HMCS Fredericton

Die kanadische Fregatte HMCS Fredericton (FFH337) gehört zur Halifax-Klasse, die in den späten 1970er Jahren als Ersatz für die U-Jagd- und Geleitschiffe der St. Laurent-, Restigouche-, Mackenzie- und Annapolis-Klasse aus den 1950er und frühen 1960er Jahren geplant wurde. Ursprünglich sollten diese Schiffe im Rahmen des NFR-90-Projekts der NATO ersetzt werden, da dieses Projekt jedoch scheiterte, wurde stattdessen das Canadian Patrol Frigate Project entwickelt, eben die Halifax-Klasse. Ihre Ausrichtung auf die U-Jagd und den Geleitschutz entsprach den Aufgaben der kanadischen Marine im Kalten Krieg.

Für die U-Jagd können die Schiffe mit der Sea King einen relativ schweren Hubschrauber mitführen. Der Hangar ist so konzipiert, dass er auch moderne große Maschinen wie die CH-148 Cyclon oder die EH-101 Merlin mitführen kann. Viel Wert wurde beim Entwurf darauf gelegt, dass die Schiffe leise ausfallen und eine geringe Radar- und Infrarot-Signatur aufweisen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Geräuschentwicklung konnte dies auch umgesetzt werden. Als Sekundärbewaffnung verfügt die Klasse über ein relativ leichtes, für den Landzielbeschuss nur eingeschränkt nützliches Bordgeschütz, Anti-Schiffs-Raketen sowie Sea Sparrow-Nahbereichsabwehr-Raketen. Letztere werden aus Senkrechtstartern verschossen, die auf dem Oberdeck neben dem Schornstein stehen - eine relativ seltene Anordnung.

Die Klasse wird im Rahmen des Halifax Class Modernization Project (HCMP) bzw. Frigate Life Extension (FELEX) modernisiert. Dies umfasst den Ersatz des SPS-49-Radars durch Smart-S, neue Feuerleitgeräte und elektronische Gegenmaßnahmen, ein neues Kommandosystem sowie die Modernisierung des 5,7 cm- und des Phalanx-Geschützes. Die Sea Sparrow-Flugabwehrraketen werden durch ESSM-Raketen ersetzt.

Die Fredericton ist 134,1 m lang und 16,4 m breit, die Verdrängung beträgt 4770 t. Der Antrieb erfolgt über einen 8800 PS starken Pielstick-Diesel und zwei General Electric LM2500-Gasturbinen, die 47500 PS leisten. Hiermit wird eine Höchstgeschwindigkeit von 29 kn erreicht.

Bewaffnung
1 x 5,7 cm L/70 Mk 2 Bofors
1 x 2 cm Phalanx Mk 15 Block 1B
6 x 1,27 cm Browning MG
8 x Harpoon Block 1C-Antischiffsraketen (zwei Vierfachstarter)
16 x ESSM-Flugabwehrraketen (zwei Mk 48 VLS-Achtfach-Starter)
4 x 32,4 cm Mk 32 Mod 9-Torpedorohre (zwei fest eingebaut Zwillingsrohre, 24 Mk 46-Torpedos)
1 x Sikorsky CH-124 Sea King-Bordhubschrauber (soll durch Sikorsky CH-148 Cyclone ersetzt werden)

Die Fredericton wurde 1992-94 bei Saint John Shipbuilding in Saint John und bei MIL Davie Shipbuilding in Lauzon (Lévis) gebaut. Sie hat ihren Heimathafen in Halifax. Sie wurde bisher mehrfach im Indischen Ozean eingesetzt. 2011-13 wurde sie modernisiert und, als sie 2014 wieder voll einsatzfähig war, für eine längere Fahrt nach Europa geschickt.

Von der Halifax-Klasse gibt es im Maßstab 1/700 einen Bausatz von Resin Shipyard und im Maßstab 1/350 einen von Iron Shipwright.

Die Fredericton besuchte im Juni 2015 Kopenhagen. Hier Fotos, die am 19. Juni 2015 aufgenommen wurden:

 

Quellen:

Lars