Das Original
Die Douglas A-3 Skywarrior (vor 1962 A3D) war ein zweistrahliges Kampfflugzeug der Zeit des Kalten Krieges aus US-amerikanischer Produktion. Sie war das schwerste und am längsten in Dienst stehende Trägerflugzeug der U.S.Navy. Hersteller war die Douglas Aircraft Company.
Ursprünglich als trägergestützter nuklearwaffenfähigen Bomber konzipiert, durchlief die Skywarrior unterschiedliche Verwendungen. Von der ersten Serienversion A3D-1 wurden nur 50 Stück gebaut, die erst im März 1956 zu den Einsatzverbänden kamen. Dort erhielten sie auch den Spitznamen Whale (Wal), wegen ihrer im Vergleich zu den früheren Trägerflugzeugen enormen Größe. Nach Einführung der verbesserten A3D-2 wurden die A3D-1-Flugzeuge in der Ausbildung eingesetzt. Als dann 1962 im Rahmen der Bezeichnungsstandardisierung die A3D-2 in A-3B umbenannt wurde, modernisierte man auch die Avionik. Zusätzlich wurden die Maschinenkanonen ausgebaut und gegen Radarstörgeräte und Täuschkörperwerfer getauscht.
Anfang der 1960er Jahre kam dann der Nachfolger North American A-5 Vigilante und gleichzeitig die Entscheidung, die „nukleare Abschreckung“ der Navy von den Flugzeugträgern auf die atomare U-Boot-Flotte zu verlegen. Damit konnten die „Skywarrior“ für andere Einsatzarten verwendet werden. Zuerst nutzte man die Flugzeuge als trägergestützten Tanker (KA-3B), indem man den Bombenschacht mit einer Luftbetankungsanlage ausrüstete. Weiterhin nutzte man sie in der elektronischen Kampfführung (EloKa). Ausgesuchte und mit einer geringen Flugstundenzahl belastete Exemplare wurden komplett neu verkabelt und erhielten eine viersitzige Kabine. Die zusätzlichen Besatzungsmitglieder bedienten eine Vielzahl von Radaraufklärungs- und -bekämpfungsgeräten. Diese EA-3B blieben den gesamten Vietnamkrieg und die folgenden zwei Jahrzehnte bis zum Golfkrieg im Einsatz. Ab 1989 wurde sie durch die Grumman EA-6B Prowler abgelöst. Die letzte EA-3B wurde im September 1991 ausgemustert.
(Quelle: Wikipedia)
Das Modell
Ich möchte euch heute einen überaus selten zu findenden Gast auf einem 1/144er Trägerdeck präsentieren: Den „whale“, die Douglas EA-3B Skywarrior! Nach meinem Wissen ist Café Reo aus Japan der einzige Hersteller, der diesen Typ im Bonsai-Maßstab heraus gebracht hat.
In der Edition „Big Bird Vol. 3“ erschienen Modelle wie eine B-17 F, eine Do-217 oder eine Ki-21. Das Prinzip bei Café Reo läuft ähnlich wie bei uns die Überraschungseier von Ferrero: Einheitliche Verpackung, keinerlei Hinweis auf den Inhalt – Hauptsache kaufen und Sammeln! Oder wie Forrest Gump zu sagen pflegte: „Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel, du weißt nie, was du kriegst“!
Durch Zufall erstand ich eines dieser halbfertigen Modelle, die bereits vorlackiert sind und nur noch zusammen gesteckt/geklebt werden müssen. Eine rudimentäre „Bauanleitung“ liegt der Box ebenfalls bei.
Auch sind die Hoheitszeichen und die NAVY-Schriftzüge schon fertig aufgedruckt, dennoch liegt ein kleiner Decalbogen von guter Qualität bei, um die Geschwadermarkierungen aufzubringen.
In diesem Fall können zwei Maschinen der gleichen Staffel wiedergegeben werden, die VQ-1 „Worldwatchers“ in den Lackierungen von 1974 oder von 1983. Ich entschied mich für das bunte Leitwerk der frühen Version.
Dennoch wollte ich es nicht dabei belassen, nur die Anbauteile anzustecken und den Jet in meine Vitrine zu stellen. Zu groß sind meines Erachtens die Spalten, insbesondere am Rumpf und am Tragflächenansatz, die ich gerne verschlossen hätte. Der Versuch des Abbeizens mit Bremsflüssigkeit schlug ebenso fehl wie seinerzeit mein Erstlingswerk aus einer solchen Serie, die S-3 Viking von F-Toys, ebenfalls ein solches „Diecast-Modell“, welches nur in diesen Serien im 144er Maßstab erhältlich ist.
Auch Café Reo verwendete einen unglaublich resistenten Lack, so dass mir nur der mühselige Weg des manuellen Abschleifens quer durch die Körnungen übrig blieb. Dabei die Gravuren nicht zu beschädigen, war schon eine Herausforderung. Wobei bemerkt werden muss, dass diese auf der Tragflächenoberseite und dem Rumpf recht passabel geraten waren, auf der Unterseite der Flügel sich jedoch grabentief darstellten! Warum dieser Unterschied? Nicht nachvollziehbar!
Im Zuge des Neuaufbaus ergänzte ich einige Details im Cockpit und fügte Pilotenfiguren bei. Ich fand das aus dem Grund der Sitzanordnung sinnvoll, sitzt doch der Copilot deutlich hinter dem Piloten zurückversetzt und der Radaroperator gar mit dem Rücken zum Piloten, also entgegen der Flugrichtung!
Der Neulackierung mit Vallejo-Farben stand anschließend nichts mehr im Wege. Jedoch geriet mir das grau der Oberseite ein wenig zu dunkel – man soll eben nicht bei Kunstlicht am Abend Farben anmischen und lackieren…
Die Hoheitszeichen und NAVY-Schriftzüge ergänzte ich aus der Grabbelkiste. Mit dem Ergebnis bin ich dennoch recht zufrieden und muss mich mit dem etwas zu dunklen Oberseitenlack eben abfinden. Einen zweiten „whale“ werde ich wohl so schnell nicht mehr ergattern können, um eine korrekte Lackierung zu erstellen!
Go 1/144 – beat 1/72!
Matthias Pohl
PMC Fritzlar-Homberg e.V.