Nun war es an der Zeit auch die Bohrung für den Bugspriet in den Rumpf einzubringen. Dieser steht in einem Winkel von 23° zur Wasserlinie ab. Ein Bohren mittels einer Winkelauflage, wie bei den Masten, wäre nicht genau geworden. Mein Chef ist in Hinsicht Maschinenbenutzung für private Zwecke sehr offen. Also konnte ich die Bohrung sehr präzise auf einer Fräsmaschine anarbeiten. Auf einem zuvor eingestellten Winkeltisch befestigte ich den Rumpf mit doppelseitigem Klebeband.
Anschließend positionierte ich mit Hilfe des Kreuztisches das Modell unter dem eingespannten 1,5 mm Fräser.
Vorsichtig - Polystyrol schmilzt bei hohen Drehzahlen sehr schnell und könnte den Fräser verkleben - stach ich das Aufnahmeloch des Bugspriets in den Rumpf.
Nach dieser Arbeit konnte ich mit dem Detaillieren des Rumpfes beginnen. Zuerst klemmte ich 0,5 x 0,5 mm Profilleisten zwischen Hauptdeck und Back. Später setze ich diese nach oben fort, um damit den Glockenstuhl zu formen.
Kurz dahinter sitzt später der Spill. Um den achteckigen Querschnitt darzustellen, faste ich die Kanten eines Vierkantprofils an. Die beiden außenliegenden Stücke verjüngte ich zusätzlich. Leicht verkippt klebte ich die Stückchen zwischen Flachprofile.
Ein Probepassen zeigt, wie viel Platz der Spill später auf dem Oberdeck einnehmen wird.
Für den Steven klebte ich ein breiteres Profilstückchen an den Bug. Nach etwas Trocknungszeit feilte ich ihn in die gewünschte Form.
Im nächsten Schritt klebte ich die Barkhölzer an den Rumpf. Eigentlich wollte ich nach dem nicht so guten Ergebnis der Decksplanken den Rumpf nicht weiter beplanken. Allerdings ergaben drei Profile (0,25 x 0,75 mm) genau die benötigte Breite.
Entsprechend den Zeichnungen im AOTS hielt ich die Höhen für die Barkhölzer entlang der Außenhaut ein. Im Heckbereich zeigte sich dann, dass meine zuvor geschliffene Heckpartie nicht so ganz stimmig war.
Also kam hier erneut Spachtelmasse zum Einsatz und die Partie wurde korrigiert.
Während der Aushärtephasen setzte ich die Masten und den Bugspriet weiter zusammen. Irgendwann fiel mir auf, dass sich beim Setzen der Bohrung für den Hauptmast ein ein Feler eingeschlichen hatte und dieser nun einige Millimeter zu weit hinten saß. Mit einem Rundstab verschloss ich die falsche Öffnung und bohrte an der richtigen Stelle erneut das och für den Mastfuß.
Als nächstes Detail fügte ich das Trailboard beidseits an. Zunächst klebte ich dazu kleine Klötzchen oberhalb der Barkhölzer an und feilte diese anschließend in Form.
Die Rumpfverstärkungen direkt vor den ersten Stückpforten entstanden aus Flachprofilen, an die ich zuvor den entsprechenden Winkel schnitt.
Sven