Queen Elizabeth

Vor 50 Jahren, 1963, wurde im Science Museum in London die Schiffsabteilung eröffnet. 1.800 Objekte waren dort ausgestellt, darunter eine Unzahl hochklassiger Schiffsmodelle. Neben zahlreichen Admiralitätsmodellen aus dem 17. und 18. Jahrhundert fanden sich Werftmodelle zahlreicher wichtiger Schiffe und Schiffsklassen sowie eine große Zahl an Dioramen. Neben zahlreichen für die britischen Inseln typischen Wasserfahrzeugen wurden auch internationale Typen vorgestellt. Kurz und gut – die „Shipping Gallery“ war ein Traum für Modellbauer.

Leider zeigte sich auch hier, dass unser Hobby die große Masse des Publikums nicht (mehr) anspricht. Die Abteilung wirkte sehr in die Jahre gekommen und war praktisch menschenleer, während in den neu gestalteten Bereichen des Museums sich das (vorwiegend junge) Publikum drängte. Dort fanden sich weniger Exponate, aber dafür mehr Bildschirme und „interaktive“ Gimmicks.

Inzwischen ist es gekommen, wie es wohl kommen musste. Die Abteilung wurde geschlossen und anstelle einer Neugestaltung wird der Raum in Zukunft für eine neue Abteilung zur Geschichte der Telekommunikation genutzt, also heißt es nun frühe Computer und Mobiltelefone anstatt Schifffahrt. Die Exponate wurden in zwei Depots auf dem Land eingelagert und sollen dort für Interessierte auf Antrag zugänglich gemacht werden. Eine Ausstellung an einem anderen Ort, z.B. im Chatham Historic Dockyard, war angedacht, wurde aber nicht beschlossen. Für uns Enthusiasten ein schwerer Schlag, denn was dort ausgestellt war, war in Sachen Qualität und Quantität einzigartig.

Immerhin hat das Museum vor der Schließung die gesamte Abteilung digital vermessen und plant, diese Daten öffentlich zugänglich zu machen:

www.sciencemuseum.org.uk

Als erster Teil einer Serie von Fotogalerien, um diese großartige Schiffsabteilung in Erinnerung zu halten, hier Fotos von diversen Kriegsschiffmodellen, die im Sommer 2009 bzw. 2011 gemacht wurden:

Frank Spahr (Text, Fotos), Lars (Fotos)

Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5