Das Vordeck ist inzwischen bis auf die 20mm Kanone fertig. Das dauert auch noch einige Zeit, da ich das Boot mit einer frühen Lafette ohne Visierübertragungsgestänge (Panthograph) bauen möchte. Die Plastikreling auf der Back flog wie üblich in die Restekiste und wurde durch einen 0,5mm dicken Draht ersetzt. Eine meiner neuesten Errungenschaften sind übrigens kleine, superstarke Magnete, mit denen ich die Relingteile in Position halte. Jeweils ein Magnet an die erste und die letzte Stütze gesetzt und auf eine Länge von 12-15 cm lassen sich alle dazwischen liegenden Stützen sauber anlöten. Man darf nur nicht direkt an den Magneten löten, da sich dann ihre magnetischen Eigenschaften aufgrund der hohen Temperatur massiv verschlechtern. Der geätzte Wellenbrecher ist mittlerweile montiert, die Kreuzpoller mussten ca. 1 cm nach vorn verlegt werden und wie beim S100 habe ich die Vernietung der seitlichen Aluminiumschürze mit einer Graviernadel nachempfunden. Noch ein Beispiel für durchaus ansprechende Detaillierung der einfachen, aber dennoch sehr wirkungsvollen Art. Werkzeuge: Flachfeile u. Schleifpapier, Bearbeitungszeit pro Klappe: ca. 3min. Anschließend habe ich einige neue Blechteile hergestellt. Mit den einteiligen Luken war ich nicht besonders glücklich. Die neue Serie besteht nun aus zwei Teilen, dem Lukendeckel - der jetzt eine eingeätzte Biegelinie auf der Innenseite hat - und der Lichtabdeckung mit den Scharnieren. Außerdem befinden sich noch die Ankerplatten und die seitlichen Stützen für die Lagergestelle der Ersatztorpedos auf der Platine, sowie die Leitwerke und Schrauben für die Torpedos.Zwischen den Lüftern des vorderen Motorraumes besaßen die S38-Boote fünf Luken, die ich mit Polystyrolstreifen nachgebildet habe. Zusätzlich habe ich drei neue Durchbrüche angelegt und die Klappen dort in geöffneter Stellung eingebaut (Alles Lukendeckel der Serie 1). Ein wenig Tiefe entstand durch den Einbau einer Leiter, die zum S100 Bausatz gehört.Der hintere Motorraum wurde ausnahmslos mit den neuen, zweiteiligen Lukendeckeln versehen. Sie lassen sich präziser biegen und sehen viel massiver aus, da sie doppelt so dick sind wie ihre Vorläufer. Die Handgriffe, Riegel und Feststeller bestehen bei allen Luken aus 0,5mm DrahtDie Stützen für die Torpedoracks wurden ebenfalls überarbeitet. Sie bestehen aus je 5 Teilen und ließen sich stellenweise nur sehr schwer biegen, weil ich die Biegenut zu schmal geätzt habe. Man erkennt es daran, dass sich die äußeren Schmalseiten beim Biegen etwas nach außen gewölbt haben. Beim Vermessen des Bausatzes ist mir ein weiterer Fehler unterlaufen und dadurch sind die Querstreben 3/10mm zu lang geworden. Glücklicherweise fällt das nach dem Einsetzen der Torpedos nicht mehr auf.Und hier noch einmal in Großansicht:Danach habe ich mich wieder einmal mit der mangelhaften Bewaffnung des Bausatzes auseinandergesetzt. Dem Modell liegen zwei Ablaufschienen bei, aber leider nichts was man darauf stellen kann. Diese breiten Schienen sind übrigens nicht für Wasserbomben konstruiert, sondern für Ankertauminen oder Sprengbojen. Zunächst mussten sie in einen einsatzfähigen Zustand gebracht werden. Am Ende jeder Schiene befindet sich eine Rolle, die den Abwurf erleichtern soll. Allerdings sind sie auf der Oberseite der Schienen angebracht und wirken dadurch wie ein Bremsklotz für abzuwerfendes Gut. Der Umbau war keine große Angelegenheit. Das Heraustrennen der Rollen mit einem Skalpell, das Versäubern der Schnittstellen und das Ankleben der Rollen auf den Schienenunterseiten dauerte keine 10 Minuten.Um die nackten Gleise mit Leben zu füllen, entschied ich mich für den Bau von Ankertauminen. Die grundlegende Geometrie ist sehr einfach (Eine Kugel und ein Quader) und alle Anbauteile ließen sich mit wenig Aufwand zeichnen. Zunächst entstand ein einzelner Prototyp, der nach einigen Änderungen in „Serie“ produziert wurde. Die fertige Platine für insgesamt sechs Abwurfkörper sah so aus:Den meisten Platz beanspruchen die Bleche für die Minenstühle. Die Kleinteile gehören zu den Ankertauwinden, den Zündern und den Anschlagösen. Die Teile ganz links gehören zu einem Versuch brauchbare Torpedomäntel zu bauen und sind nur deshalb auf der Platine platziert, um ungenutzten Platz sinnvoll zu verwerten.
Die Minenkörper entstanden aus lackierten Holzperlen. Mit Hilfe einer geätzten Schablone wurden 5 Löcher in den Umfang gebohrt und abgerundete Drahtstücke als Bleikappenzünder eingesetzt. In den Äquator habe ich eine Nut gestochen und ein Stück Takelgarn eingeklebt- fertig ist die Schweißnaht. Zum Schluss wurden die Anschlagösen und der Detonator angeklebt.Der Minenstuhl wurde aus einem Blechteil gebogen und verlötet. Beim ersten Testmuster war die Rückseite noch offen, bei den späteren Modellen habe ich das noch einmal geändert und einen allseitig geschlossenen Kasten gebaut. An der Rückseite befindet sich die Winde mit dem Ankertau. Die abschließende Lackierung war denkbar einfach. Bei der Farbe der Minenstühle war ich mir nicht sicher. Sie wurden letztendlich neutral Grau lackiert. Die Minen bekamen einen Überzug aus Gun Metal. Mittlerweile habe ich weiteres, sehr detailliertes Bildmaterial über deutsche WK2-Minen bekommen. Die nächste Minengeneration wird also wieder etwas anders aussehen.