Das Strandingsmuseum St. George (Strandungsmuseum St. George) in Thorsminde berichtet von den dramatischen Strandungen entlang der Westküste Jütlands und dem Kontakt der Bevölkerung mit Seeleuten aus der ganzen Welt. Das Museum wurde 1992 gegründet und 2017 nach einer umfassenden Renovierung als neukonzeptioniertes Museum wiedereröffnet.
Auf den verschieden Galerien, kann man in interaktiven Ausstellungen mehr über die gefährliche Westküste Jütlands und den Strandungen erfahren.
Die einzelnen Stationen sind sehr interessant und äußerst lebendig dargestellt. Man kann in diesem kleinen Museum viel Zeit verbringen und sich ausführlich über die unzähligen Schiffe informieren, die vor dieser Küste untergegangenen sind. Von 1858-1882 wurden an der Küste zwischen Thyborøn bis nach Hvide Sande nicht weniger als 1200 Strandungen und Schiffswracks registriert.
Auf einem großem Tisch ist die Küste Westjütlands dargestellt und dort kann man dann mit einer „Maus“ auf Wracksuche gehen. Man erhält dann zu jedem Wrack, das man gefunden hat nähere Informationen, z.B. Datum des Unterganges, Fahrtroute und Ladung des Schiffes, Schiffsdaten und soweit vorhanden auch Bilder von dem Schiff.
Der Ausgangspunkt für das Museum ist aber eine der größten Strandungskatastrophen der Weltgeschichte, die zu Weihnachten 1811 vor Thorsminde stattfand. Dabei strandeten die zwei britische Linienschiffe HMS St. George und HMS Defence während eines Orkans und ca. 1400 Menschen kamen dabei ums Leben. Nur 14 Menschen überlebten diese Katastrophe. Im Museum begleiten Sie die zwei Schiffe auf deren letzte Reise und bekommen mithilfe der vielen geborgenen Gegenstände von HMS St. George einen Einblick in das tägliche Leben auf einem britischen Linienschiff. Die große Schiffsglocke, dessen Geräusch das letzte war, was die vielen Seeleute vor dem Untergang hörten, steht auch in der Ausstellung und ruft eine leichte Gänsehaut auf den Armen hervor, wenn der tiefe Ton der Glocke erklingt
Die 11,70 m lange und gut erhaltene Ruderanlage der HMS St. George (8500 kg schwer) wurde gefunden und konserviert. Sie kann man jetzt in einer riesigen Vitrine, die über vier Etagen geht, besichtigen.
Leider war das große Modell der HMS St. George, während meines Besuches, gerade zu einer anderen Ausstellung verliehen. Aber auch die übrigen Exponate im Museum und das gesamt Konzept des Museum haben mich sehr beeindruckt.
Wer also dort in dieser Gegend einmal Urlaub macht, ein Besuch diese Museums ist sehr empfehlenswert.
Thomas Sperling