Einführung
Für den Ausbau der Batteriedecks gilt es u.a. die Geschütze zusammenzubauen. Jedes Geschütz besteht aus 7 Bauteilen - 2 für das Geschützrohr und 5 für die Lafette; das sind bei 102 Geschützen über 700 Bauteile.In diesem Teil stelle ich Euch meine vereinfachte Bauweise für die nur durch die Pforten sichtbaren Geschütze der beiden unteren Batteriedecks vor. Da auf den Decks kaum Details zu erkennen sein werden, habe ich beschlossen, bei diesen nicht die vollständige Geschütztakelung kontinentaler Form, sondern nur das Brocktau (Tau, welches den Rückstoß des abgefeuerten Geschützes aufnimmt)anzubringen. Auf die Details werde ich zu einem späteren Zeitpunkt beim Bau der sichtbaren Geschütze genauer eingehen.
Vorbereitung der Seitenwände der Lafetten
Bei der kontinentalen Geschütztakelung wird das Brocktau durch zwei Bohrungen in den Seitenwänden der Lafetten geführt. Um die Öffnungen im Modell nachzubauen, habe ich mir eine kleine Lehre für die verschiedenen Geschützgrößen aus Sheet, doppelseitigem Klebeband und Tamiya-Tape gebaut (Bild 1). Die Abmessungen habe ich einer Zeichnung des Buches "Historische Schiffsmodelle" von Wolfram zu Mondfeld entnommen und entsprechend umgerechnet. In diese Lehre wird die Seitenwand der Lafette gelegt (Bild 2). Anschließend wird die Lehre umgedreht und das Loch mit einem 0,8mm Bohrer gebohrt (Bild 3). Bild 4 zeigt die fertige Seitenwand.Vorbereitung der Radsätze
Gemäß Bauanleitung sollen die Lafetten nur mit den Rädern auf den Decks festgeklebt werden. Die Gefahr, dass beim Weiterbau des Schiffes ein Geschütz durch eine kleine Unachtsamkeit auf Nimmerwiedersehen im Rumpf verschwindet, erscheint mir doch sehr groß. Daher habe ich beschlossen, die Geschütze mit 0,5mm Messingdrähten am Deck zu befestigen.Zuerst habe ich auch hierzu wieder eine kleine Lehre aus Sheetresten gebaut (Bild 1). In diese werden die Radsätze für die Lafette gelegt (Bild 2). Anschließend wird die Lehre umgedreht und die Löcher mit einem 0,6mm Bohrer gebohrt (Bild 3). Mit Hilfe der kleinen Nut, die in Bild 3 zu sehen ist, wird die Lehre anschließend auf dem Batteriedeck vor den Geschützpforten ausgerichtet und weitere Löcher gebohrt (Bild 4).
Zusammenbau und Lackierung
Nach diesen vorbereitenden Arbeiten habe ich die Lafetten der 24 Pfünder des unteren Batteriedecks zusammengebaut. In die Bohrungen der Räder habe ich ca. 5mm lange Messingdrähte mit Sekundenkleber befestigt. Das nächste Bild zeigt die zur Lackierung vorbereiteten Lafetten.Anschließend wurden die Geschütze sandfarben grundiert und mit der bereits bekannten Technik holzfarben lackiert.
Takelung der Stückpfortendeckel
Auch wenn die Deckel der Stückpforten erst zum Abschluß der Arbeiten am Rumpf angeklebt werden, muss ich die Taue zur Takelung schon jetzt angeschlagen, da ich nach Einbau des nächsten Decks nicht mehr herankomme.Zur Durchführung der Taue habe ich mir wieder eine kleine Schablone angefertigt und über jeder Stückpforte zwei 0,5mm Löcher gebohrt. Durch diese wurde ein kurzer Faden von 0,3mm Stärke, den ich zuvor mit Weißleim (vielen Dank für den Tip oZZy) eingestrichen hatte, geführt. Mit einem Tape wurde der Faden auf der Außenseite gesichert.
Takelung der Geschütze
Auf der Innenseite der Bordwand habe ich in Höhe der Oberkante der Lafette mit Hilfe einer weiteren Bohrschablone kleine Löcher zur Aufnahme der Ringösen für das Brocktau gebohrt.Zur Befestigung des Brocktaus an der Bordwand habe ich mir kleine Ösen mit einem Innendurchmesser von 0,8mm ätzen lassen. Zum Größenvergleich habe ich mir von Stfan das berühmte Cent-Stück ausgeliehen.
Zuerst musste ich die 0,8mm Bohrungen, die ich vor der Bemalung in den Seitenwänden der Lafetten angebracht hatte auf 1mm aufbohren, da sich das 0,8mm Tau nicht durch die Löcher fädeln ließ. Nachdem ich das Brocktau durch die Lafette gefädelt hatte, habe ich mit Hilfe einer spitzen Pinzette ein bis zwei Fäden an den Enden aus der Schnur geholt und abgeschnitten. Die übrigen Fäden wurden mit Sekundenkleber versteift und durch die Ösen geführt, anschließend umgeknickt und mit Sekundenkleber auf dem übrigen Tau festgeklebt. Das nächste Bild zeigt die zum Einbau ins Deck fertig vorbereitete Lafette.
Anschließend habe ich die Lafetten mit Sekundenkleber mittels der Drähte auf dem Deck und die Ösen an der Bordwand fesgeklebt.
Auf den folgenden Fotos kann man sehr gut erkennen, dass das Brocktau bei ausgefahrenen Geschützen nicht gespannt sein darf. Erst wenn das Geschütz nach dem Abfeuern durch den Rückstoß nach hinten rollt, wird das Brocktau gespannt. Diesen Fehler kann man bei vielen auch sonst sehr gut gebauten Modellen sehen.
Als nächstes werden die Geschützrohre fertiggestellt, die übrigen Lafetten eingeklebt und das Deck zu Ende ausgerüstet, bevor der für mich spannendste Moment kommt: paßt das nächste Deck.