Im Voraus muss ich mich wieder für die schlechte Bildqualität entschuldigen, scheinbar gibt meine Kamera so langsam den Geist auf.
Nachdem die beiden Marsstengen von Groß- und Fockmast fertig waren, stellte ich noch den Klüverbaum her. Der Klüverbaum ist die Verlängerung das Bugspriets. Bilder von der Herstellung zu zeigen, rentiert sich nicht, da der Aufbau viel zu simpel ist. Es handelt sich um eine ca. 24 cm lange Spiere, die lediglich am Anfang, auf eine Länge von 15 mm, einen Achkant besitzt und ansonsten nur noch rund ist.
Aber nachdem ich mir nochmals den weiteren Aufbau des Bugspriets angesehen habe, kam das große Erwachen. Ich hatte mal wieder einen Bock geschossen. Um diesen zu erklären hier erstmal wieder das obligatorische Übersichtsbild (abgewandelt aus Petrejus, "Das Modell der Brigg Irene").
Man erkennt sehr schön, dass der Bugspriet nicht durchgehend rund ist, sondern an seiner Spitze in einen Vierkant übergeht und dort die sogenannten Sprietbacken befestigt sind. Und genau hier liegt der Hund begraben. Bei meiner Irene ist das Teil durchgehend rund. Nach reiflicher Überlegung stand für mich fest die Sprietspitze zu überarbeiten, um die Sprietbacken und die darunter befindlichen Klampen vernünftig befestigen zu können. Dies geschah in drei Schritten, welche im nächsten Bild sehr schön zu sehen sind.
Als erstes galt es die Oberseite flach zu feilen. Im zweiten Schritt erfolgte das Aufleimen eines kleinen Brettchen. Zu guter Letzt dann noch das Verschleifen der Konstruktion.
Zwar ist die Unterseite jetzt noch gerundet, doch ist hiervon später nicht mehr viel zu sehen und deshalb ein Kompromiss, mit dem ich leben kann.
Jetzt brauchte ich noch die Sprietbacken. Diese sind im Prinzip nichts Anderes als zwei Brettchen, in welche ich jeweils zwei längliche Öffnungen hineingearbeitet habe, durch welche später Taue führen.
Für das Bearbeiten von Vorder- und Hinterkante nutzte ich meinen Frästisch, das Teil entpuppt sich immer mehr als nützlich.
Als erstes habe ich mit einem kleinen Fräser an den Stirnseiten der Backen kleine runde Vertiefungen hineingefräst.
Die dunklen Stellen im Holz sind vom Sägeblatt meiner kleinen Tischkreissäge, welches inzwischen ausgetauscht ist. Da die Sprietbacken noch weiß angemalt werden, ist dies aber nicht so tragisch.
Danach die äußeren Ecken mit einem Schleifer abgerundet:
was dann so aussah:
Nun nur noch festkleben und fertig waren die Sprietbacken. Unterhalb der Sprietbacken befindet sich jeweils eine lägliche Klampe, welche den Backen noch zusätzlichen Halt geben. Diese sind auf einem später folgenden Bild sehr schön zu sehen.
Um nun die drei Spieren (Klüverbaum, Großmars- und Fockmarsstenge) zu befestigen, mussten die Eselshäupter her. Die Bilder von dessen Herstellung hab ich leider durch meine eigene Blödheit aus Versehen gelöscht. Aus diesem Grund folgen jetzt gleich die Bilder der fertig montierten Spieren.
Die Klampe unter dem Sprietbaken ist hier sehr schön zu sehen
Die Fockmarsstenge
Die Großmarsstenge
Und zum Abschluss noch ein Gesamteindruck.
Bis zu den Eselshäuptern wird noch alles weiß gestrichen, der Rest wird wahrscheinlich geölt oder so. Muss ich mir noch Überlegen.
So das war's dann mal wieder
Jürgen Nicklis