Die Riemen
Durch die Ergänzung der Ruderpforten reicht die im Bausatz vorgesehene Anzahl Riemen nicht mehr aus. Während ich nach einer Möglichkeit die fehlenden Riemen nachzubauen suchte, kam mir der Zufall zu Hilfe. Auf einem Flohmarkt konnte ich günstig einen angefangenen Bausatz erstehen. Trotzdem stellte die Vorbereitung und Lackierung der Riemen meine Geduld auf eine harte Probe. Die Bauteile wiesen leider einen unschönen Formversatz auf, der mühsam geschliffen werden musste. Nach etwa 10 Tagen war diese Strafarbeit erledigt. Zur Holzdarstellung wurden die Riemen nach der Grundierung mit Tamiya XF59 mit Ölfarbe bemalt.
Der Corvus
Die berühmteste Entwicklung der römischen Flotte war die Enterbrücke, die die Römer erstmals in der Schlacht bei Mylae 260 v.C. im ersten punischen Krieg erfolgreich einsetzten. Ihren Namen corvus (= Rabe) erhielt sie durch den gebogenen Haken, der sich in das feindliche Deck bohrte. Trotz der Erfolge wird als letzter Einsatz die Schlacht von Ecnomus 256 v.C. erwähnt. In den Sturmkatastrophen der beiden folgenden Jahre verloren die Römer einen Großteil ihrer Flotte. Man nimmt an, dass die Schiffe, durch den hochaufragenden Corvus, zusätzlich gefährdet waren.
Der Corvus stammt aus dem Bausatz der "Römischen Trireme". Er wurde gem. Bauanleitung zusammengebaut. Die Takelage habe ich geändert, da es mit der in der Bauanleitung vorgesehenen Variante nicht möglich war den Corvus herunterzulassen. Die Bemalung erfolgte mit Öl auf Acrylfarben.
Das Zelt
Für das Kommandozelt am Heck enthält der Bausatz ein Fertigteil, welches mich nicht überzeugen konnte. Daher war die Entscheidung, dass Zelt mit Hilfe von Messingdraht und Stoff neu zu bauen, schnell getroffen. Als Vorlage dienten mir die Fotos, die uns Hans vom Römisch Germanischen Zentralmuseum in Mainz mitgebracht hat.
Zuerst wurde das Originalbauteil mit einer feinen Säge durchgeschnitten, um eine Vorlage zum Biegen der Drähte zu erhalten. Mit dieser Vorlage habe ich dann eine kleine Lehre gebaut und aus 0,7mm Messingdraht die Halterung für das Zelt gebogen und anschließend mit Messingbeize brüniert. Die Zeltplane wurde aus dem gleichen Stoff wie die Segel hergestellt (siehe auch den nächsten Teil des Berichts). Nach der Fertigstellung wurde die Plane auf die gebogenen Drähte gefädelt. Zur Befestigung des Zeltes auf dem Deck habe ich kleine Löcher gebohrt und die Drahtenden mit Sekundenkleber eingeklebt.
Der Gefechtsturm
Zusätzlich zur Enterbrücke im Bug des Schiffes stattete ich meine Quinquereme mit einem Gefechtsturm im Heck des Schiffes aus. Beim Vorbild wurden auf diesen leichte Pfeilgeschütze (catapultae) und andere Geschütze positioniert, um das Gefecht schon auf Distanz beginnen zu können. Die Türme waren aus Holz, zusammenlegbar und wurden erst vor einem Gefecht aufgebaut. Auf der Innenseite habe ich ein helles Holz dargestellt. Die Außenseite wurde weiß grundiert und mit hell grauer Ölfarbe die Steinstruktur hervorgehoben.
Die Anker
Die dem Bausatz beiliegende Anker sind einem eisernen Anker mit abnehmbarem Ankerstock, wie er in Pompeji gefunden wurde, nachempfunden. Hölzerne Anker mit einem Ankerstock aus Blei dürften bei einem Schiff dieser Größe jedoch wahrscheinlicher gewesen sein. Ich habe für das Modell jedoch die beigefügten Bauteile verwendet.
Aus Messingdraht habe ich neue Ösen gebogen und diese anstelle der Kunststoffbauteile verwendet.