Modell: HMS Collingwood, battleship, 1910
Hersteller: Kombrig
Maßstab: 1/700
Material: Resin, Fotoätzteile
Art.Nr.: 70625
Preis: 74,50 € (NNT Modell + Buch)
Das Original
Die HMS Collingwood war ein Schlachtschiff der St.-Vincent-Klasse, welche noch vor dem Ersten Weltkrieg gebaut wurde. Sie wurde als drittes Schiff der britischen Royal Navy nach Vizeadmiral Cuthbert Collingwood (1750–1810) benannt. Die Schwesternschiffe waren die HMS St. Vincent und die HMS Vanguard (ebenfalls von Kombrig erhältlich). Sie waren die Nachfolgebauten der Bellerophon-Klasse und hatten viele Ähnlichkeiten mit ihrer Vorgängerklasse. Nur die Kaliberlänge der schweren Artillerie war gesteigert worden. Neu war auch die Anordnung eines weiteren Panzerquerschotts im Vorschiff. Alle drei Schiffe gehörten zur Home Fleet bzw. zur Grand Fleet und nahmen an der Schlacht im Skagerrak teil. Bis auf die Vanguard, die 1917 nach einer Munitionsexplosion gesunken war, wurden sie gemäß den Bestimmungen des Washingtoner Flottenabkommens vom 6. Februar 1922 verschrottet.
Bewaffnung
Die 12-Inch-Geschütze (305mm) der Hauptbewaffnung wurden wie bei der Dreadnought- und Bellerophon-Klasse in fünf Doppeltürmen aufgestellt, von denen drei in der Mittellinie standen und zwei als Flügeltürme angeordnet waren. Die Zahl der Torpedobootabwehrgeschütze betrug anfangs 20, wurde aber im Verlauf des Kriegs auf 12 reduziert. Ab 1917 führten die Schiffe je ein Flugabwehrgeschütz der Kaliber 3-Inch (76 mm) und 4-Inch (102 mm).
Quelle: wikipedia.org
Der Bausatz
Wie gewohnt kommt der Bausatz in einem dünnen aber stabilen Stülpkarton. Dieser ist randvoll mit Schaumstoff-Schnipsel gefüllt und bietet meines Erachtens recht wenig Schutz für die in einem Tütchen verpackten sehr filigranen Kleinteile. Der Wasserlinienrumpf liegt ohne Schutztüte im Karton. Bei meinem Muster sind zum Glück keine Teile abgebrochen.
Der Bausatz ist von Kombrig in hellgrauem Resin gegossen und soweit ich feststellen konnte blasen- und verzugsfrei (Rumpf). Die Teile sind ausnahmslos gut bis sehr gut ausgeführt. Die Decksstruktur wurde gut und mit vielen Details wiedergegeben. Die Beplankung ist sehr fein dargestellt, es fehlen lediglich die Plankenstöße. Auch die Bei- und Verkehrsboote sind sehr gut und fein wiedergegeben. Die Rohre der Hauptbewaffnung haben angedeutete Mündungen und lassen sich mit etwas Geschick, einem kleinen Bohrer und einer ruhigen Hand aufbohren. Wer will, kann sie auch durch gedrehte Rohre ersetzen.
Die Kleinteile, wie z.B. Boots-Davids und kleinere Geschütze, sind derart fein ausgeführt, wie ich es selten gesehen habe. Die Durchmesser der Teile betragen teilweise nur wenige Zehntelmillimeter! Es wird schwierig werden, so filigrane Teile unbeschadet vom Anguss zu trennen und zu verbauen.
Wie bei Kombrig üblich, sind auch in diesem Bausatz keine Abziehbilder oder Flaggen enthalten.
Die Fotoätzteile
Wie bei den meisten Bausätzen von Kombrig mittlerweile üblich, liegt auch hier wieder ein relativ umfangreicher Ätzteile-Satz bei und beinhaltet unter anderem die Reling, Mastplattformen, Bootsauflieger und Leitern.
Die Anleitung
Die Bauanleitung ist 13seitig und sehr übersichtlich und ausführlich gestaltet. Der Seitenriss und die Draufsicht stammen von R.A. Burt, Farbangaben findet man leider keine in der Anleitung. Die Masten und Rahen für die Takelage müssen, wie bei den meisten Resin-Bausätzen üblich, in Eigenleistung hergestellt werden. Ebenso die Torpedonetz-Spieren. Hierzu sind aber genaue Maßangaben für die Länge in der Anleitung zu finden.
Als Referenz kann man das sehr gute Buch von R.A. Burt British Battleships of World War oneheranziehen.
Fazit
Der Bausatz der HMS Collingwood stellt eine tolle Erweiterung der Reihe von Kombrig dar und ist bis auf die erwähnten Mängel: unsichere Verpackung, fehlender Flaggensatz und fehlende Farbangaben sehr empfehlenswert! Allerdings sollte man einiges an Erfahrung im Umgang mit den filigranen Resin- und Ätzteilen mitbringen. Ausrüstungszustand, Farbe und Takelung sollten aber vorher ausgiebig recherchiert werden. Da man hier noch ein paar Dinge verbessern könnte, bekommt der Bausatz von mir
empfehlenswert
Holger Siegel
Wir danken Kombrig für das Bausatzmuster