Das Original
Z 29 war ein Zerstörer des Typs 1936a der Deutschen Kriegsmarine, der am 25.Juni 1941 in Dienst gestellt wurde. Zu seiner wechselhaften Geschichte sei auf den Bericht von Roland Nienkirchen verwiesen, der bereits am 18.02.2016 seine Version des gleichen Bootes hier vorgestellt hat.
Das Modell
Anders als Roland wollte ich meinen Z 29 (Bausatz Z 30 Nr. 05788 von Trumpeter) im Zustand der „Operation Cerberus“ darstellen, also noch vor der Umrüstung auf den unseligen Doppelturm auf der Back und die Barbara-Ausrüstung. Charakteristisch für dieses Unternehmen war die lichtblaue Lackierung der Artillerietürme. Auch die schweren Einheiten Scharnhorst, Gneisenau und Prinz Eugen nebst den kleineren Sicherungseinheiten (T-Boote) erhielten diesen Sonderanstrich zur Fliegerkennung, wie es im Buch von Eric Leon und John Asmussen German Naval Camouflage Vol. 2 beschrieben ist.
Erstmalig habe ich beim Bau die Fla-Bewaffnung von 3D-Model Parts aus den USA verwendet, die ich hier beschreiben wollte. Nun war jedoch Jens Bartels mit seinem Artikel vom 25.02.2016 deutlich schneller. Seinen Ausführungen zu diesen Zurüstteilen kann ich nur vollends beipflichten, nachdem ich im Herbst 2015 erstmalig auf der ISSC in Heiden diese Winzlinge aus dem 3D-Drucker bei Christoph Menzel begutachten konnte. Meine Fülle an fotogeätzten Fla-Waffen von Lion Roar habe ich nach Erhalt meiner Bestellung bei 3D-ModelParts sofort verkauft! Ein rundes Rohr ist nun allemal besser als ein flaches Blechteil! Darüber hinaus lassen sich die 3D-Teile supergut verarbeiten, ich hatte bislang noch keinerlei Bruch zu verzeichnen.
So sind denn meine Fla-Waffen auf Z 29 während der Operation Cerberus entsprechend bemannt und ausgeschwenkt in Bereitschaft. Auch an den Artilleriegeschützen ist die Bedienungsmannschaft auf der Hut.
Der Bausatz erhielt einige Ergänzungen bzw. Verfeinerungen: Das Holzdeck für die Brücke kommt von Artwox (Z 28) und wurde für diesen Zerstörer modifiziert, die sehr gut zu verarbeitende Reling von Saemann Ätztechnik, FlyHawk-Ankerketten und die fertig bedruckten Seeleute von Eduard ergänzen den Kit. Für die Verspannung habe ich wieder das Flex-Garn 0,01 mm von Uschi’s verwendet. Den Schraubenabweiser habe ich mit 0,3 mm Messingdraht neu gestaltet. Auf den Einsatz der gedrehten 15 cm-Rohre von Master habe ich bei diesem Bausatz verzichtet. Aktuell sind sie auf einem weiteren in Bau befindlichen Zerstörer eingearbeitet, überzeugen mich jedoch gegenüber den wirklich filigranen Bausatzteilen nicht wirklich.
Ein schöner Bausatz, der sicher noch Möglichkeiten zusätzlicher Detaillierung bietet, jedoch schon mit wenig zusätzlichem Aufwand ein sehr ansprechendes Modell ergibt.
Matthias Pohl