Modell: Uruguayan "Uruguay" Light Cruiser, 1910
Hersteller: Kombrig
Maßstab: 1/700
Material: Resin, Ätzteile
Art.Nr.: 70083
Preis: 25 €
Das Original
Das Torpedokanonenboot Uruguay wurde in Deutschland für Uruguay gebaut und war ein später Vertreter dieses Typs. Sie wurde oft auch als Kreuzer oder Kanonenboot bezeichnet. Für offensive Zwecke war sie bald zu langsam, aber als Kanonenboot war sie geeignet. Im Bereich der Maschine und der Kessel war sie leicht gepanzert und sie war auch als Schulschiff ausgerüstet.
Uruguay war 85 m lang, 9,4 m breit und verdrängte 1400 t. Der Antrieb erfolgte über zwei liegende Verbunddampfmaschinen (3-Zylinder-Dreifachexpansions-Dampfmaschinen) und vier Kesseln, die 5700 PS leisteten, womit 23 kn erreicht wurden.
Bewaffnung
2 x 12 cm Skoda
4 x 7,62 cm Armstrong (12-Pfünder)
6 x 3,7 cm Revolverkanonen Armstrong (1-Pfünder)
2 x 45,7 cm Torpedorohre
Uruguay lief 1910 bei Vulkan in Stettin von Stapel. Sie wurde u.a. als Schulschiff eingesetzt. 1919-20 fuhr sie nach Mexiko und Venezuela. 1932 nahm sie an den Unabhängigkeitsfeiern Argentiniens teil, wobei sie allerdings von argentinischen Behörden durchsucht wurde, was zum zeitweiligen Abbruch der diplomatischer Beziehungen Uruguays zu Argentinien führte. Am 13. Dezember 1939 wurde Uruguay eingesetzt, um die Souveränität Uruguays über seine Hoheitsgewässer gegenüber dem deutschen Schweren Kreuzer Admiral Graf Spee und den britischen Kreuzern Ajax und Achilles durchzusetzen, als die Admiral Graf Spee nach der Schlacht von Río de la Plata in Montevideo einlief. 1951 (1953?) wurde sie aus der Marineliste gestrichen und 1962 zum Abwracken verkauft.
Der Bausatz
Das Modell der Uruguay ist nur als Wasserlinienmodell baubar. Der Rumpf gibt die Form und Dimensionen - soweit der Autor dies anhand der vorliegenden Fotos des Originals beurteilen kann - gut wieder. Auch die Detaillierung ist gut. Lediglich Wappen an Bug und Heck sind nicht dargestellt. An der Wasserlinie gibt es etwas Grat, der aber wahrscheinlich leicht entfernbar ist.
Die Aufbauteile und Schornsteine sind gut gegossen und detailliert. Die mit Persenning bespannten Relings an der Brücke und am achteren Kommandostand sind als geschlossene Reling dargestellt. Die teilweise ebenso mit Persenning bespannte Reling auf dem Steuerhaus ist dagegen nicht dargestellt.
Auch die Kleinteile sind überwiegend gut gemacht. Eine auffallende Ausnahme sind die Schutzschilde der 12 cm-Geschütze, die als geschlossene Blöcke mit einem angedeuteten Rohrverschluss gegossen sind. Es ist rätselhaft, warum Kombrig hier keine hinten offene Variante und komplette Geschütze (komplettes Rohr mit Lafette) beigelegt hat. Die Resinmasten, - spieren und -rahen sollten besser nur als Maßstab für Metallteile benutzt werden.
Die Beiboote sind schön wieder gegeben:
Die Fotoätzteile
Die Ätzteile umfassen u.a. Bootslagerungen, Schienen, Kompassplattformen, Lafetten für die 7,62 cm, Abstützungen für den achteren Kommandostand und die Schornsteinplattform, Schraubenschutz und Ankerketten.
Aber auch hier liegen keine hinten offenen Schutzschilde für die 12 cm-Geschütze bei.
Die Anleitung
Die Anleitung ist typisch für Kombrig. Enthalten ist eine Seitenansicht und eine Aufsicht, kurze technische und historische Angaben, eine Übersicht der vorhandenen Teile und eine Explosionszeichnung, die den Zusammebau erklärt. Für vier Baugruppen gibt es zusätzliche Zeichnung. Aufgrund der wenigen Teile dürfte dies unproblematisch sein.
Farbangaben fehlen. Auf den Fotos des Originals (siehe Quellen) sieht man einen hellgrauen Anstrich. Die Persenning an der Brücke dürfte heller, eventuell weiß, gewesen sein.
Quellen
- Conway's All the World's Fighting Ships 1906-1921 von Robert Gardiner (Herausgeber), London, 1985
- Schwarze Gesellen. Zerstörer bis 1914 von Haralf Fock, Herford, 1981
- "URUGUAY" 1910 -1953 (www.histarmar.com.ar)
- Crucero Uruguay (1910 - 1962)
- Crucero Uruguay scratch escala 1/200 (IPMS)
- Uruguay Navy Small cruiser
- Canoneras y cruceros
- Batalla del Rio de la Plata
Fazit
Der Bausatz ist eine gute Wiedergabe dieses kaum bekannten Schiffs - auch wenn sie während der Schlacht am Río de la Plata 1939 die Souveränität Uruguays gegen die Admiral Graf Spee, Ajax und Achilles veteidigte. Dazu ist dies einer der wenigen Bausätze eines Torpedokanonenboots/-kreuzers. Leider sind die Schutzschilde nur als geschlossene Blöcke dargestellt.
empfehlenswert
Lars