Das Original
Die Douglas A-4 Skyhawk, ursprünglich A4D Skyhawk, wurde in den 1950ern als Ersatz für die Skyraider als Kampfflugzeug für die US Navy entworfen. Das Ergebnis war ein sehr kleines, leichtes Flugzeug, dessen Flügel nicht einmal für den Trägereinsatz einklappbar sein mussten. Die Skyhawk erwies sich als sehr erfolgreich und 1954-79 wurden insgesamt 2960 Maschinen gebaut. Die Skyhawk der US Navy und des US Marine Corps wurden im großen Umfang im Vietnamkrieg eingesetzt, in dem 362 Maschinen aus verschiedenen Gründen verloren gingen. Bei der US Navy wurde die Skyhawk als Kampfflugzeug 1976 außer Dienst gestellt, diente aber noch bis 2003 als Feinddarstellungsflugzeug.
Eduard McDonnell Douglas A-4 F und RetroWings TA-4F Skyhawk, beide von der VA-164 „Ghost Riders“, USS Hancock, Yankee Station, Vietnam 1969
In der „Super 44“-Serie von Eduard wird der sehr schöne und detaillierte Bonsai-Kit der „Scooter“, der bislang von Platz herausgebracht wurde, nunmehr als Einzel-Kit mit vier Decal-Optionen erneut aufgelegt. Da diesem nur per Plastiktüte verpacktem Bausatz die Decals für die berühmte „Lady Jessie“ der VA-164 „Ghost Riders“ beilagen, wollte ich diese Maschine meinen bereits gebauten und hier schon vorgestellten Scootern beifügen. Im Auktionshaus mit den vier bunten Buchstaben ergatterte ich jedoch gleich zwei der Bausätze zu einem sehr fairen Preis. Nun aber noch eine weitere „F“ zu bauen, behagte mir überhaupt nicht.
Bei RetroWings steht der Rumpf einer TA-4F, die Trainer-Variante, im Programm. Und bei Heroes Models die verfeinerte Tragflächensektion mit ausgefahrenen Vorflügeln und Bremsklappen… Diese beiden Aspekte zu kombinieren, hatte mich sehr gereizt. Dem zweisitzigen Trainer-Rumpf aus Resin liegen noch detaillierte Schleudersitze, die Kanzelhydraulik und ein Vacu-Stempel zum Ziehen weiterer Kanzelverglasungen bei. Zwischenzeitlich ist dieser Umrüstsatz bei Dominic Jadoul/RetroWings jedoch leider vergriffen.
Die bewegende Geschichte um „Lady Jessie“ ist vielleicht nicht jedem Flugzeug-Fan bekannt, sie sei aber hier zum Nachlesen empfohlen. So habe ich den Einsitzer „straight aus der Tüte“ gebaut und wie immer mit Vallejo-Farben lackiert.
Bei meinen Recherchen zur Trainer-Version und einer möglichen Farbgebung konnte ich ermitteln, dass bei der VA-164 ebenfalls eine TA-4F geflogen wurde, allerdings nicht nur als Trainer, sondern sogar als reguläre Einsatzmaschine! Und sie war (natürlich) in den gleichen Staffelfarben bemalt wie ihre einsitzigen Geschwister. So war es keine Frage mehr, in welcher Lackierung meine zweisitzige Scooter erscheinen musste – zumal ich ohnehin lieber Maschinen baue, die im konkreten Trägereinsatz standen und weniger jene realisiere, die auf einer Naval Air Station ihren Dienst taten. Die Decals konnte ich aus dem Bausatz verwenden, lediglich bei der Burreau Number am Heck der TA-4F musste ich mein Grafikprogramm und den heimischen Drucker anwerfen, um auch in dieser Hinsicht korrekt zu bleiben.
Hier nochmal eine kleine „Scooter-Parade“:
Und die beiden „Ghost Riders“ der VA-146 im Gegenüber:
Matthias Pohl
PMC Fritzlar-Homberg e.V.