Das japanische Polarforschungsschiff Fuji (ふじ, AGB-5001) ersetzte die Soya (siehe Fotogalerie). Fuji war das erste japanische für die Polarforschung gebaute Schiff und auch das erste Schiff der japanischen Marine (Japanische Maritime Selbstverteidigungskräfte), das für einen Hubschrauber ausgelegt war. Da seit dem Eisbrecher Otomari von 1921 kein Eisbrecher mehr in Japan gebaut worden war, orientierte man sich an der USS Glacier der US Navy. Fuji wurde im Gegensatz zur Soya, die zur japanischen Küstenwache gehörte, von der Marine betrieben. Fuji diente von 1965-83 und wurde durch Shirase I ersetzt. Seit 1985 ist sie Museumsschiff in Nagoya.
Fuji diente als Forschungsschiff und zur Versorgung der japanischen Showa Forschungsstation in der Antarktis. Das Schiff war als Eisbrecher ausgelegt und konnte durch bis zu 1,2 m dickes Eis fahren. Durch Rammen konnten bis zu 6 m dickes Eis überwunden werden. Vorne war ein großer Frachtraum und zwei schwere Kräne, achtern zwei weitere schwere Kräne, um Versorgungsgüter Ein- und Ausladen zu können. Achtern war ein großes Hubschrauberdeck und im Aufbau ein großer Hubschrauberhangar vorhanden. Das Schiff war u.a. für meteorologische, biologische und geologische Forschung ausgelegt.
Fuji ist 100,0 m lang, 22,0 m breit und verdrängte 9120 t. Der Antrieb war diesel-elektrisch mit vier Dieselmotoren und zwei Elektromotoren und leistete 12.000 PS, womit 17,2 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 200 Personen, dazu konnten 35 Wissenschaftler eingeschifft werden. Sie konnte 500 t Fracht transportieren. Als Bordhubschrauber wurden zwei Mitsubishi S-61A-1 (für Transport und Aufklärung, siehe Fotogalerie) und eine Bell 47G2A (für Eisuntersuchungen) mitgeführt.
Fuji wurde 1964-65 von NKK Shipbuilding in Tsurumi, Yokohama gebaut. Ihr Heimathafen war Yokosuka. Sie unternahm zwischen 1965 und 1983 insgesamt 13 Expeditionen (7. bis 24. japanische Antarktisexpedition). Im Februar 1970 verlor sie eine Schraube, konnte sich aber im März selbst aus dem Eis befreien. 1983 wurde sie außer Dienst gestellt und hatte bis dahin 800 Personen und 8500 t Fracht transportiert. 1984 kam sie nach Nagoya, wo sie seit 1985 als Museumsschiff zugänglich ist.
Von der Fuji gab es im Maßstab 1/700 einen Bausatz von Seals Models (siehe gebautes Modell) und im Maßstab 1/300 einen von Nichimo.
Fuji ist heute das Fuji Antarctic Museum neben dem Maritimen Museum in Nagoya. Ich besichtigte sie im Mai 2024:























































































































































































































Auf der Fuji und neben der Fuji waren zwei Schneemobile zu sehen, die mit der Fuji in die Antarktis bzw. aus der Antarktis transportiert und dort bei der Forschungsstation Showa eingesetzt worden waren - ein Komatsu KC20-3S von 1956 und ein Ohara SM50S von 1979:












Weitere Fotos aus dem Fuji Antarctic Museum:
- Japanischer Bordhubschrauber Mitsubishi S-61A-1 Chidori in Nagoya
- Modelle von japanischen Polarforschungsschiffen auf der Fuji in Nagoya
Lars