Die De Havilland DH.110 Sea Vixen wurde auf eine Anforderung der Royal Navy für ein in jedem Wetter einsetzbares Jagdflugzeug entworfen. Die Auslegung der Vampire und Venom wurde beibehalten, das Flugzeug fiel aber größer aus und hatte zwei Triebwerke. Es war von Anfang als Zweisitzer ausgelegt, um ein zweites Besatzungsmitglied als Operator für den Radar unterzubringen. Dessen Sitz war neben dem Piloten, aber ein Stück tiefer angeordnet, so dass der Pilot eine gute Rundumsicht hatte - der Radaroperator aber praktisch keine. Die Sea Vixen flog 1951 zum ersten Mal. Sie diente von 1957-72 als Trägerflugzeug bei der Royal Navy und wurde u.a. in 1964 in Tanganjika (heute ein Teil von Tansania) gegen eine Meuterei der dortigen Truppen, im Yemen gegen einen Aufstand und in Malaysia zur Abschreckung von Indonesien während der Konfrontasi eingesetzt. Später dienten sie in den 1960ern bei der Beira Patrol zur Durchsetzung des UN-Embargos gegen Rhodesien.
Die Sea Vixen FAW.2 ist 16,9 m lang, hat 15,4 m Spannweite und ein Startgewicht von 21,2 t. Der Antrieb erfolgte durch zwei Strahltriebwerke mit je 50 kN-Schub, womit 600 kn (1110 km/h) erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus zwei Mann. Als Bewaffnung konnte mitgeführt werden:
- an den vier Außenpositionen: gelenkte Raketen (vier Red Top-Luft-Luft-Raketen oder zwei Bullpup-Luft-Boden-Raketen) oder vier Behälter für ungelenkte Luft-Boden-Raketen oder Bomben (vier 227-kg-Bomben oder zwei 454-kg-Bomben)
- aus dem Rumpf ausfahrbar: zwei Behälter für ungelenkte Luft-Luft-Raketen
Die Sea Vixen XJ560 wurde 1959 als FAW.1 gebaut und diente 1960-64 bei der 890 Squadron. 1964 wurde sie zur FAW.2 umgebaut, kam zur 829 Squadron und wurde im Fernen Osten Osten eingesetzt. 1968 kam sie zurück nach Großbritannien und diente bis 1970 auf HMS Hermes. Danach wurde sie nur noch bis 1983 für Schulung am Boden verwendet. 1986 kam sie nach Newark ins Museum. Dort fotografierte ich sie im November 2023 im Newark Air Museum:
Weitere Fotos von Sea Vixen:
Lars