Das Original
Die Navarin (Наварин, auch Nawarin transkribiert) war ein Schlachtschiff der Kaiserlich Russischen Marine. Der Bau des aus der britischen Trafalgar-Klasse entwickelten Schiffes begann 1889 auf der Galerny-Werft/Neuen Admiralitätswerft in Sankt Petersburg. Der Stapellauf erfolgte am 20. Oktober 1891, und 1896 kam das Schiff in Dienst.
Die Navarin war das erste russische Linienschiff mit der für die Zeit typischen Auslegung von einem Bug- und Heck-Doppelturm für die Hauptartillerie. Sie blieb in der russischen Flotte ein Einzelschiff.
Die Hauptbewaffnung bestand aus vier 30,5-cm-L/35-Kanonen, die von den Obuchow-Werken in Sankt Petersburg hergestellt wurden. Daneben waren 15,2-cm-L/35-Kanonen vom selben Hersteller als Mittelartillerie in Kasematten aufgestellt. Die Torpedobootsabwehr bestand aus 4,7-cm- und 3,7-cm-Geschützen, die in französischer Lizenz in Russland hergestellt worden waren. Zwei 4,7-cm-Kanonen wurden auf den Türmen installiert. Dazu erhielt das Linienschiff noch sechs 38,0-cm-Torpedorohre im Bug, seitlich und Heck.
Den Antrieb besorgten zwei Verbunddampfmaschinen. Die kohlegefeuerten Kessel waren in vier Kesselräumen angeordnet, die jeweils einen eigenen Schornstein hatten, was zu dem charakteristischen Aussehen des Schiffes mit zwei Schornsteinen hinter- und nebeneinander führte.
1904 gehörte die Navarin zu den nach Ostasien entsandten Schiffen der Baltischen Flotte. In der Nacht nach der Seeschlacht bei Tsushima wurde sie von japanischen Zerstörern torpediert und sank. Nur drei Überlebende konnten geborgen werden.
Technische Daten:
Verdrängung: 10206 t
Länge: 106 m
Breite: 20,5 m
Tiefgang: 8,5 m
Höchstgeschwindigkeit: 15 Knoten
Besatzung: 622
Das Modell
Modell: Navarin 1895
Maßstab: 1/700
Hersteller: Kombrig
Die Navarin ist ein typischer früher Bausatz von Kombrig. Die Resinteile sind alle sehr sauber gegossen, selbst kleine Teile wie die Bewaffnung sind fein herausgearbeitet. Ätzteile sucht man dagegen vergebens und die Bauanleitung ist nur eine Explosionszeichnung und ein Takelplan. Es gibt eine kurze Beschreibung des Schiffes, aber leider nur auf Russisch. Weitere Informationen über das Schiff muss man sich halt aus dem Internet beschaffen.
Nachdem man sich einmal in den Bauplan hineingedacht hat, lässt sich das Modell gut bauen. Die Masten habe ich durch Messingmasten ersetzt. Die Reling und die Wanten stammen von Fa. Saeman, Davits und ein Teil der Bewaffnung aus dem Atzteilsatz für die 700er Askold.
Bei der Bemalung habe ich mich an die Farbgebung der Schiffe der viktorianischen Zeit gehalten, da es ja keine originalen Farbfotos des Schiffes gibt. Das heißt der Rumpf wurde schwarz gepönt, die Aufbauten weiß, die Schornsteine und Masten in ockergelb. Bemalt wurde das Modell mit Farben von Vallejo.
Die Takelage besteht aus ganz dünner (0,06 und 0,08 mm) Angelschnur. Das funktioniert sehr gut, auch wenn das Anbringen der Takelage oft länger dauert, als der Bau des übrigen Modells.
Quellen
Thomas Sperling