Der Schwerpunkt des vierten Teils sind die Räder und (immer noch) die Speytriebwerke der Phantom. Erst einmal zu den Pneus. Die Felgen wurden aufgebohrt. Von innen nach außen: 0,7mm - 0,5mm - 0,25mm.
Während des Bohrens fiel mir der arg eckige Querschnitt der Reifen auf. Um die Form zu ändern, raspelt man am einfachsten mit einer Feile oder Schleifpapier am rotierenden Rad herum - sofern man eine passende Aufnahme für den kleinen Reifen hat. Ich hatte erst einmal nichts Passendes, um das Rad in eine Bohrmaschine einzuspannen. Nach einer Bestandsaufnahme aller vorhandenen Werkzeuge ging es dann aber doch, und zwar so:
Zunächst wurde die Nabe von hinten mit dem abgebildeten Fräser aufgeweitet. Er hat vorne flache Schneiden, um die Zentralmutter zerstörungsfrei herauszutrennen und er ist leicht konisch, wodurch er sich in der Nabenbohrung selbst zentriert.Der Fräser wird per Handbetrieb durch die Nabenbohrung getrieben und nach einigen Umdrehungen fällt die Zentralmutter einfach ab.
Die Nabenbohrung ist vorne auf einen Durchmessser von 1,6mm vergrößert worden und nun kann das Rad mit einer Proxxonaufnahme für Trennscheiben/Sägen gespannt werden. Mit Feile und Schleifpapier wird die Kontur des Rades bei einigen 1000 UPM optimiert.Um Profil in den Reifen zu schneiden, habe ich eine Messerklinge in den Schraubstock eingespannt und drücke die Klingenrückseite gegen das Rad. Dadurch biegt sich die Klinge nicht seitlich weg. Das Bohrfutter darf dabei auch nur mit der Hand gedreht werden, sonst ist ein Verlaufen der Nuten fast vorprogrammiert. Wenn man für diese Arbeit einen Kreuztisch zur Verfügung hat, können die Lage der Nuten auf dem Reifen und die Abstände sehr exakt angelegt werden.
Hier noch einmal ein Vorher-Nachher-Bild
Nun noch einmal zurück zu den Düsen. Die Papieridee aus dem 3. Teil des Bauberichtes war schon ganz nett, aber eine Ähnlichkeit mit Rolls Royce Spey Triebwerken war noch nicht wirklich erkennbar, denn das sieht so aus:
Mein großes Problem war, das der Innendurchmesser der Düsen zu klein war und ich bemüht war, einen homogenen Übergang von diesem Innendurchmesser zum Düsenrand herzustellen. In meiner Hilflosigkeit klebte ich zunächst Drahtstücke in die Öffnung. Das sah saudoof aus.... Irgendwann hatte ich dann doch noch eine brauchbare Idee und riss das ganze Papier-Draht-Gemurkse heraus. Die radialen Stege der Düse fräste ich noch weiter auf und leimte denselben Papierkonus ein, den ich kurz zuvor herausgerissen hatte. Jetzt aber verkehrt herum.
Auf diese Grundform klebte ich weitere Papiertrapeze, um die Struktur der beweglichen Lamellen nachzuempfinden. Zum Schluss verfüllte ich die offenen Bereiche im Inneren mit PVA-Leim.
Die Reste der Radialstege müssen noch entfernt werden, aber mit der Testlackierung sehen die Düsen für mich jetzt brauchbar genug aus.
Abschließend noch 3x Kleinkram.
Eine meiner Varianten, um Blechsicken nachzuempfinden - hier am beispiel der Armaturenbrettabdeckung: Ich klebe einen dünnen Draht auf den Kunststoff (geht auch als Schweißnaht durch).Wenn man die Farbe nach dem Lackieren mit einem Borstenpinsel etwas abwetzt, gibt das einen netten "echten" Metalleffekt.
Die Einstiege erschienen mir ein wenig zu "glatt". Die richtigen Phantoms hatten Führungsschienen, Verriegelungsmechaniken und Dichtungen auf den Kanzelauflagen. Das gibt es als Ätzteil zu kaufen, aber das Preis-/Leistungsverhältnis dieser Zukaufteile war deutlich ungünstig. Deshalb habe wieder einmal zur Schere gegriffen und papierdichtungen geschnitten (Bild links). Meine Teile überzeugen vermutlich noch weniger als das geätzte Blechzeug, kosten aber auch nichts und bringen ein wenig 3-Dimensionalität ins Spiel.
Die Pitotrohre sind auch wieder am Seitenleitwerk angebracht. Oben ein abgebrochener 0,2mm Bohrerschaft, unten eine 0,5mm Kanüle (Bild rechts).
Ende Teil 4
Lutz