Fotogalerie der niederländischen Brigg Irene, gebaut von Jürgen Nicklis im Maßstab 1/50
Zum Abschluss möchte ich noch ein kleines Fazit schreiben.
Zuerst möchte ich mich bei jedem der mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat recht herzlich bedanken. Ohne euch wäre ich auf jeden Fall nicht so weit gekommen und die Irene wäre, auch wenn sie bei weitem nicht perfekt ist, nicht so schön geworden (mir gefällt sie jedenfalls). Eigentlich ist es sehr schwer hier jemanden hervorzuheben. Trotzdem möchte ich ein kleines Extralob an Burkhardt aussprechen, der mir die Karronaden ohne großes Aufhebens fertiggestellt hat. Ich möchte dies hervorheben, weil mich diese Dinger fast zum Aufhören bewegt haben und ich nur durch diese Aktion wieder den Anschluss fand.
Weiterlesen: Baubericht Brigg Irene (1/50) - Teil 25 Abschluss von Jürgen Nicklis
Und wieder gibt es eine kleine Verzögerung beim Bau. Schuld sind diesmal die Anker, die ich normalerweise schon am Modell montiert haben wollte. Die Anker habe ich schon relativ früh im Zubehör gekauft (schon kurz nach Baubeginn) und zu dieser Zeit eigentlich für schön befunden. Als sie jetzt wieder das Licht der Welt erblickten und einer neuerlichen Begutachtung unterzogen wurden, war das Ergebnis nicht mehr so positiv.
Nun galt es die aufgeschossenen Taue (an den Belegnägeln) darzustellen. Dabei stellte sich aber heraus, dass dieses verflixte synthetische Takelgarn sehr schwer in Form zu bringen ist. Ich hab eine ganze Weile herumprobiert bis ein einigermaßen vernünftiger Weg gefunden war. Am Besten eignete sich stinknormaler Bastelkleber. Dieser hat aber den Nachteil das er sehr lange zum Trocknen braucht. Also kam mit dieser Methode nur eine Massenfertigung in Betracht. Dies sah dann folgendermaßen aus:
Weiterlesen: Baubericht Brigg Irene (1/50) - Teil 23 Darstellung der aufgeschossenen Taue
Vorweg aber erstmal ein paar Worte über einen absoluten Schock, den ich überstehen musste. Beim Vorbeilaufen hatte meine Tochter den Klüverbaum abgebrochen und auch einen Teil des Stampfstocks. Nachdem der Stampfstock geleimt war, liess sich der Klüverbaum aber Gott sei dank wieder in seiner Position fixieren. Leider ist aber eine kleine Narbe geblieben.
Weiterlesen: Baubericht Brigg Irene (1/50) - Teil 22 Laufendes Gut
Als nächstes steht das Anbringen der Rahen auf dem Programm.
Hierbei ist mir, auf der Suche nach den Belegpunkten des laufenden Gutes der Rahen, ein nicht unerheblicher Fehler aufgefallen. Dieser stammt noch aus einer frühen Bauphase der Irene. Ich hab keinerlei Belegnägel direkt an den Masten angebracht. Nach nochmaligen stöbern im Buch von Petrejus sind diese aber durchaus erkennbar.
Gott sei Dank aber kein Fehler der nicht zu beheben war. Hier die Korrekturen
Weiterlesen: Baubericht Brigg Irene (1/50) - Teil 21 Das Anbringen der Rahe
Bis auf die Royalrahen sind inzwischen alle Rahen hergestellt, fertig getakelt und schwarz angemalt. Hab ich eigentlich irgendwann mal erwähnt das es nicht viel Aussieht aber ne menge Arbeit ist? Ist ja auch egal ob ich es schon mal gemacht hab, besser einmal zu viel als zu wenig das Leid geklagt.
So, jetzt aber zum Thema. Das eigentliche Anfertigen der Rahen hab ich ja schon beschrieben. Daran hat sich bei den restlichen Rahen auch nichts geändert. Lediglich bei den Marsrahen sind die Metallbänder an den Rahnocken nicht wie bei den unteren Rahen aus Kupferblech, sondern aus Metallfolie (aus dem Bastelbedarf). Diese ist dünner und und sieht meiner Meinung nach realistischer aus. Auch war sie um Einiges leichter zu verarbeiten.
Die noch fehlenden Royalrahen sehen genauso aus wie Bramrahen, nur halt kleiner. Die Bram- als auch die Royalrahen haben an den Nocken keine Metallbeschläge und sind im Mittelteil rund.
Unterhalb der Rahen verliefen parallel zu ihnen Taue auf denen man stehen konnte, um an den Rahen arbeiten zu können. Diese Leinen wurden "Fusspferde" genannt. Diese Fusspferde waren an senkrechten Leinen, den sogenannten Springpferden, aufgehängt.
Nachfolgend erstmal die Herstellung der Springpferde. Diese waren Teilweise gekleidet und besaßen am unteren Ende eine Kausch, durch welche das Fusspferd geführt wurde. Am Einfachsten war es ein Stück Garn mit einer Länge von ca. 40 cm abschnittsweise zu Kleiden und dann so abzulängen das folgende Stücke entstanden.
Unter Punkt 2 kann man erkennen das ich nur ein Auge am unteren Ende angebracht habe, da man von einer Kausch später sowieso nichts mehr sieht.
Das Anbringen der Springpferde hab ich bei der ersten Rah noch ohne Hilfsmittel bewerkstelligt, mit dem Ergebnis das eine leichte Differenz in Länge (etwas ca. 1 mm) von einer auf die andere Seite der Rahe zustande kam. Ein Millimeter klinkt zwar nicht all zuviel in diesem Fall, ist jedoch bei genauerem Hinschauen durchaus zu erkennen. Bei der zweiten Rah musste dann, wie schon so oft, eine einfache Schablone herhalten - siehe das nächste Bild:
Danach folgten die Fusspferde. Diese wurden außen mit einem gekleideten Auge über die Rahnock genommen und innen mit einer eingebundenen Kausch an der Rah festgezurrt.
Hier ist mir auch gleich mal wieder ein kleines Missgeschick passiert. Die Fusspferde müssen nach der Rackklampe befestigt werden und nicht, wie auf dem Bild zu sehen ist, davor. Ist aber inzwischen korrigiert.
An die markierten Positionen kommen noch Mäuse (wie bei den Stagen) um die Position der Springpferde zu sichern.
Danach ging es an die verschiedenen Blöcke. Für die unteren Rahen sind es bei der Irene deren 14 pro Rah. Dies ist noch wenig, da ich verschiedene Blöcke, die nur bei angeschlagenen Segel benötigt werden, weggelassen habe. Sämtliche Stroppen für die Blöcke sowie das Nocktakelhanger waren gekleidet. Auf dem nächsten Bild ist die Einbindung der Blöcke nochmals kurz gezeigt.
Allein für die doch recht unscheinbar wirkenden Stroppen der unteren Rahen mussten ca. 1,2 m Garn gekleidet werden.
Hier noch ein paar Bilder einer fertigen unteren Rahe.
Und von den Marsrahen auch noch welche. Vom Arbeitsaufwand sind sie mit den unteren Rahen zu vergleichen.
Bei der Fertigung der Marsrahen sind ein paar, auf den Bildern nicht unbedingt sichtbare, Änderungen eingeflossen. Die wichtigste Änderung ist die Verwendung eines anderen Garns (kein Synthetikfaser-Garn mehr) für die Spring- und Fusspferde. Dadurch haben die Fusspferde einen nicht ganz so welligen Verlauf und die Verarbeitung war wesentlich einfacher. Inzwischen hab ich, nur für kurzen Stroppen der Blöcke, ungefähr 3 m Garn gekleidet. Man glaubt gar nicht wie sich das summiert.
Beim nächsten mal erfolgt dann die Anbringung der Rahen
Bis dann
Jürgen Nicklis
Inzwischen ist auch das stehende Gut der Royalstengen fertig. Viel spektakuläres gibt es hierzu eigentlich nicht. Es bestanden im Prinzip nur zwei kleine Schwierigkeiten zu überwinden. Zuerst stellte sich die Frage, wie sie getakelt werden, da es hierzu keine eindeutige Dokumentation gibt. Petrejus lässt hier sehr viel Spielraum und man muss schon wirklich genau nachlesen und abwägen. Das Ergebnis der Überlegungen sieht folgendermaßen aus: Die Royal- und Bramstenge sind aus einem Stück gefertigt und die Royalstenge erhielt eine kleine Dwarsaling. Diese Aspekte sind schon bekannt, da schon gezeigt. Nun folgte der Entschluss auch die Royalstenge mit Wanten, Pardunen und Stage zu versehen. Hier beruht die Besonderheit auf den Wanten, welche aber aus meiner Sicht durch das Anbringen der Royalsalinge nun zwingend erforderlich war. Besonderheit deshalb, da ich bis jetzt kein Bild der Irene mit solchen Royalwanten gefunden habe.
Das setzen der Stage, Pardunen und Wanten erfolgte ähnlich wie bei den Bramstengen.
Als erstes möchte ich mal ein Bild loswerden auf dem man die widrigen Umstände sieht unter denen ich arbeite.
Leider läuft bei mir ohne Lupenleuchte nicht viel, jedenfalls in diesen Dimensionen. Hab auch eine kopfmontierte Lupe probiert, kam aber irgendwie nicht klar damit.
Das Stagauge von Bram- und Royalstag wird nicht mit einer Stagmaus hergestellt, sondern ist nur noch gespleist. Das Stagauge des Bramstages ist gekleidet, wahrscheinlich war dies auch beim Royalstag der Fall. Bei einer Taustärke von 0,25 mm bin ich jedoch an technische Grenzen gestoßen. Das Kleidgarn ist für den kleinen Wickelradius einfach zu stark und die Kleidmaschine hat nicht mehr sauber gearbeitet.
Die Royalwanten sind, wie die Bramwanten mit Kauschen und einer Talje befestigt. Hier jedoch an den Bramsaling. Das Gleiche gilt für das Groß-Royalstag. Hier stellte sich die zweite Schwierigkeit. Die weiter oben im Bericht gezeigten Kauschen waren hierfür zu groß. Also habe ich kleinere Mesingrohre besorgt, 1,5 mm anstatt der vorher verwendeten 2 mm-Profile. Auch hier stoße ich aber so langsam an die Grenzen. Grund hierfür ist das zur Verfügung stehende Werkzeug (Trennscheibe)
Die Royalpardunen sind auch an den Rüsten, hinter den Brampardunen, mit Kauschen befestigt.
Während das Royalstag direkt an der Nock des Klüverbaums befestigt ist, wird das Bramstag durch eine an die Nock gestroppte Kausch geschoren und mit Kauschen und Talje am Bug festgesetzt.
Das Großbramstag ist mit einem Hahnepot an den Längssalingen der Fockmars befestigt
Die rote Linie zeigt das noch fehlende Klüverstag. Für dessen Montage muss ich aber erst noch zwei Scheibklampen herstellen und am Bramtop befestigen.
Das stehende Gut ist somit zu ca. 98% fertiggestellt und es geht an die Rahen und das laufende Gut.
Bis zum nächsten mal.
Jürgen Nicklis
Diesmal geht es um einen Abschnitt, der Rucki-Zucki erledigt sein sollte. Die Betonung liegt hier eindeutig auf "sein sollte". Ich nehme es gleich vorweg, dies war ein fataler Irrglaube.
Ich spreche hier von den völlig unscheinbaren Bramwanten, mit ihrer sehr geringen Anzahl von sechs pro Mast (also drei pro Mast auf jeder Seite).
Der Verlauf der Wanten ist eigentlich nicht Spektakulär. Sie werden mit einem Auge über das Top der Bramstenge gelegt, wobei das hintere Spann an jedem Mast eine Paarung Want/Pardune bildet. Vom Top aus führen sie durch die Bohrungen an den Aussenkanten der Stengesalinge. Von dort dann durch die Spierwursten der Stengewanten, weiter zu den Marsen und werden hier festgesetzt.
Mir wurde erst so richtig bewusst, was auf mich zukam, als ich nachgelesen habe, wie diese befestigt werden. Hierzu diese unscheinbare Abbildung (abgewandelt aus Petrejus, "Das Modell der Brigg Irene"):
Nach genauerer Überlegung bedeutete dies: 28 Kauschen anfertigen und was mindestens genauso schlimm war, alles musste am Schiff direkt zusammengepfriemelt werden.
Alles Jammern half nichts, muss ja schließlich fertig werden. Mit meiner Methode (auf einem selbstgebauten Koordinatentisch) hatte ich unheimlich Probleme, bevor eine fertig war, waren mindestens 10 Ausschuss.
Die bedeutete, erstmal ein paar warme Gedanken machen. Das Ergebnis dieser Überlegungen war, die Schwachpunkte meiner Methode zu beseitigen.
Die erste Maßnahme bestand darin dem Koordinatentisch, die für einen späteren Zeitpunkt geplante Feinjustierung nötigen Änderungen, zu verpassen.
Mit der Gewindestange ist es nun möglich den oberen Tisch im Zehntel Millimeterbereich zu bewegen.
Ein weiteres Problem war, das dünne Rohr zu drehen (für die Nut) ohne dass es in Querrichtung verrutschte. Hier war die Lösung die Bohrmaschinenhalterung meiner Drechselvorrichtung, welche kurzerhand auf dem Koordinatentischen ein neues Zuhause fand.
Nun konnte das eingespannte Rohr mit Hilfe des Bohrfutters sauber gedreht werden ohne dass es verrutschte. Im nächsten Bild ist sehr schön die angefräste Nut zu erkennen.
Ein weiteres Riesenproblem war, dass mir viele Kauschen beim Abtrennen weggeflogen sind und dann unauffindbar waren. Dieses Problem hab ich durch ein Stück Kupferdraht beseitigt, welches vor dem Antrennen der Kausch einfach ins Rohr gesteckt wird.
Und zum Abschluss noch ein Bild, um sich der Dimension bewusst zu werden
So, nun zum eigentlichen Anbringen der Wanten. Die leichteste Übung gleich zu Beginn, das Herstellen und Einfädeln der Wanten. Dies war sehr easy, einfach nur in der Mitte kleiden und ein Auge binden. Dieses über den Top gelegt und einfädeln, fertig!!!
Danach wurde es etwas fummelig, die unteren Kauschen mussten an den unteren Jungfern der Stengewanten mit einem Stropp befestigen werden.
Der nächste Akt war nun das Festsetzen der Wanten mit den entsprechenden Taljen welches im nächsten Bild sehr schön zu sehen ist
Eine wunderschöne Arbeit, wenn man sooooo viel Platz hat und sooooo gut beikommt. Das Ganze bekommt noch eine Extrawürze, wenn man eh halb blind ist und ab und zu beim Entfernen der Enden auch noch die Taljen wieder durchzwickt. Herrlich!!!!
Nachdem die Hürde aber endlich genommen war, gab es wieder mal was zum Entspannen. An den vorderen Wantpaaren erfolgte nun noch das Einbinden von je einer Kausch und das Festsetzen der Pardunen
Und hier noch zwei Bilder vom jetzigen Aussehen der Irene
Bis zum nächsten mal.
Jürgen Nicklis
So und wieder etwas erledigt, was mir schon länger Kopfzerbrechen bereitete. Ich habe das schnöde Hinterteil der Irene etwas aufgepeppt...
Im Gegensatz zu sonst zeig ich das Ergebnis gleich mal vorweg und lass die Beschreibung zur Herstellung folgen.
Vor kurzem hatte ich das Glück einen Profi des Modellbaus (jedenfalls für mich) und sein Schiff kennen zulernen. Hierbei handelt es sich um Laszlo und seine Flämischen Galeone, dessen Baubericht auch hier auf Modellmarine zu verfolgen ist. Nach ein paar Tipps von ihm wollte ich das Ganze aus Polystyrol herstellen, musste aber schnell feststellen, dass diese Verzierung dafür einfach zu filigran war (jedenfalls für meine Fähigkeiten). Hab mich dann an Holgers Jupiter erinnert, bei der er viel mit FIMO gearbeitet hat. Also das FIMO ausgepackt (hatte mir damals gleich welches besorgt) und losgelegt. Um sich der Dimension einigermaßen bewusst zu werden erstmal ein Foto der benötigten Menge für beide Seiten und den Schriftzug.
Daraus hab ich dann den Stengel und die Blätter für die Girlande geformt.
Das kleine tropfenförmige Gebilde ist eines der Blätter.
Nun tauchte das Problem auf, dass die extrem leichten Teile beim Zusammenfügen nicht in der vorgegebenen Position blieben. Also musste ich sie irgendwie fixieren ohne sie dabei zu zerstören. Hierzu schnitt ich den Bogen des Hecks aus einem Stück Papier aus und klebte dieses dann auf die Rückseite eines Klebeetiketts. Auf dem klebrigen Freiraum hatten die FIMO-Teile nun wunderbaren Halt und ließen sich bei Bedarf aber trotzdem noch mit etwas Vorsicht korrigieren.
Die Buchstaben des Schriftzuges sind übrigens auch aus den "Stengel" der Girlande gefertigt.
Nach dem Backen im Backofen konnte das Ganze mit eine scharfen Klinge sehr gut vom Klebeetikett heruntergeschält werden. Das Bemalen und Anbringen war dann nur noch ein Kinderspiel.
Im Übrigen ist, das aber schon eine ganze Weile, das alte Wappen durch ein neues ersetzt. Das neue ist diesmal aus dem Internet kopiert, in der richtigen Größe auf Fotopapier ausgedruckt und fein säuberlich ausgeschnitten bzw. herausgearbeitet. Wenn sich die Zeit findet, probier ich dies irgendwann einmal aus Polystyrol herstellen, vielleicht aber auch aus FIMO oder Magic Sculp. Schau ma mal
Zum Abschluss noch ein Bild für den Gesamteindruck des Hecks
Bis zum nächsten mal.
Jürgen Nicklis