Das Original
In der Version F4F-4 war die Grumman Wildcat 1942 das wichtigste Jagdflugzeug der US Navy. Die Version wurde 1941 eingeführt und ersetzte bis Juni 1942 die ältere F4F-3-Variante der Wildcat. In der Schlacht von Midway wurden schon überwiegend F4F-4 eingesetzt. Die Wildcat wurde aus der Grumman F3F, einem Doppeldecker, ab 1935 entwickelt. Ursprünglich war der Entwurf auch noch ein Doppeldecker, wurde aber zum Eindecker umkonstruiert, nachdem die US Navy 1936 die Brewster F2A Buffalo als ersten Eindecker bestellt hatte. Grumman verbesserte die Maschine und erst die F4F-3-Variante war besser als die Buffalo und wurde ab 1940 bei der US Navy eingeführt. Die F4F-4-Variante zeichnete sich durch eine stärkere Bewaffnung - sechs statt vier Maschinengewehre - und einklappbare Flügel aus. Entsprechend konnten deutlich mehr Maschinen auf den Trägern mitgeführt werden. Die Variante war aber wegen des zusätzlichen Gewichts auch langsamer und hatte eine niedrigere Steigrate. Insgesamt 1068 F4F-4 wurden 1941-42 für die US Navy gebaut, weitere 220 als Martlet Mk IV für die Royal Navy.
Die Grumman F4F-4 Wildcat war 8,8 m lang, hatte eine Spannweite von 11,6 m und ein maximales Abfluggewicht von 3,6 t. Der Antrieb erfolgte mit einem Sternmotor mit 1200 PS, womit 277 kn (512 km/h) erreicht wurden. Die Maschine wurde von einem Piloten geflogen, die Bewaffnung bestand aus sechs 1,27-cm-Maschinengewehren, zusätzlich konnten zwei 45-kg-Bomben mitgeführt werden.
Das Modell
Der Bausatz der Wildcat von HobbyBoss lässt sich recht gut bauen, aber das Fahrwerk ist (dem Original geschuldet) eine ziemlich frickelige Angelegenheit. Es wird aus vielen Bauteilen zusammengesetzt, und ich empfehle, nach jedem Arbeitsschritt eine Trockenpassung vorzunehmen.
Passungenauigkeiten gab es bei der Endmontage des Fahrwerkes in den Rumpf. Hier bitte vor dem Lackieren anpassen, sonst habt ihr, wie ich viel, Nacharbeit auf der Zielgeraden. Auch die Kanzel passt nicht wirklich. Die Fronthaube ist höher als der Mittelteil, also bitte auch hier im Vorfeld anpassen!
Das Cockpit wurde mit Eduard-Teilen verfeinert, und ja, bei der Wildcat trifft das Klischee ,,am Ende sieht man eh nichts mehr davon" voll zu, da der Pilot ja gerade mal ein Guckloch für seinen Kopf hat. Zusätzlich habe ich den Motor mit Zündkabeln verfeinert und die Steuerflächen ausgearbeitet sowie angestellt.
Lackiert wurde im Postshading-Verfahren, also eine dunklere Vorablackierung mit anschließendem Nachschattieren der Innenflächen mit aufgehellter Farbe. Verwendet wurden Gunze-Farben und wie immer die Triplex ohne Schutzkappe.
Durch einen Fehler habe ich dann noch die Decals verwechselt. Hier möchte ich dem User Nilswhity danken, der mir kostenfreien Ersatz geliefert hat und somit die Fertigstellung erst möglich gemacht hat! Die Markierungen stellen eine F4F-4 Wildcat einer nicht identifizierten Trainingseinheit Mitte 1943 dar.
Fazit
Viele Reviews belächeln den Bausatz. Im direkten Vergleich zur Konkurrenz finde ich jedoch das Preis-Leistungs-Verhältnis dieses Bausatz unschlagbar! Wer einfach mal schnell eine Wildcat im Maßstab 1/48 bauen möchte, ist mit diesem Bausatz gut ausgestattet und kann mit geringem Aufwand einen schönen Navy-Flieger aus der Anfangszeit des amerikanischen Einsatzes im Zweiten Weltkrieg bauen.
Stefan Herrmann
(Text über Original von Lars)