Modell: Russian Corvette Pr. 20386 Derzkiy
Hersteller: Kombrig
Maßstab: 1/700
Material: Resin, Fotoätzteile
Art.Nr.: 70387
Preis: 47,5 € (bei NNT)
Das Original
Die russischen Korvetten des Projekts 20386 folgen auf die Korvetten der Projekte 20380 (Stereguschtschi-Klasse) und 20385 (Gremjaschtschi-Klasse). Sie sollen sowohl in küstennahen Gewässern als auch im offenen Ozean eingesetzt werden können und fallen deshalb als Korvetten sehr groß aus, weshalb sie wohl auch als leichte Fregatten eingestuft werden werden. Die Bewaffnung ist eine Mehrzweckbewaffnung gegen Schiffs- und Landziele, zur U-Jagd sowie Flugabwehrraketen zur Eigenbewaffnung. Das Projekt 20386 ist modular ausgelegt, d.h. spezialisierte Module können eingeschifft werden – wohl zum Teil auf Kosten der Mehrzweckfähigkeit. Die Form ist stärker als bei den Vorgängerklassen auf eine reduzierte Radarsignatur optimiert, sowohl der Rumpf als auch die sehr charakteristisch geformten Aufbauten.
Die Korvetten des Projekts 20386 sollen 109 m lang und 15 m breit werden und 3400 t verdrängen. Der Antrieb soll aus zwei Gasturbinen mit 55.000 PS und zwei Elektromotoren mit 4400 PS bestehen, womit 30 kn erreicht werden sollen. Die Besatzung soll 80 Personen umfassen.
Bewaffnung
1 x 10 cm A-190-01-Geschütz
2 x 3 cm AK-630M-06 sechsrohrige Nahbereichsabwehrgeschütze
8 Uran-Anti-Schiffsraketen (oder Senkrechtstarter für die Kalibr-Familie)
16fach Redut-Senkrechtstarter (16 9M96- oder 64 9M100-Flugabwehrraketen)
8 x 33 cm-Torpedorohre des Paket-NK-Systems (MTT-Torpedos und M-15-Anti-Torpedos)
1 Bordhubschrauber (Kamow Ka-27)
Bisher wurden zwei Schiffe des Projekts 20386 in Auftrag gegeben: Merkuri (Меркурий) (ex Derzki/Дерзкий) sowie ein noch nicht benanntes Schiff. Merkuri wurde 2016 auf Kiel gelegt, soll 2021 vom Stapel laufen und 2022 in Dienst gestellt werden. Das zweite Schiff soll 2020 auf Kiel gelegt werden und 2025 fertig gestellt werden. Eventuell werden bis zu zehn Schiffe des Typs gebaut.
Der Bausatz
Kombrig bringt das Projekt 20386 lange bevor das erste Schiff in Dienst gestellt wird. Der Bausatz wird noch als Derzkiy (Derzki/Дерзкий) bezeichnet, obwohl das Schiff inzwischen in Merkuri (Меркурий) umbenannt wurde. Kombrig bietet bereits Bausätze des Projekts 20380 an (siehe Bausatzbesprechung). Das Projekt 20385 gab es von Gwylan Models (siehe Bausatzbesprechung). Über die Originalgetreue kann man bei dem jetzigen Baufortschritt des Originals noch nicht viel sagen. Der Bausatz entspricht vielen Zeichnungen und Modellen.
Die Teile sind wie bei üblich bei Kombrig in kleinen Plastiktüten verpackt und werden durch zahlreiche Schaumstoffteile geschützt.
Der Rumpf ist gut gegossen und gut detailliert. Für die Aufbauten sind Vertiefungen vorhanden, so dass es leicht sein sollte, diese zu positionieren. Die Markierungen auf dem Hubschrauberdeck sind leider sehr stark vertieft dargestellt, so dass man sie wohl verspachteln muss.
Die beiden Aufbautenblöcke sind ebenfalls gut detailliert:
Eventuell muss man die Passstifte der Aufbautenblöcke etwas kürzen, so dass die Aufbauten plan auf dem Rumpf passen.
Die Kleinteile umfassen u.a. die 10 cm- und 3 cm-Geschütze, Rohre für die Uran-Starter, den Mast, die beiden Wände zwischen den Aufbautenblöcken, den Anker, Antennen, Abgassrohre und Rettungsinseln. Die Teile sind gut gegossen. Der Mast sieht kompliziert zum Zusammenbauen aus.
Hier ein Vergleich des Projekts 20386 mit der Soobrazitelny des Projekts 20380:
Die Fotoätzteile
Die Fotoätzteilplatine umfasst u.a. Reling, Sicherheitsnetze am Hubschrauberdeck, die Lagerungen für die Rettungsinseln, Schotten und MG.
Die Anleitung
Die Anleitung besteht aus einer Seitenansicht und Aufsicht, einer Übersicht der enthaltenen Teile und der eigentlichen Bauanleitung, die den Zusammenbau in sechs Schritten erklärt.
Angaben über die Bemalung sowie Abziehbilder sind nicht enthalten. Hier muss man sowieso abwarten, wie das fertige Schiff aussehen wird, welche taktische Nummer es erhalten wird etc.
Fazit
Kombrig bietet mit dem Bausatz des Projekts 20386 die Möglichkeit, ein sehr originell aussehendes, zukünftiges Schiff der russischen Marine zu bauen. Der Bausatz ist abgesehen von den fehlenden Abziehbildern komplett und dürfte den Bau eines sehr detaillierten Modells ermöglichen. Allerdings ist das Original noch nicht einmal vom Stapel gelaufen, so dass man abwarten muss, wie dieses dann wirklich aussehen wird, wie es angestrichen sein wird und welche taktische Nummer es erhalten wird. Abstriche gibt es meiner Meinung nach wegen der sehr tief eingravierten Markierungen auf dem Hubschrauberdeck. Der Bausatz ist
empfehlenswert
Lars
Wir danken Kombrig für das Bausatzmuster