Modell: HNLMS Piet Hein Helicopter Carrier
Hersteller: Starling Models
Maßstab: 1/700
Material: Resin (3D-Druck), Ätzteile, Abziehbilder
Art-Nr.: STK 46
Preis: 52,95 € zuzügl. Versandkosten und Zoll-/Einfuhrabgaben

Das Original

Um nach dem Zweiten Weltkrieg eine Marine aufbauen zu können, übernahmen die Niederlande einige britische Schiffe, darunter auch den Zerstörer HMS Serapis der S-Klasse. Er war am 14.8.41 auf Kiel gelegt worden, lief am 25.3.43 von Stapel und stellte am 23.12.43 in Dienst. Er diente mit der Kennung G-94 in der 5th Emergency Flotilla als Flotten- und Konvoi-Eskorte. Am 5.10.45 wurde er dann an die niederländische Marine übergeben, die ihn mit der Kennung D-805 als Hr. Ms. Piet Hein in Dienst stellte.

Das Schiff kam zunächst in Fernost zum Einsatz, wo die Loslösung der Kolonien Niederländisch Ostindiens vom Mutterland zu Unruhen führten. 1948 wurde Piet Hein als Geleitschiff für den Flugzeugträger Karel Doorman eingesetzt. Im August 1950 begann sie eine 6-monatige Reise um die Welt. 1952 kam sie auch im Koreakrieg zum Einsatz und wurde Mitglied des exklusiven "Train Buster Clubs" – was den Abschuss mindestens einer Lokomotive durch die Schiffsartillerie voraussetzte. Dann ging es wieder ins ehemalige Niederländisch Ostindien, wo es Probleme mit Indonesien gab. 1956-57 erhielt Piet Hein während eines Werftaufenthaltes ein Hubschrauberdeck. Danach wurde sie als Schnelle Fregatte klassifiziert und erhielt die Kennung F-805. 1959 wurde sie wieder nach Fernost geschickt, wo sie bis 1961 blieb. Am 16.10.61 wurde sie schließlich ausgemustert und danach zum Abwracken verkauft.

Technische Daten
Verdrängung: 2300 t (voll ausgerüstet)
Länge: 110,6 m ü.a.
Breite: 10,9 m
Tiefgang: 4,3 m
Maschinenanlage: 2 Kessel und 2 Getriebeturbinen für 40.000 PS und max. 36 kn
Reichweite: 2800 sm bei 20 kn

Bewaffnung
4 – 114 mm Einzelgeschütze
6 – 20 mm Einzelflak
2 – 533 amm Vierlings-Torpedosätze
4 – Wasserbombenwerfer
1 – Wasserbombenablaufgestell

Der Bausatz

Mit diesem Bausatz setzt der britische Hersteller Starling Models seine Reihe von Emergency-Zerstörern (S- bis Z- und Ca-Klassen) fort. Wie bei diesem Hersteller inzwischen üblich, sind alle Resinteile, also auch der Rumpf, 3D-gedruckt. Sie sind durchweg sauber und scharfkantig ausgeführt und reichlich detailliert. Der Qualitätsstandard ist somit ganz auf der Höhe der Zeit.

Die Resinteile

Der Rumpf ist in Schräglage gedruckt, und die Seiten sind sauber und glatt ausgeführt.


Die Teile für die Aufbauten, den Schornstein und das Hubschrauberdeck befinden sich auf dem größten der insgesamt vier Träger.


Ein weiterer Träger enthält hauptsächlich die Waffen, die Boote und den Helikopter.


Schlauchboote, Davits und andere Kleinteile findet man auf einem dritten Träger. Dazu kommt noch ein kleiner Träger mit Davits (Ersatzteile?).


Für den Mast gibt es einen eigenen stabilen Rahmen.

Die Ätzteile

Der Bausatz enthält zwei Ätzteilplatinen. Die größere ist allgemein für die Emergency-Zerstörer bestimmt und liefert Relings, Laufstege, Stützstreben u.a., aber auch Gittermasten.


Dazu kommt eine kleinere Platine mit speziellen Teilen für Piet Hein und den Hubschrauber.

Die Abziehbilder

An Abziehbildern sind die britische Kennung G-94 und die niederländische Zerstörer-Kennung D-805 vorhanden.

Die Anleitung

Wie bei Starling Models üblich besteht die Anleitung aus einem 8-seitigen Heftchen mit 3D-Bildern der einzelnen Bauschritte und Bemalungshinweisen.

Fazit

Starling Models ermöglicht mit diesem Bausatz bei einem (für Resin-Modelle) guten Preis-Leistungs-Verhältnis den Bau einer interessanten Variante der britischen Emergency-Klassen. Ich persönlich mag die Umbauten der Nachkriegszeit, und hier erhält man ein wirklich ausgefallenes Exemplar dieser Spezies. Daher halte ich den Bausatz trotz des kleinen Fehlers bei der Kennung für durchaus

alt sehr empfehlenswert


Falk Pletscher