Das Original
Die USS Langley (CV-1) war der erste Flugzeugträger der US Marine. Sie entstand aus einem Umbau eines älteren Kohlefrachters, der USS Jupiter, der 1912 vom Stapel gelaufen war. Der Umbau erfolgte zwischen 1920 und 1922. Im Oktober 1922 erfolgte der erste erfolgreiche Start vom Flugdeck der Langley. In den nächsten Jahren wurde die Langley hauptsächlich für Erprobungen von Starts und Landungen auf Schiffen und für die Ausbildung von Marinefliegern benutzt. Bis 1936 dient die USS Langley so als Flugzeugträger. Danach wurde sie zum Flugzeugtender umgebaut. Im Zweiten Weltkrieg setzte man sie zu Transporteinsätzen im Pazifik ein. Am 22. Februar 1942 wurde sie vor Java von japanischen Flugzeugen schwer getroffen. Die Langley musste dann von der Mannschaft aufgegeben werden und wurde anschließend von den Begleitzerstörern versenkt. Im Internet gibt es sehr viele Bilder der Langley und auch interessante Videos über die ersten Start- und Landungsversuche auf dem Schiff.
Technische Daten
Länge: 165,3 m
Breite: 19,9 m
Tiefgang: 5,77m
Antrieb: Turboelektrisch mit 3 Dampfkesseln, 6500 PS
Geschwindigkeit: 15,5 Knoten
Besatzung: 460
Quelle: Wikimedia Commons
Das Modell
Modell: USS Langley
Hersteller: Trumpeter
Maßstab: 1/350
Material: Polystyrol (Spritzguss), Fotoätzteile, Abziehbilder
Preis: ca 87,-- Euro bei NNT
Upgrade Set: Trumpeter TRU 06646, Fotoätzteile, Holzdeck
Preis: 57,-- Euro bei NNT
Eigentlich gehören Flugzeugträger nicht unbedingt zu den Modellen, die ich baue. Aber als ich den Bausatz der USS Langley gesehen hatte, musste ich ihn mir doch sofort kaufen. Zu interessant sah das aus einem Kohlenfrachter umgebaute Schiff aus. Besonders die filigranen Stützen für das Flugdeck fand ich faszinierend. Deshalb habe ich mir auch gleich das entsprechend Upgrade Set von Trumpeter gekauft. Ein erster Blick in den Bausatz zeigte, dass da viel Arbeit auf mich zu kam, aber alles machte einen sehr guten Eindruck. In der großen Baubeschreibung für den Bausatz und in der extra Beschreibung für die Ätzteile konnte ich mir einen ersten Überblick verschaffen.
Wie so üblich bei mir habe ich den Rumpf auf Wasserlinie gekürzt und dann mit Resin eine Grundplatte in den Rumpf gegossen, damit er eine größere Stabilität erhält. Außerdem wird das Modell dadurch etwas schwerer und man kann dann besser am Modell arbeiten.
Als Einstieg in das Projekt Flugzeugträger habe ich mit den Flugzeuge begonnen. Das sollte ein Wochenendprojekt werden, hat dann aber doch fast 2 Wochen gedauert. Für die Statistiker: die kleine Boeing F4B besteht aus 15 Teilen, 21 Klebeverbindungen, Farbe, Abziehbilder, Gesamtgewicht: 0,25 Gramm!
Danach habe ich die hinteren Aufbauten und die Brücke vorne gebaut. Der hintere Teil ist sehr interessant mit den vielen Aufbauten und den Rohren zu den umgelegten Schornsteinen. Leider sieht man davon nicht mehr sehr viel, wenn das Flugdeck montiert ist.
Das Gerüst für das Flugdeck war gar nicht so schwierig zu bauen. Man muss aber schon einige Erfahrung mit Ätzteilen haben. Die Ätzteile von Trumpeter haben genau die richtige Stärke, so dass man sie noch sehr gut verarbeiten kann. Alle Biegekanten sind vorgeätzt, was vieles erleichtert. Laut Bauplan sollte man das Gerüst komplett bauen und dann auf das Schiff aufsetzen. Wer das kann ist ein Zauberer. Ich habe die einzelnen Stützen für das Flugdeck vom Anfang der hinteren Aufbauten segmentweise nach vorne und entsprechend nach hinten gebaut. Das ging deutlich einfacher und passte so ganz prima. Den Unterschied zwischen den Kunststoffteilen für das Gerüst und den Ätzteilen aus dem Zusatzset kann an auf dem einen Bild deutlich erkennen.
Nachdem ich das Flugdeck montiert hatte, habe ich den Flugzeugträger auf den Kopf gestellt und dann die vielen Dreiecksstützen und Halterung für die Fangnetze angeklebt, eine Fleißarbeit, die sich länger hinzog. Die Schlussarbeiten waren dann das Holzdeck, das auch noch mit über 20 Ätzteilen bestückt werden musste.
Insgesamt hatte ich mit dem Bausatz zwei Monate intensiven Bastelspaß. Die Teile passten bis auf ganz wenige Ausnahmen wunderbar. Die Ätzteile ließen sich gut verarbeiten. Die Baupläne zeigen deutlich, wo die Teile montiert werden müssen, aber die Reihenfolge sollte man sich selber genau überlegen.
Das einzige Manko bei dem Bausatz war, dass selbst von den kleinsten Teilen nur so viele Teile vorhanden sind, wie man auch benötigt. Es wäre bestimmt nicht teurer gewesen von so einigen Teilen Ersatzteile mitzuliefern, da manch kleine Teile doch gerne verschwinden.
Quellen
Fazit
Der Bausatz der USS Langley von Trumpeter ist uneingeschränkt zu empfehlen. Er ist einer der spannendsten und interessantesten Bausätze, die ich bis jetzt gebaut habe. Man sollte aber, auf Grund der hohen Teilezahl und der zum Teil auch schon im Grundbausatz vorhandenen kniffligen Ätzteilen, etwas Erfahrung im Modellbau haben. Wer sich das Upgrade Set für das Gerüst und das Flugdeck gönnt, sollte schon gerne mit Ätzteilen arbeiten. Man erhält dann aber auch ein außergewöhnliches Modell.
Thomas Sperling