Das Original
Die USS Miantonomoh wurde 1862/63 in New York Nay Yard gebaut. Sie war das Typschiff von drei weiteren Monitoren. Die USS Miantonomoh überquerte 1866 den Atlantik für eine Europareise, die sie bis in die Ostsee und nach Russland führte. Auch Kiel und Hamburg waren Stationen ihrer Reise. Im Juli 1867 kehrte sie nach Philadelphia zurück und wurde dort aufgelegt. 1875 wurde sie schließlich abgebrochen.
Die USS Miantonomoh war 78,8 m lang und 16,1 m breit. Mit ihrem Zweischraubenantrieb schaffte sie 8 Knoten. Die Bewaffnung in den Türmen bestand aus je 2 x 15" (38,1 cm)-Glattrohrgeschützen. An Bord waren 150 Mann Besatzung.
Die USS Essex war ein 650 Tonnen schweres Kanonenboot der United States Army und später der United States Navy während des Amerikanischen Bürgerkriegs. Sie wurde ursprünglich 1856 in New Albany, Indiana, als dampfbetriebene Fähre namens New Era gebaut und 1861 von der Armee erworben. Für die Armee wurde sie mit stärkeren Motoren versehen und zu einem Kanonenboot ausgebaut. Mit ihren neuen Motoren schaffte sie immerhin 5,5 Knoten. Im Juli 1865 wurde sie außer Dienst gestellt, im November 1865 verkauft. Danach fuhr sie kurz wieder unter ihrem früheren zivilen Namen New Era. 1870 wurde sie schließlich verschrottet. Die USS Essex galt trotz ihrer relativ schwachen Panzerung als eines der aktivsten Kanonenboote auf dem Mississippi. Sie war 76 m lang und 16 m breit. Die Bewaffnung bestand aus einem 32 Pfünder, drei 11" (28 cm), einem 10" (25,4 cm) und einem 12" (30,5 cm).
Das Frachtschiff ist typisches Schiff mit Seitenradantrieb, wie es Mitte bis Ende des 19 Jahrhunderts auf den amerikanischen Flüssen anzutreffen war. Es hat kein konkretes Vorbild.
Das Modell
Modelle: USS Miantonomoh 1863, USS Essex 1860, Flussfrachtschiff 1860
Maßstab: 1/600
Hersteller: Thoroughbredmodels
Material: Zinnminiaturen
Preis: ca. 14,00 bis 20,00 Dollar direkt beim Hersteller
Ganz hinten in meinem Modellbaufundus habe ich die Modellbausätze von Thoroughbred diesen Sommer wiederentdeckt und beschlossen sie als „Zwischendurchprojekt“ in den Ferien zu bauen. Ich hatte die Bausätze schon vor langer Zeit gekauft und nach einer kurzen Sichtung entschlossen, sie erst einmal hinten anzustellen. Da ist zum einen der etwas seltsame Maßstab. 1/600 passt so gar nicht sonst zu meinen Schiffen. Das Material, eine Zinnlegierung, ist für mich auch sehr gewöhnungsbedürftig. Die Strukturen und Details sind sehr grob und erinnern eher an ein Spielzeug, als an ein Modellbausatz. Die Beschreibungen und Bauanleitungen sind nur allgemein gefasst.
Die Modelle stammen laut unterseitigem Stempel aus dem Anfang der 90er Jahre. Ich habe sie damals gekauft, da es sich um außergewöhnliche Schiffe handelt und sie recht preiswert waren. An den Strukturen der Modelle habe ich nicht viel geändert, sonst hätte ich die Schiffe gleich komplett neu bauen müssen. Bei allen Schiffen habe ich eine Reling von Sämann montiert und versucht die Modelle durch Masten, Takelage, Beiboote und die Bemalung etwas auf zu werten. Zusammen in einer kleinen Vitrine zeigen sie jetzt einen Teil der USS Navy von 1860.
Thomas Sperling