Japanische Schiffe sind berüchtigt für ihre komplexen und verschachtelten Aufbauten. Die Yamato ist da fast noch ein harmloseres Exemplar, trotzdem findet ein großer Teil der Fotoätzteile am Brückenturm ihren Platz.
Am Beispiel der Radarantennen auf dem Entfernungsmesser möchte ich nochmal zeigen wie einfach es mit der Biegehilfe ist, auch komplexere Formen sauber zu biegen.
Das Grundgerüst einer Antenne besteht aus drei Teilen, das T-förmige Gitter muß dazu mehrfach gebogen werden.
Zunächst wird die lange Kante um 90 Grad gebogen. Die überstehenden Enden müssen nun ihrerseites um 90 Grad abgewinkelt werden um den Rahmen zu bilden.
Dazu wird das Ätzteil an einer schmalen Nase der Biegehilfe so eingespannt, daß die hochkannt stehende Rückwand der Antenne beim Umbiegen daran vorbeipaßt.
Das Teil ist sicher eingespannt und kann nicht ausbüchsen, also einfach mit der Messerklinge darunterfahren und hochbiegen. Die Vorderkante der Biegenase ist selbst ein rechter Winkel, auch da können wir also nichts falschmachen.
Die Stoßkanten der Antenne werden mit Sekundenkleber fixiert. Ich verwende dünnflüssigen Sekundenkleber der sich durch die Kapillarwirkung selbst in die Ritzen und Spalte zieht.
Um das letzte Teil in Ruhe ankleben zu können, habe ich die Antenne mit doppelseitigem Klebeband auf der Arbeitsunterlage befestigt. Dabei ist ganz wichtig, daß noch eine Lage Tamiyaband auf dem doppelseitigem Klebeband befestigt wird da sonst die Ätzteile zu fest kleben!
Zurück zum Brückenturm. Wo immer möglich, habe ich die Fenster und Bullaugen aufgeschnitten. Nach den Zeichnungen aus dem Band "Anatomy of the Ship" wurden im Bausatz fehlende Fenster und Bullaugen ergänzt.
Jetzt kann man sich mit Relings, Leitern, Treppen und Türen so richtig austoben. Ohne Literatur ist man hier aufgeschmissen, die Anleitung zum PE-Set von WEM reicht bei weitem nicht aus um alle Teile zuordnen und platzieren zu können.
Dafür wird man mit so fantastischen Details wie den Anemometern (Windmessern) auf den Brückenauselgern entschädigt!
Der Brückenturm wurde mit Tamiya XF-53 "Neutral Grey" gespritzt, anschließend erfolgte ein Trockenmalen mit einem aufgehellten Grau (Humbrol). Der Effekt ist subtil und auf den Fotos leider kaum zu sehen.
Ein endgültiges Washing und Altern erfolgt erst am fertig zusammengebauten Modell, die Gefahr von stark unterschiedlichen Effekten bei einzelnen Baugruppen ist sonst zu hoch.
Die Lüftungsgitter sowie die nicht geöffneten Fenster wurden dunkelgrau bzw. schwarz mit dem Pinsel aufgetragen, die Innenseiten der geöffneten Panzerblenden sind weiß bemalt - einer der wenigen "Hingucker" im Einheitsgrau.
- Fortsetzung folgt! -