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Radaranlagen
Der Bau der beiden Radaranlagen des Head-Light-C-Feuerleitsystems für die SA-N-3 Goblet erforderte einiges an Improvisation und Modifikationen, da sich die beiden Resin-Bauteile wieder als relativ unbrauchbar in den Maßen und insgesamt nicht kompatibel mit den erforderlichen PE-Teilen von GMM erwiesen.
Also half in diesem Falle nur der Griff in die Teilekiste, um hier zu einem brauchbaren Ergebnis zu gelangen. Das unbrauchbare Resin-Teil wurde durch ein entsprechendes Plastikteil ersetzt, das hier auch vollkommen umgebaut werden musste. Die runden Radarschirme für das Head-Light-C-Radar wurden mittels einer Biegeschablone, die ich mir provisorisch angefertigt hatte, in Form gebracht. Eine Radaranlage besteht aus insgesamt sieben PE-Teilen.
Bei der anschließenden Montage war die Dritte Hand ein unentbehrlicher Helfer zur Fixierung der Teile. Die kleinen Radarschirme oben auf dem Mast beließ ich in der Plastikform. Allerdings ging mir ein entsprechendes Anbauteil verloren, das ich mir selbst anfertigen musste. Aus einem Stück Gussast wurde ein Vierkant gefeilt und aufgebohrt, um den Radarschirm fixieren zu können.
Anhand von Originalaufnahmen steht die Radaranlage auf einer Art Sockel, der aus einem Teil aus der Restekiste angefertigt wurde. Nach abgeschlossener Montage wurden die Teile nun entsprechend zum Lackieren vorbereitet, auf kleinen Hölzchen mittels UHU-Tac fixiert und in dünnen Schichten mit der Airbrush überlackiert.
Die Rettungsinseln sind gesockelt und so war wieder aufwändiges Sägen und verschleifen angesagt.
Nachdem die einzelnen Baugruppen soweit fertiggestellt waren, wurden sie am Modell angebracht und vom Vorschiff her wurde mit der Montage der vierschiedenen Arten von Relings begonnen. Bei der Positionierung der Relings waren auch hier wieder Originalaufnahmen hilfreich. Da die Aufbauten und Oberdecks teilweise nicht optimal für Relings ausgelegt sind, musste auch hier stückweise vorgegangen werden. Eine Aussparung am Decksrand sucht man vergebens, so dass die Reling hier stumpf aufgeklebt werden musste. Als Folge kann es vorkommen, das Sekundenkleber auf die Bordwand kommt. Für das Biegen etlicher Radien wurde ein spezieller Biege-Tool aus dem Programm von BMK verwendet. Die PE-Teile für die Relings aus dem Satz von GMM sind sehr fein geätzt, so dass sie aus einer gewissen Entfernung betrachtet am Modell kaum wahrnehmbar sind. Da mir dieTeile für die SA-N-3-Doppelarmstarter in der Resin-Ausführung letztlich nicht besonders brauchbar erschienen, wurden sie durch wesentlich authentischer wirkende Plastikteile ersetzt, die noch mit entsprechenden Luftabwehrraketen bestückt wurden. Gleiches gilt für die vier AK-630-Gatlingkanonen, die ich ebenfalls durch Plastikteile ersetzte.
Für das Palm-Frond-Radar auf dem Brückendach wurde ein Sockel mit einem Teil aus der Restekiste angefertigt, das Helideck wurde mit PE-Teilen aus dem Satz von GMM bestückt.
Zur realistischen Darstellung eines Modells gehören auch gewisse Alterungstechniken, die für den Maßstab 1/700 abzuwägen sind. Auf zahlreichen Originalaufnahmen der KERCH sieht man lediglich ein Hauch von Verschmutzung in Form von leicht rostfarbenen Ablaufspuren, so dass ich mich bei diesem Modell für den Einsatz von Pastellkreide und Ölfarben entschied. Abschliessend wurde das Modell mit Mattlack versiegelt. Der Bau des Displays erfolgt mittels einer Styrodur-Platte nach dieser Methode.
Fazit
Wer viel in Recherche, Nacharbeit, PE-Zurüstsätze und Decals investiert, bekommt letztendlich ein ansprechendes Modell dieser eleganten Schiffsklasse, die momentan ausschliesslich von Kombrig aus Russland zu beziehen ist.
Jörg