Farbgebung


Es ist mal wieder an der Zeit die Fortschritte an meiner IRENE zu zeigen, denk ich jedenfalls. Nach langem Überlegen hab ich mich dazu entschlossen das Schiffchen zu bemalen. Dieser Schritt war sehr hart, da die Beplankung historisch weitestgehend korrekt und somit auch aufwendig ausgeführt war.
Also erst mal versucht so sauber wie möglich abzukleben, was aufgrund der eigentlich zu weit fortgeschrittenen Arbeiten nicht leicht war. Extrem störend waren hierbei die Püddingeisen.
Nach dem die Äußere Bordwand bemalt war entschloss ich mich eine Kupferung zu imitieren. Hierzu schnitt ich aus Papier kleine "Kupferplatten" zurecht die mit einem Farbverlauf (Grau/Weiß) versehen waren und klebte diese auf dem Rumpf auf. Dies bewirkte nach dem Streichen mit Kupferbronze einen leicht plackigen Effekt. Beim Anbringen der "Kupferplatten" trat eine unerwartete Schwierigkeit auf, die störten Ruderscharniere gewaltig. Werd ich beim nächsten Schiff auf jeden Fall erst hinterher anbringen.
Hier das Resultat der Steuerbordseite.



Der Kiel wird selbstverständlich auch noch gemacht
Nach der Steuerbord- folgte die Backbordseite. Hier traten logischerweise dieselben Probleme mit dem Abkleben auf, was auch hier einen nicht ganz sauberen Verlauf des weißen Streifens zur Folge hat. Natürlich wurde auch das Ruder mit Kupferplattenimitaten versehen und gestrichen.
Und hier die Backbordseite


Im Mittelteil des Schiffes sind die Kupferplatten gut zu erkennen
Auf dem oberen Bild das niederländische Wappen zu erkennen das nach einer damaligen Verordnung vorgeschrieben und deswegen sehr wahrscheinlich war. In dem Fall ist es nur gemalt und aufgeklebt, soll aber zu einem späteren Zeitpunkt durch ein Modelliertes ersetzt werden.
Inzwischen sind auch die Stückpfortendeckel am Heck sowie die Treppklampen an der Seite angebracht. Nachdem der Außenbereich (fast) abgehakt war musste der Innenbereich dran glauben, wer A sagt muss auch B sagen. Die Bordwand hab ich mit einem etwas dunkleren Grün versehen, das im Farbton nur geringfügig abweichend auf mehreren Bildern von historischen Segelschiffen zu sehen ist. Die Bereiche unter dem Back- (am Bug) und Hüttendeck (am Heck) waren dabei die reinste Tortur (aber jeder ist seines Glückes Schmied).
Als weiteres Eigentor erwies sich die Tatsache das ich der Einfachheit halber dem Modell zwei aus einem Stück bestehende Masten verpasst hab. Der Fockmast war aber im Original so gut wie sicher ein gebauter Mast (aus mehreren Teilen zusammengesetzt). Aus diesem Grund hab ich mich entschlossen wenigstens einen solchen Mast nachzuahmen. Da der Fockmast aber schon eingeleimt war, war nur ein Kompromiss möglich. Wird beim nächsten Schiff garantiert besser. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich dann, wenn schon üben dann auch richtig. Also verging ich mich auch noch am Deck. In Natura sehen die Decks mehr gräulich aus, also graue/schwarze Wasserbrühe angerührt und eingeschmiert. Ich denke das sich das Ergebnis für das erste Mal sehen lassen kann.


 

Fertigstellung des Galion


So, aus dem außen „fast“ fertig bin ich nun dabei ein ganz fertig zu machen. Der erste Akt den Galion betreffend war das Anbringen des Bugsprietwulling (Schnüre die den Bugspriet nach unten ziehen), da dies zu einem späteren Zeitpunkt nur noch erschwert möglich ist.
Das die Modellmaße genau dem Maßen auf den Plänen entsprechen hat die Konstruktion des Galions doch um einiges erleichtert. Die Breite der Galionsspanten konnte ich aus einer maßstabsgetreuen Abbildung im Buch von Petrejus entnehmen und die Höhe sowie die Anordnung aus den Plänen. Die aus Lindenholz gefertigten Spanten hab ich dann auf dem Galionscheg angebracht und die obere Galionreling aus speziellen Biegeleisten angepasst. Eine kleine Schwierigkeit bestand noch im Anfertigen der Kranbalkendrücker (Stützwinkel unter dem Kranbalken), da diese in die obere Galionreling übergehen. Das Anfertigen der unteren Galionreling war dann nur noch eine lockere Abschlussübung und das Thema Galion war hiermit beendet.
Hätte fast noch vergessen zu sagen das ich der Irene (meine die Figur) noch blonde Haare und ein Kleid verpasst habe.




Fertiger Galion. Das Bugsprietwuhling (ziemlich am Bug) ist gut zu erkennen
Im nächsten Teil folgt das Bemalen der Deckdetails wozu dann auch die Bewaffnung gehört. Oh Freude, ich kann endlich die von Burkhardt so genial bearbeiteten Karronaden montieren. Übrigens bekommt Irene dann auch ein neues etwas schöneres Kleid verpasst, das heißt wenn sie nicht rummzickt.
Fortsetzung folgt
Jürgen Nicklis