sind im Bild die Berghözer von oben nach unten mit B1 bis B4 bezeichnet, S ist eine Planke ungefähr in der Mitte zwischen B4 und dem Kiel.
Die erste ca. in der Mitte zwischen B4 und Kiel aufgebrachte Planke im obigen Bild zeigt, was passiert wenn wir eine gerade Planke über den Rumpf biegen, im Bereich des Bugs wird sie so stark nach oben gebogen, dass sie schon auf die Höhe von B4 kommt. Planken darüber würden so schon unter dem Bergholz verschwinden. Zur Abhilfe müssen die Planken bevor sie auf den Rumpf kommen hochkant nach unten gebogen werden, zu Verdeutlichung im nächsten Bild eine gerade und eine entsprechen gebogene Planke auf einem Rumpf.
Das gleiche gilt natürlich auch für die Berghölzer, B3 und B4 müssen ebenfalls schon entsprechend gebogen werden, damit sie keine zu starke Krümmung nach oben erhalten. Nach dem Aufbringen der Berhölzer B3 und B4 wird als nächster Schritt der Verlauf der Planken im Unterwasserschiff ermittelt. Dazu haben die Schiffszimmerleute auf den Rumpf mehrere dünne Straklatten aufgenagelt, um die Fläche in mehrere annähernd gleich breite Streifen zu unterteilen. Da mein Modell ziemlich klein ist, habe ich mich auf eine Unterteilung in nur zwei Streifen begnügt, statt einer Straklatte habe ich bereits eine Planke angebracht.
Klaus Deisenberger
- die erste (untere) Beplankung, um den Schiffkörper zu formen
- die zweite (äußere) Beplankung mit sehr dünnen Planken für die Außenansicht
Ich führe meine Modelle mit nur einer Beplankung aus, allerdings die Planken in der richtigen (maßstäblichen) Stärke. Das hat 2 Vorteile: der erste ist, dass die meisten Planken in 2 Richtungen gebogen werden müssen und eine Planke mit z. B 1,5 x 4 mm lässt sich leichter über die Breite biegen als eine Planke mit 0,5 x 4 mm. Der 2. Vorteil ist, dass bei Geschützpforten oder beim Heck von Schiffen mit Plattgatt das Hirnholz der Planken zu sehen sein sollte, siehe Pfeile im nächstens Bild (links Heck, rechts eine Geschützpforte)
Dies lässt sich mit zu dünnen Planken nicht richtig darstellen.
Alle Spanten sind nun innen ausgeschnitten und auf die Rumpfplatte geklebt. Ich habe für dieses Modell das billigste Sperrholz verwendet, das wie auf den Bildern zu sehen ist, sehr leicht ausbricht.
Aus diesem Grund musste ich bei vielen Spanten korrigieren und etliche der Auflanger ausschneiden und neu einsetzen (aus Birnenholz).
Wie früher schon beschrieben, habe ich 6mm dicke Spanten mit je 6mm Zwischenraum verwendet. Zwischen die Spanten habe ich Distanzstücke eingeklebt, damit ergibt sich, obwohl die Spanten im Bereich der Auflanger querschiffs nur 3 mm dick sind, ein sehr stabiles Spantgerüst.
Die Spanten sind schon auf ungefähr die richtige Höhe geschnitten, mit Ausnahme von einigen im Bug- und Heckbereich. Diese habe ich noch auf der Referenzhöhe (siehe weiter oben im Bericht) gelassen, damit habe ich eine einfache Möglichkeit den Rumpf zum Anzeichnen aller notwendigen Höhenmesspunkte (Lage Berghölzer, Decks, Geschützpforten, Wasserlinie etc.) eben aufzustellen (kopfüber - siehe nächstes Bild)
Die Deckbalken habe ich nicht mit den Spanten ausgeschnitten, sondern fertige sie extra an (Birnenholz) und klebe sie zwischen den Spanten in der richtigen Höhe ein, so kann ich sie exakt ausrichten. Siehe nächstes Bild (den Deckbalken habe ich zur Verdeutlichung zu lang gelassen)
Nach dem Einkleben der Deckbalken sind noch die Öffnungen der Geschützpforten zu bauen, dann kann es endgültig mit der Beplankung losgehen.
Es ist in diesem Stadium noch schwer zu glauben, dass dieses hässliche Ding ein schönes Modell werden soll.
Demnächst geht es mit der Beplankung weiter.
Klaus Deisenberger
Nun zum angekündigten Baubericht:
Mit diesem Baubericht möchte ich darstellen, wie man ausgehend von einem Linienriß zum fertigen Modell in vollbeplankter Bauweise auf Sperrholzspanten kommt.
Tragendes Bauteil bei einem voll beplankten historischen Modell in Spantbauweise ist üblicherweise die Kielplatte (am besten zu vergleichen mit einem überdimensionierten Kielschwein), die die Spanten trägt.
In verschiedenen Modellbaukästen werden diese Kielplatte, der Kiel, der Vorder- und Achtersteven sowie das Galionsscheg aus einem einzigen Stück Sperrholz geschnitten, z. B. "Golden Hind" von Aeropiccolo oder "Le Tonnant" von Corel. Die Kielplatte der "Golden Hind" von Aeropiccolo hat zumindest im Bugbereich eine Sponung, Corel hat bei "Le Tonnant" darauf verzichtet.
Bild 1 zeigt (oben) wie so eine Kielplatte bei solchen Modellbaukästen aussieht und darunter wie es besser sein sollte:
Die Kielplatte (rot dargestellt) aus Sperrholz, Kiel, Vorder- und Achtersteven, Galionsscheg und dazugehöriges Knie aus separaten Teilen aus feinmasrigem Massivholz gefertigt, die Maserung immer in Längsrichtung der Teile laufend (schwarz dargestellt). Die Sponung (blau gezeichnet) wird in die Kielplatte geschnitten (beim Originalschiff ist die Sponung im Kiel und den Steven). Im blau schraffierten Bereich wird die Kielplatte dünner geschliffen (nach hinten verlaufend auf ca. 2,5 mm Dicke).
Für die, die es nicht wissen: die Sponung ist eine Nut, in die die Enden der Planken am Bug und Heck bzw. die Längsseite der untersten Planke in den Kiel eingelassen sind.
Bild 2 und 3 zeigen das Gleiche aus Holz gefertigt.
Die Kielplatte ist aus 5 mm dickem Sperrholz, die Sponung ist noch nicht geschnitten.
Kiel, Vordersteven und Galionsscheg sind aus 5mm starkem Birnenholz, der Achtersteven aus 6mm starkem Birnenholz und werden vor dem Schneiden der Sponung in der richtigen Lage provisorisch befestigt. Dazu habe ich diese Teile mit einigen Bohrlöchern versehen und passgenau auch die Kielplatte angebohrt, die Teile sind dann mit kleinen Nägeln (ebenfalls 1mm Ø) fixiert.
Der Grund dafür ist, dass der Kiel nicht über die gesamte Länge die gleiche Breite hat, sondern im vorderen und hinteren Teil schmaler wird, ebenso sind die Steven oben dicker als unten. Zum Schneiden der Sponung werden diese Teile wieder abgenommen und können später (nach dem Schleifen der richtigen Breite und Anbringen der Spanten) mit Hilfe der Bohrlöcher in der richtigen Lage angeleimt werden. Die Bohrlöcher werden dann mit Holzdübeln verschlossen.
Das Dünnerschleifen der Kielplatte im hinteren Bereich kann vorerst nur ungefähr gemacht werden und muss nach Anbringen der Spanten noch korrigiert werden (der Winkel muss mit den Spanten übereinstimmen)
Bild 4 und 5 zeigen die Sponung. Da das verwendete 5mm Sperrholz aus je einer äußeren Lage mit 1mm Stärke und einer Inneren mit 3mm besteht hat es sich angeboten, die äußeren Schichten wegzuschneiden. Die Kontur der Sponung wurde mit einem Stanley Messer eingeschnitten und die äußere Holzschicht der Sperrholzplatte abgetragen.
Weiterlesen: Baubericht Golden Hind, engl. Galeone 1575, Teil 2: Kiel und Spanten
Einleitung zum Modell und zum Schiff:
Nachdem ich in einem Modellbauforum immer wieder die gleichen oder ähnliche Fragen von Modellbauern, die mit ihren Baukastenmodellen von historischen Schiffsmodellen überfordert waren, bekommen habe, bin ich auf die Idee gekommen, statt diese Fragen immer einzeln zu beantworten ein Modell zu bauen und dieses von Anfang an in allen Bauphasen genau zu dokumentieren und den Bau zu erklären.
Ich habe dazu die im Buch "Risse von Schiffen des 16. und 17 Jahrhunderts" beschriebene Golden Hind (Plan von Rolf Höckel) gewählt. Da mir der Linienriss dieses Planes abhanden gekommen ist, habe ich mich entschlossen, auf Basis der Seitenansicht und des Längsschnittes aus diesem Plan und den im späten 16. bzw. Anfang 17. Jahrhunderts gültigen Regeln für Schiffsbau (bzw. –konstruktion) eine eigene Rekonstruktion des Linienrisses zu erarbeiten.
Außerdem ist das ein interessanter Vergleich zu einer Rekonstruktion eines Schiffes von ca. 1670, die ich auf Basis von zeitgenössischen Angaben ("Doctrine of Naval Architecture" von Antony Deane, 1670) durchführe.
Weiterlesen: Baubericht Golden Hind, engl. Galeone 1575, Teil 1: Rekonstruktion