Die deutsche Fregatte Karlsruhe (F 212) ist eine der acht Fregatten der Bremen-Klasse (Klasse 122). Die Klasse wurde von 1979-90 als Ersatz für die Zerstörer der Fletcher-Klasse (Klasse 119) und der Fregatten der Köln-Klasse (Klasse 120) gebaut. Der Entwurf beruht auf der niederländischen Kortenaer-Klasse, unterscheidet sich aber u.a. in Bezug auf die Größe des Hangars, die Form der Masten, diverse Sensoren und der Antriebsanlage. Die Bremen-Klasse waren primär als U-Jagd-Fregatten und Geleitschiffe ausgelegt.
Seit dem Ende des Kalten Kriegs werden diese Fregatten auf allen Weltmeeren eingesetzt, u.a. zur Piratenbekämpfung im Indischen Ozean. Allerdings erreichen sie langsam das Ende ihrer Lebensdauer. Von den acht Schiffen sind heute nur noch Karlsruhe, Augsburg und Lübeck in Dienst.
Die Karlsruhe ist 130,5 m lang, 14,6 m breit und verdrängt voll beladen 4800 t. Der Antrieb besteht aus zwei Gasturbinen und zwei Dieseln und leistet insgesamt 51 666 PS. Damit werden bis zu 32 kn erreicht. Die Besatzung setzt sich aus 222 Mitgliedern zusammen.
Bewaffnung
1 x 7,62 cm L/62 OTO Melaria
2 x 2,7 cm MLG27
2 Vierfach-Harpoon-Anti-Schiffsraketenstarter
1 Achtfach-Sea Sparrow-Flugabwehrraketenstarter
2 21fach RAM-Flugabwehrraketenstarter
4 x 32,4 cm-Torpedorohre (zwei fest eingebaute Zwillingsrohre
2 Westland Lynx Mk 88A-Bordhubschrauber (meist 0-1 an Bord)
Die Karlsruhe wurde 1981-84 von den Howaldtswerken/Deutsche Werft in Kiel gebaut. Sie gehört zum 4. Fregattengeschwader mit Heimathafen Wilhelmshaven. Sie wurde u.a. zur Durchsetzung des Embargos während des Bosnienkriegs 1993 in der Adria und 2008 und 2013 zur Bekämpfung von Piraten im Indischen Ozean eingesetzt.
Im Maßstab 1/700 gibt es von NNT einen Bausatz der Bremen-Klasse. Von Revell gab es einen Bausatz im Maßstab 1/300.
Zum Anlass der SAIL Bremerhaven (siehe hier und hier) besuchte die Karlsruhe im August 2015 Bremerhaven:
Siehe auch diese Galerie der Karlsruhe und die Fotos der Schwesterschiffe Rheinland-Pfalz und Augsburg sowie Karlsruhe, Köln und Niedersachsen.
Thomas Wilberg (Fotos), Lars (Text)