Nun war es an der Zeit auch die Bohrung für den Bugspriet in den Rumpf einzubringen. Dieser steht in einem Winkel von 23° zur Wasserlinie ab. Ein Bohren mittels einer Winkelauflage, wie bei den Masten, wäre nicht genau geworden. Mein Chef ist in Hinsicht Maschinenbenutzung für private Zwecke sehr offen. Also konnte ich die Bohrung sehr präzise auf einer Fräsmaschine anarbeiten. Auf einem zuvor eingestellten Winkeltisch befestigte ich den Rumpf mit doppelseitigem Klebeband.
Das Einkleben der Füllstücke bewirkte, dass sich das Spantgerüst etwas verzog und Bug und Heck leicht nach oben zeigten. Zunächst brach ich die Klebenähte zwischen den Spanten und den Füllstücken auf. Nun konnte ich damit beginnen die Decks aufkleben. An diesen schnitt ich zuerst die überstehenden Decksplanken ab. Die beiden Mörserplattformen passte ich in die Durchbrüche ein, verklebte sie aber noch nicht. Nach mehrmaligem Trockenpassen trug ich den Klebstoff aus und setzte das Hauptdeck auf. Um weiteren Verzug zu vermeiden, beschwerte ich das Deck und ließ alles gut trocknen.
Auf der Modellbauausstellung in Wilnsdorf 2011 begeisterten mich die teils scratch gebauten Modelle historischer Segler. Kurze Zeit später veröffentlichte Christian die ersten Teile seines Bauberichts zur Sloop Pegasus in Plank-on-Frame-Bauweise. Langsam aber sicher erwuchs in mir wieder das seit bald zehn Jahren ruhende Interesse für historische Segelschiffe und ich begann mich wieder in die Materie einzulesen und kramte sämtliche Baupläne hervor. Als dann die ersten Bilder des Testshots der Revell Wasa hier zu sehen waren und ich schließlich das Bausatzmuster für die Zvezda Black Swan besprach, reifte allmählich der Gedanke, mich wieder intensiver mit Modellen aus dieser Zeit zu befassen bzw. letztendlich zu bauen.