Das Original
Die SMS Bodrog war ein Monitor der k.u.k. Donauflottille. Das Schiff feuerte einen der ersten Schüsse des Ersten Weltkriegs ab. Die Bodrog hatte ein Schwesterschiff, die SMS Temes. Die SMS Bodrog war in viele Kampfhandlungen auf der Donau und der Save verwickelt, 1914/15 vor allem im Raum Belgrad. Am 8./9. September 1914 wurde zusammen mit der Szamos und der Temes ein Übersetzversuch serbischer Streitkräfte bei Zemun vereitelt. Operationsbasis war ab 1915 die Festung Petrovaradin in Novi Sad, Serbien. Nach der Einnahme Belgrads im Oktober 1915 verlagerten sich die Einsätze an die rumänische Donau. 1916/17 kamen zunehmend auch Begleitschutzaufgaben dazu – sowie die Deckung des eigenen Donauüberganges bei Sistow. Im April 1918 wurde die Bodrog ins Schwarze Meer nach Odessa entsandt, um die Getreidelieferungen aus der Ukraine zu sichern. Mit der sich verschlechternden militärischen Lage der Donaumonarchie wurden das Schiff zurück auf die Donau verlegt. Am 31. Oktober 1918 lief die Bodrog bei Višnjica (Belgrad) im dichten Nebel auf Grund und musste von der Mannschaft aufgeben werden.
Das Schiff wurde daraufhin von der serbischen Armee übernommen und nach dem Ersten Weltkrieg auch Serbien zugesprochen. Im April 1920 wurde sie unter dem neuen Namen Sava der Marine Jugoslawiens eingereiht. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Sava eine Flugabwehr-Geschütz-Batterie. Sie wurde mehrfach versenkt, aber immer wieder geborgen. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb sie im aktiven Dienst bis 1959, wurde 1966 verkauft und dann als landwirtschaftliches Depot und Ponton genutzt. Am 11. Dezember 2015 wurde der Rumpf der Bodrog geborgen und zum Armeestützpunkt nach Ušće geschleppt. Schließlich wurde sie in einer Werft in Apatin restauriert und liegt seit 2019 am Sava Ufer in Belgrad als Museumsschiff.
Technische Daten:
Stapellauf: 1904 bei der Bauwerft Danubius-Schönichen-Hartmann AG, Budapest
Abmessung: Länge 56,2 m, Breite 9,5 m, Tiefgang 1,2 m
Leistung: 1400 PS, 2 Schrauben, 13 Kn
Bewaffnung: 2 Türme 1 x 12 cm L/35, 2 Mitraileusen 3,7 cm, 1 Haubitze 12 cm L/10
Besatzung: 77 inkl. Offiziere
Das Modell
Modell: Donau Monitor SMS Bodrog
Hersteller: ROP o.s. S350/019
Maßstab: 1/350
Material: Resin, Fotoätzteile
Preis: ca. 32,--bei mn-modelar.com
Den Bausatz habe ich in einem tschechischen Modellbaushop gekauft. Die Schiffe der k.u.k. Marine reizen mich schon immer und gerade solche Exoten wie die Donaumonitore haben ihren besonderen Flair. Der Bausatz besteht nur aus wenigen Resinteilen. Diese sind alle sehr sauber gegossen und auch entsprechend detailliert. Eine kleine Ätzteilplatine beinhaltet noch u.a. die Reling und die Davits. Der Bausatz ist sehr übersichtlich, so dass es nicht so schlimm ist, dass die Bauanleitung nur aus einer Fotografie besteht, mit der einzelnen Nummerierung der Teile. Bemalt habe ich die Bodrog „Olivgrün über alles“. Diese Farbe wurde als „Montecuccolin“ bezeichnet, benannt nach dem Admiral Montecoccolin während dessen Amtszeit sie 1906 eingeführt wurde. In dem Buch Die k.u.k. Donauflottille 1870 – 1918 gibt es vieles über die Geschichte und Zeichnungen und Bilder von der SMS Bodrog.
Quellen
Buch: Pawlik/Christ/Winter, Die k.u.k. Donauflottille 1870-1918
Internet: www.doppeladler.com, www.kuk-kriegsmarine.it
Thomas Sperling