U-Jagd-Hubschrauber Westland Sea King HAS 6

Die Westland Sea King wurde für die Royal Navy als schwerer U-Jagd-Hubschrauber entwickelt, der überwiegend von Flugzeugträgern aus eingesetzt werden sollte. Westland erwarb hierfür die Lizenz für die Sikorsky S-61 (SH-3), stattete die Maschinen aber mit britischen Triebwerken und Systemen aus. Die britischen Sea King sollten unabhängig von ihrem Trägerschiff U-Boote jagen können, also diese sowohl detektieren als auch bekämpfen können. Die Westland Sea King ersetzten in dieser Aufgabe die Westland Wessex. Neben der U-Jagd-Version wurden auch Varianten als Such- und Rettungshubschrauber, als Transporthubschrauber (Westland Commando) und Frühwarnhubschrauber entwickelt. Die Westland Sea King diente von 1969 bis 2018 bei der Royal Navy.

Die Variante HAS 6 war die letzte britische U-Jagdvariante der Westland Sea King. Fünf neue Maschinen wurden gebaut, zudem wurden ältere Maschinen umgerüstet. Westland Sea King wurden auch für die australische, deutsche, indische und pakistanische Marine sowie die ägyptische, belgische, britische, katarische und norwegische Luftwaffe gebaut, wobei letztere oft auch Varianten waren, die für die U-Jagd, Küstenpatrouillen, Such- und Rettungseinsätze sowie Schiffsbekämpfung gedacht waren.

Die Westland Sea King ist 17,4 m lang, hat einen Rotordurchmesser von 18,9 m und ein maximales Abfluggewicht von 7,3 t. Der Antrieb erfolgte durch zwei Turbinen mit insgesamt 3320 PS, womit 112 kn (208 km/h) erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus drei bis fünf Personen. Als Bewaffnung konnten vier Torpedos oder vier Wasserbomben mitgeführt werden.

Die Westland Sea King HAS 6 mit der Kennung XV712 diente von 1990 bis 2000 bei der No. 814 Naval Air Squadron "Flying Tigers", u.a. wurde sie vom Flugzeugträger HMS Invincible aus eingesetzt und diente im Zweiten Golfkrieg, Bosnienkrieg und Kosovokrieg. Ich habe die Maschine im Oktober 2019 im Imperial War Museum in Duxford fotografiert:

 

Lars