Die Mehrzahl der Figuren stammt von GFL, Preiser und Airfix, wobei ich nach Belieben Köpfe und Gliedmaßen ausgetauscht habe. Das Verfahren habe ich schon vor längerer Zeit hier beschrieben, deshalb erspare ich mir die Wiederholung.
Die abgebildete Gruppe wird im Bereich der Brücke aufgestellt und stammt aus einem U-Boot-Set von GFL.
Nur noch eine kleine Ergänzung zur Herstellung. Ich habe diesmal Fehlstellen an den Figuren (Weichplastik) mit der 2-Komponenten Modelliermasse Magic Sculp repariert und aus demselben Material Schwimmwesten geformt.
Das Verfahren ist extrem schnell und die Haftung der Modelliermasse auf dem weichen Grundmaterial ist sehr gut. Die Figur auf dem Foto gehört eigentlich zu einem alten RAF-Groundcrew Set von Airfix, bei der die Ärmel und die Schwimmweste mit Magic Sculp neu aufgebaut wurden.Nachdem alle Teile angebaut waren, stellte ich Relingstützen aus 0,8mm Messingstangen her und bohrte zwei 0,5mm Querbohrungen hindurch. Als Relingläufe mussten –wie immer- eine .017 G (0,43mm) und eine .010 E (0.25mm) Gitarrenseite herhalten.Diesmal sollten die Relings mit Segeltuch bespannt werden. Nach einigen Versuchen mit verschiedenen Materialien kristallisierte sich Transparentpapier für technische Zeichnungen als ideales 1/72 Segeltuch heraus.
Nachdem ich es in passende Streifen geschnitten habe, wurden zunächst 0,5mm Löcher für die Verseilung gebohrt.
Anschließend wurde die Oberseite (und nur die Oberseite) erst Weiß grundiert und dann mit dem Tarnmuster des Rumpfes lackiert. Die Tarnfarben wurden hierbei geringfügig und willkürlich abgetönt, damit durch den leichten Kontrast der Verlauf der Rumpflinie besser erkennbar bleibt. Auch wichtig: Die Farben müssen wasserfest sein. In meinem Fall: Alles Humbrol.Um dem glatten Papier eine unregelmäßige Oberfläche zu geben, wurden die lackierten Streifen einige Minuten gewässert. Und das ist auch der Grund, warum ich die Rückseite nicht lackiert habe. Von dort kann sich das Papier jetzt gleichmäßig voll saugen. Die Farbe darf dabei noch nicht richtig ausgehärtet sein, sonst gibt es Risse, weil sich das Papier stark einrollt. 30min bis 60min Trockenzeit reichen.Wenn das Papier vollständig durchnässt ist, rollt es sich von ganz allein wieder auseinander. Dann nimmt man es aus dem Wasserbad, streicht es so gut es geht glatt und presst es, in Zellstoff eingelegt, zwischen einigen Büchern platt bis es trocken ist.Anschließend wurden die Streifen an die Reling genäht. Die Fäden wurden mit Sekundenkleber fixiert, wodurch sie hart wurden und die Spannung dauerhaft halten. Das Papier ist durch die Wasserbehandlung nirgendwo ausgefranst und hat annähernd seine ursprüngliche Festigkeit behalten. Auf einer Länge von 20cm ist es um 5mm geschrumpft.Das Erscheinungsbild ist um einiges natürlicher als bei Kunststofffolien oder Taschentuch/Weißleim-Planen.Stellenweise tritt sogar die feine Siebstruktur vom Papierherstellungsprozess ganz leicht hervor, wodurch der Tuchcharakter noch verstärkt wird.
Um die Sicht auf die optisch interessanten Bereiche zu erhalte,habe ich die Relings Backbord im Bereich des Reservetorpedos und Steuerbord beim Nachladen des Torpedorohres „blank“ gelassen. Die fertigen Verkleidungen sehen so aus:Die Restarbeiten beschränkten sich danach nur noch auf die Bestückung mit den Figuren und ein leichtes Altern, da das Boot welches als Vorbild diente, knapp einen Monat nach seiner Indienststellung auf eine Mine lief und sank.
Allzu schmutzig kann es also nicht gewesen sein. Wahrscheinlich habe ich eher schon zu viel „Verschleiß“ aufgepinselt. Zum Altern selbst habe ich ausschließlich schwarze und weiße Ölfarben verwendet.
Die Abrieb- und Schleifspuren von den Anlegern und Gummipollern wurden satt aufgemalt.
Die senkrechten Ablaufspuren sind erst trocken gemalt und teilweise im Anschluss mit einem benzingetränkten Pinsel verwaschen worden.Das war’s.
Zum Abschluss noch ein Bild der beiden Waffenbrüder Typ S100 und Typ S38 Seite an Seite . Galleriebilder gibt es in Kürze.