09.02.1904 - 110 Jahre Schlacht von Tschemulpo
Die Konkurrenz zwischen Russland und Japan, die beide Korea und Nordchina als Kolonie erobern wollten, mündete im Februar 1904 in den Russisch-Japanischen Krieg: Am frühen Morgen des 8. Februars 1904 begannen die Japaner Truppen in der Buch von Tschemulpo (dem heutigen Hafen von Incheon in Südkorea) anzulanden, um Korea zu besetzen und in Richtung der russischen Eroberungen in Nordchina und der Mandschurei vorzumaschieren. Die japanischen Truppentransporter wurden von den Panzerkreuzern Asama und Chiyoda, den Geschützten Kreuzern Akashi, Naniwa, Niitaka und Takachiho, einem Aviso und einigen Torpedobooten geleitet. Die in der Bucht von Tschemulpo inmitten von Schiffen neutraler Staaten liegenden russischen Schiffe, der Geschützte Kreuzer Wariag und das Kanonenboot Korietz, griffen erst nicht ein. Erst nach einem Überraschungsangriff der japanischen Hauptflotte auf den russischen Hauptstützpunkt in Port Arthur in der Nacht vom 8./9. Februar, versuchten die russischen Schiffe am nächsten Morgen aus der Buch zu entkommen. In der Schlacht von Tschemulpo wurden sie heute vor 110 Jahren von den japanischen Schiffen gestellt (siehe Jahrestage auf Modellmarine). In dieser wurde Wariag von den japanischen Kreuzern schwer beschädigt, so dass der Versuch zu Entkommen abgebrochen wurde und beide russische Schiffe selbst versenkt wurden.
Das Original
Die Wariag (Варяг, auch Warjag oder Varyag geschrieben) war ein Geschützter Kreuzer, der 1898 auf Kiel gelegt wurde und 1901 fertiggestellt wurde. Gebaut wurde er bei William Cramp and Sons in Philadelphia.
Die technischen Daten der Wariag:
Verdrängung 6500 Tonnen
Länge: 129,54 m
Breite: 15,85 m
Tiefgang: 6,30 m
Maschine: 21000 PS mit Maximal 23,2 Kn
Besatzung: 580 Mann
Am 5. August 1901 wurde die Wariag zur Unterstützung der russischen Pazifikgeschwaders nach Port Arthur entsandt. Im Russisch-Japanischen Krieg wurde sie am 9 Februar 1904 bei Inchon (in Korea, damals Tschemulpo) schwer beschädigt und versenkte darauf hin sich selbst im Hafen von Inchon. Nach der Hebung und Reparatur kam der Kreuzer als Soya in japanischen Dienst. 1916 wurde das Schiff von Russland zurück gekauft. 1917 sollte das Schiff in Liverpool modernisiert werden. Dies kam aber nicht mehr zur Durchführung. 1921 wurde sie schließlich abgebrochen.
Das Modell
Die Wariag war eines der ersten Schiffsmodell, die ich nach meinem Wiedereinstieg in den Modellbau gebaut habe. Von dem Plastikmodellbausatz der Wariag von Zvezda war ich sehr angenehm überrascht. Er ist detailgetreu und alle Teile sind passgenau. Ich habe das Schiff so aus der Box gebaut. Allerdings habe ich das Unterwasserschiff abgetrennt, da ich das Schiff als Wasserlininenmodell bauen wollte, und die Reling, Wanten und Niedergänge habe ich durch Ätzteile ersetzt. Bemalt habe ich das Schiff in der "Zivilvariante", wie es vorne auf dem Karton von Zvezda zu sehen ist. Leider habe ich die Masten damals nicht durch Messingmasten ersetzt. Sie haben sich jetzt etwas verzogen und ich werde sie doch einmal erneuern müssen
Bemalt wurden die Modelle mit Vallejo Farben. Die Takelage besteht aus ganz dünner (0,06 und 0,08mm) Angelschnur.
Der Bausatz gehört im Preis-Leistungs-Verhältnis zur Spitzenklasse und mit weiteren Verfeinerungen kann man ein sehr hochwertiges Modell bauen
Thomas Sperling