Einführung
Für den Ausbau der Batteriedecks gilt es u.a. die Geschütze zusammenzubauen. Jedes Geschütz besteht aus 7 Bauteilen - 2 für das Geschützrohr und 5 für die Lafette; das sind bei 102 Geschützen über 700 Bauteile.In diesem Teil stelle ich Euch meine vereinfachte Bauweise für die nur durch die Pforten sichtbaren Geschütze der beiden unteren Batteriedecks vor. Da auf den Decks kaum Details zu erkennen sein werden, habe ich beschlossen, bei diesen nicht die vollständige Geschütztakelung kontinentaler Form, sondern nur das Brocktau (Tau, welches den Rückstoß des abgefeuerten Geschützes aufnimmt)anzubringen. Auf die Details werde ich zu einem späteren Zeitpunkt beim Bau der sichtbaren Geschütze genauer eingehen.
Weiterlesen: Baubericht Heller "Soleil Royal" Teil 7 - Lafetten und Geschütze
Nachtrag zur Bemalung der Decks
Ein letzter Arbeitsschritt bei der Bemalung der Decks fehlte bei meinem letzten Update. Nach mehreren Fehlversuchen hatte ich beschlossen, auf die Darstellung der Kalfaterung der Decksfugen zu verzichten.Als ich diese Woche einen Satz Tuschefüller auf dem Schreibtisch unseres Auszubildenen im Büro gesehen habe, dachte ich, vielleicht ... Also habe ich mir die Stifte geliehen und gestern einen neuen Versuch gestartet.
Da die Fugen zwischen den Planken versenkt graviert worden sind, habe ich diese mit einem 0,25mm Tuschefüller nachgezogen. Die Bilder zeigen das Ergebnis.
Weiterlesen: Baubericht Heller "Soleil Royal" Teil 6 - Bemalung des Rumpfes
Bemalung der Decks
Während der Rumpf der Soleil noch auf die Fertigstellung der Lackierung harrt, habe ich mich in den letzten Wochen der Bemalung der Decks angenommen. Am Beispiel eines Ausschnitts des Großdecks möchte ich Euch heute meine Technik der Bemalung vorstellen.
Grundlagen zur Farbgebung
Während bei historischen Schiffsmodellen aus Holz häufig auf jede farbliche Darstellung verzichtet wird, lädt ein Plastikbausatz dagegen dazu ein, sich mit der Farbgebung auseinanderzusetzen. Da die Fotografie und erst recht die Farbfotografie im 17. Jahrhundert noch nicht erfunden war, ist man bei der Suche der richtigen Farben auf historische Dokumente, Bilder und Modelle angewiesen. Gerade die Verwendung von Modellen und Bildern hat jedoch den Nachteil, dass die Farben nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen müssen. Die Darstellung wird idealisiert, um dem Auftraggeber ein besonders eindrucksvolles Modell oder Bild des Originals zu geben.
Als Modellbauer kann man sich entscheiden, ob man dieser idealisierten Darstellung folgt oder ob man versucht, die möglichen Farben des Originals nachzuempfinden. Da ich mein Modell auch im Rahmen eines Dioramas präsentieren möchte, habe ich mich für die zweite Möglichkeit entschieden.
In dieser Folge möchte ich Euch gerne die Ergebnisse meiner Betrachtungen und Übungen vorstellen.
Fertigstellung der Umbauarbeiten am unteren Batteriedeck
Nach dem kleinen Exkurs zur Farbgebung historischer Schiffe, geht es heute um die Fertigstellung des Rumpfes bis zum unteren Batteriedeck.
Der Einbau der inneren Bordwände und die Überarbeitung Stückpforten habe ich nun abgeschlossen. Den im ersten Teil meines Berichtes erwähnten Fehler in der Neigung der Tempelrahmen habe ich soweit wie möglich beseitigt.
Hier ein Blick auf die fertige Bordwand…
Spantengerüst und innere Bordwand
Wie schon im ersten Teil angedeutet, gefällt mir die zu dünne Wandstärke der Rumpfhälften des Bausatzes nicht. Bei den Passproben während des Baus der Tempelrahmen habe ich festgestellt, dass man je nach Standort einer Lichtquelle durch die Stückpforte die innere Bordwand auf der gegenüberliegenden Seite sehen kann. Auch muss ich die falsche Neigung der Tempelrahmen korrigieren. Daher habe ich beschlossen, nicht nur Tempelrahmen einzubauen sondern die innere Bordwand vollständig scratch zu bauen.
Auf den Rumpfhälften habe ich hierzu ein Spantengerüst aufgebaut. Wichtig ist, dass die Lage der Spanten regelmäßig mit den Decks überprüft wird, um später keine böse Überraschung zu erleben.
Das Vorbild
Die Le Soleil Royal, das erste von drei Schiffen gleichen Namens, wurde 1669 in Brest nach Plänen von L. Hubac als Linienschiff ersten Ranges mit 104 Geschützen gebaut.
Berühmt wurde sie als Flagschiff des Generalleutnant Graf de Tourville. Unter seinem Kommando nahm sie im Juni 1690 an der siegreichen Schlacht bei Bèzeviers teil. Am 29. Mai 1692 explodierte sie, nachdem sie bei der Schlacht von Barfleur schwer beschädigt worden ist, nach dem Angriff einen englischen Branders.