U-Boot-Spezialwoche
Das Original
Das sowjetischen U-Boot Щ-303 Ёрш (SHCH-303 Jersch, dt. Kaulbarsch) der Shchuka (Щука, dt. Hecht)-Klasse wurde 1930 auf Kiel gelegt und wurde 1933 als Teil der Baltischen Flotte in Dienst gestellt. Sie hatte eine lange und harte Dienstzeit. Wegen Reparaturen und Ausbildung nahm sie nicht am Sowjetisch-Finnischen Krieg (Winterkrieg) teil. Ihr erster Kampfeinsatz fand deshalb im Großen Vaterländischen Krieg (Zweiter Weltkrieg) statt. Ihre erste Patrouille fuhr sie vom Juni bis Juli 1942 mit Ivan Travkin als Kapitän. Gleich zu Beginn der Patrouille SHCH-303 durchquerte sie drei Mal die deutschen "Nashorn"-Minensperre. Sie griff die Aldebaran (7891 t) an und beschädigte sie, wurde aber selbst durch deutsche Geleitschiffe schwer beschädigt. Auf dem Weg zurück zur Basis SHCH-303 musste sie noch zwei Mal die "Nashorn"-Minensperre durchqueren und wurde von einem deutschen Flugzeugen angegriffen. Nahe der "Seeiegel"-Minensperre wartete sie sechs Tage auf die Unterstützung und musste jede Nacht Angriffe deutscher Schiffe überstehen, bevor SHCH-303 endlich Kronshtadt erreichte.
Auf der zweiten Patrouille vom Oktober bis November 1943 musste sie erneut die "Nashorn"- und "Seeiegel"-Minensperren durchqueren und beschädigt drei Schiffe. Nach Verbrauch der Munition kehrte SHCH-303 zur Basis zurück.
Die dritte Patrouille der SHCH-303 wurde zu einer der dramatischsten in der Geschichte der sowjetischen Baltischen Flotte. Die Deutschen hatten ihre Verteidigung verbessert. Die "Nashorn"-Sperre wurde mit zusätzlichen 7300 Minen und "Seeiegel"-Sperre mit 2300 Minen verstärkt. Darüber hinaus wurden in Finnischen Meerbusen zwei große Sperren mit Anti-U-Boot-Netzen installiert.
Dies war die Jahreszeit der Mitternachtssonne und jede Stunde an der Oberfläche stelle ein großes Risiko für SHCH-303 dar. Sie versuchte erfolglos die Netz- und Minensperren zu durchqueren, wobei sie ihr fast der Strom und die Luft ausging. Lebensmittel wurden mit Meerwasser gekocht. An der Oberfläche traf sie mehrmals deutschen Kriegsschiffe. Die Bedingungen für die Menschen an Bord waren sehr hart und Nerven aufreibend. Eines Nachts lies der Wachhabende Galkin das U-Boot auftauchen, ging hinaus und fing an, mit einem weißen Kopfkissenbezug die Übergabe des Boots an deutsche Patrouillenschiffen zu signalisieren. Diese eröffneten das Feuer auf die Jersch. Kapitän Travkin traf die Entscheidung Galkin zurückzulassen (er geriet in Kriegsgefangenschaft) und befahl Nottauchen. Es folgten mehr als 70 Stunden ununterbrochener Angriffe der Deutschen, aber SHCH-303 Jersch überlebte. Travkin beschlossen zur Basis zurückzukehren. Zwei sowjetische Kutter (MO-102 und MO-123), die das U-Boot geleiten sollten, gingen in der "Seeigel"-Minensperre verloren. Auf dem Weg nach Kronstadt wurde SHCH-303 und sein Geleit aus der Luft angegriffen, wobei zwei zwei Minensucher beschädigt wurden.
Ihr Kapitän Ivan Travkin wurde mit der amerikanischen Navy Cross ausgezeichnet und erhielt als neues Kommando das U-Boot K-52. Im Jahr 1945 erhielt den Orden Held der Sowjetunion.
Auf der vierte Patrouille vom Dezember 1944 bis Januar 1945 war E. A. Ignatjew Kapitän. SHCH-303 passierte die Sperren mit einigen Schäden. Sie versuchte einen deutsche Konvoi anzugreifen, wurde aber abgefangen und angegriffen. Ihr Ruder wurden beschädigt, aber sie kehrte erfolgreich zur Basis zurück.
Es war offensichtlich, dass ein mehr als zehn Jahre altes U-Boot überholt war, aber sie führte noch zwei Patrouillen im Februar und März 1945 durch. Nach zahlreichen Begegnungen mit deutschen Patrouillenschiffen, führte SHCH-303 zwei Angriffe durch und kehrte zur Basis zurück. Der Krieg war für den "Glücklichen Hecht" vorbei.
Das Modell
Das Modell ist aus dem AMP-Bausatz im Maßstab 1/350 gebaut.
Alexey Kutovenko