Geschichte


Die Boyarin wurde als geschützter Kreuzer bei Burmeister und Wain gebaut und 1901 vom Stapel gelassen. Am 27.Oktober 1902 verließ sie Kronstadt, erreichte am 10.Mai 1903 Port Arthur und wurde dort dem Pazifik-Geschwader zugeteilt. Am 29.Januar 1904 wurde sie zu einer Rettungsaktion zum Minenleger Enisey gesandt, der auf eine Mine gefahren war. Weil die Boyarin an Bord keine Karten der Minenfelder hatte, fuhr sie selbst auch auf eine Mine. Dabei wurden neun Seeleute getötet, und die Boyarin so schwer beschädigt, dass sie zur Hälfte sank. Die Boyarin wurde von der Besatzung aufgegeben. Auf Grund des schlechten Wetters konnten keine Bergungsversuche unternommen werden und sie sank schließlich am 13.2. 1904 ganz.



Technische Daten:
Verdrängung: 3274 t
Länge: 108.3 m
Breite: 12.64 m
Tiefgang: 4,88 m
Leistung: 11500 PS
Besatzung: 266





Der Bausatz


Die Boyarin ist ein Resinbausatz von Kombrig. Das Modell wird mit getrenntem Unterwasserrumpf geliefert; wer es als Vollrumpfmodell bauen möchte muss sich auf viel Spachtelarbeit gefasst machen. Zum Bausatz gehört eine Ätzplatine mit der Reling. Die Masten und Rahen habe ich durch Messingprofile ersetzt. Die Niedergänge wurden entfernt und gegen Ätzeile ausgetauscht, Ankerkette, Riemen, Leitern, Handräder und ein paar Mann Besatzung aus der Sammelkiste hinzugefügt.



Aufgeriggt habe ich das Schiff mit 0,1 mm Messingdraht und 0,08 Angelschnur. Der Bauplan ist leider nur eine schlecht Kopie mit der üblichen Explosionszeichnung. Aber ich konnte gerade zum Glück einen guten Plan der Boyarin im Maßstab 1:150 günstig erwerben. Das hat den Zusammenbau schon sehr erleichtert.


Insgesamt war ich von dem Bausatz etwas enttäuscht. Für 108 Euro hatte ich mehr erwartet. Aber das ist wohl der Preis, wenn man ein etwas selteneres Schiff bauen möchte. Gerade im Maßstab 1:350 hat man ja leider bei Schiffen aus dieser Zeit keine große Auswahl.

Thomas Sperling