Das norwegische Kommandoschiff KNM Nordkapp (A531) dient als Flaggschiff von Minenjagdverbänden und zu deren Unterstützung. Es ist das Typschiff einer Klasse von drei 1981-82 in Dienst gestellten Patrouillenschiffen, die bei der norwegischen Küstenwache (Kystvakten) dienten. Sie wurden angeschafft, als durch das UN-Seerechtsübereinkommen die zu überwachenden Gewässer auf 200 Seemeilen vor der Küste ausgedehnt und damit ein großer Bedarf an Patrouillenschiffen entstand. Die Schiffe sind für den Einsatz in arktischen Gewässer ausgerüstet, können eisbrechen, haben einen Eisausguck und haben Heizungen auf dem Deck, um das Vereisen zu verhindern. Im Kriegsfall hätten sie als Geleitschiffe dienen können und hätten hierfür mit Penguin-Anti-Schiffsraketen und U-Jagd-Torpedos nachgerüstet werden können. Zwei der Schiffe, Senja und Andenes, wurden 2021 bzw. 2024 außer Dienst gestellt als die Klasse durch die neuen Patrouillenschiffe der Jan Mayen-Klasse ersetzt wurde. Nordkapp selbst wurde zur Marine transferiert und die Kennnummer von W320 zu A531 geändert.
Nordkapp ist 105,1 m lang, 14,6 m breit und verdrängt 3200 t. Der Antrieb erfolgt durch vier Dieselmotoren mit 14.400 PS, womit 22,5 kn erreicht werden. Die Besatzung setzt sich aus 52 Personen zusammen. Die Bewaffnung besteht aus einem 5,7-cm-Geschütz, drei 2-cm-Geschützen und einem Mistral-Flugabwehrraketenstarter. Es kann ein Hubschrauber eingeschifft werden, bis 2014 ein Westland Lynx, ab 2015 NH90. Aktuell sind keine Hubschrauber vorhanden, es sollen Seahawk angeschafft werden.
Nordkapp diente 2023 als Flaggschiff des NATO-Minenjagdverbands SNMCMG1 und nahm in dieser Funktion an BALTOPS teil. Sie besuchte im Juni 2023 zur Kieler Woche Kiel:
Falk Pletscher (Fotos), Lars (Fotos, Text)