Die Mehrzahl der Figuren stammt von GFL, Preiser und Airfix, wobei ich nach Belieben Köpfe und Gliedmaßen ausgetauscht habe. Das Verfahren habe ich schon vor längerer Zeit hier beschrieben, deshalb erspare ich mir die Wiederholung.
Die abgebildete Gruppe wird im Bereich der Brücke aufgestellt und stammt aus einem U-Boot-Set von GFL.
Im Bugbereich musste noch die Kanone eingebaut werden. Ein Job, den ich wochenlang vor mir her geschoben hatte, denn „Kanone einbauen“ bedeutet eigentlich „Kanone neu bauen“. Immerhin konnte ich diesmal das C38-MG verwenden, das Revell eigentlich für die Mittschiffs-Zwillingsflak vorgesehen hat, und musste nicht auf die im Bausatz vorgesehene Waffe vom Typ C30 zurückgreifen. Ein Messingrohr habe ich ihr aber dennoch spendiert.
Die Lafette besteht aus 2 Baugruppen, der Unterlafette zum horizontalen Drehen und der Oberlafette zum Heben und Senken des MG’s. Die Oberlafette besteht aus den vier modifizierten Bausatzteilen, dem Rahmen für den Hülsenfangkorb und dem Übertragungsgestänge für die Zieloptik. Die Draht- und Blechteile wurden alle gelötet und mit Sekundenkleber am Kunststoffrahmen befestigt.
Die Unterlafette zum Schwenken wird beim Bausatz durch einen simplen „Spieß“ dargestellt, der einfach in die Mitte des Brunnens geklebt werden soll. Das hat wenig mit der tatsächlichen Funktion einer Drehkranzlafette zu tun, und deshalb habe ich ein neuer Drehkranz aus Blechabfällen gebaut.
Er besteht aus 13 Blechzuschnitten, die ausschließlich gelötet sind – man sieht: es geht auch ohne Ätzteile! Das Rückenpolster habe ich aus Magic-Sculp geformt. Der MG-Schütze wird wahrscheinlich aus dem abgebildeten Preiser-Piloten entstehen, aber da bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Prolog
Mit wenigen Ausnahmen war der Großteil der Kriegsmarine-Schnellboote während des gesamten Krieges einfarbig weiß oder hellgrau lackiert. Einzig die Boote der Klassen S26/S38, die im Ostseeraum eingesetzt waren, besaßen über einen längeren Zeitraum komplexe, mehrfarbige Tarnmuster, und so bot sich mir die fast einmalige Chance, dem Rumpf eine außergewöhnliche Lackierung zu geben. Das Problem besteht darin, die richtigen Farbtöne zu finden. Zwar gibt es eine stattliche Anzahl aussagekräftiger s/w-Fotos, aber außer einigen Grafiken und wagen Farbbezeichnungen findet man in der gängigen Literatur kaum verbindliche Farbangaben. Der Weg zum getarnten Boot war deshalb ein Prozess, der sich über einige Wochen hinzog.
Torpedos und Propeller
Der letzte Bauschritt am Rumpf des Bootes war der Austausch der beigefügten Plastikpropeller. Die großen Schrauben sind der Eyecatcher am Unterwasserschiff und die beiliegenden Propeller geben das Erscheinungsbild absolut falsch wieder. Ihr Durchmesser ist etwas zu klein und ihre Form ist völlig daneben. Ich brauchte einige Tage und viele Papiermodelle bis ich anhand einiger Vorlagenfotos brauchbare Propeller selbst herstellen konnte. Nachdem die Form und die Hauptmaße feststanden, war die Belichtungsmaske für die Ätzteile innerhalb von 30 min gezeichnet und ausgedruckt. Man braucht ja nur ein Propellerblatt zeichnen, 12 x kopieren, einen Rahmen herumzeichnen und fertig war die neue Platine. Natürlich brauchte ich nur 9 Blätter; die 3 zusätzlichen dienten als Notfallreserve, falls beim Biegen etwas schief gehen sollte.
Im Teil 5 geht es ausschließlich um die 40mm Flugabwehrkanone die bei den späten 38er Booten auf dem Achterdeck stand. Ich gehe diesmal recht ausführlich auf dieses Detail ein, denn hier wird deutlich, dass geätzte Teile nicht immer das ultimative Mittel für eine präzise Darstellung sind. Begonnen hat alles mit dem Bausatz einer 40mm Bofors Flak, den ich bei der englischen Firma White Ensign Models (WEM) gekauft habe. Vorab noch ein Originalfoto dieser Waffe.
Die hochgezogene Rumpfwand wurde im Bereich der ursprünglichen Panzerkalotte entfernt.
Und so entsteht eine Lücke, die mehrere Evolutionsstufen im deutschen Schnellbootbau umfasst. Obwohl sich die Klassen S14 bis S700 in vielen Punkten unterscheiden, haben sie –mit Ausnahme des Typs S-30- eine wichtige Gemeinsamkeit: Alle Rumpfformen und Rumpfmaße sind identisch. Und genau diesen Rumpf liefert die Firma Revell in hervorragender Qualität inklusive vieler nützlicher Zubehörteile im Bausatz S100.
Man muss sich dann nur noch entscheiden, welchen Schnellboottyp man daraus bauen will. Um die Entwicklung vom Typ 7 (dem Airfix-Bausatz) zum Typ 100 (dem Revell-Bausatz) nachvollziehbar zu machen, werde ich daraus ein spätes Klasse S38-Modell bauen. Dieser Bootstyp besitzt noch ein modifizietes Ruderhaus im Typ-7 Stil, ist aber bereits mit dem erhöhten Vorschiff der S-100 Klasse ausgestattet.