Das Original
Die USS Lassen ist ein Lenkwaffenzerstörer (guided missile destroyer) der Arleigh Burke-Klasse (Flight IIA entspr. i.e. „Baulos IIA“). Die Arleigh Burke-Klasse stellt derzeit die modernste Zerstörerklasse der US Navy dar. Das erste Schiff dieser Klasse, die Arleigh Burke (DDG-51), wurde im Jahr 1991 in Dienst gestellt. Bislang wurden 62 Arleigh Burke-Zerstörer in Dienst gestellt. Der Bau weiterer 42 Zerstörer (Flight III) ist geplant. Damit wird die Arleigh Burke Klasse, nach der Fletcher- und der Gearing-Klasse, die umfangreichste Schiffsklasse der US Navy sein.
Die Schiffe der Arleigh Burke-Klasse sind die ersten Schiffe der US Navy, bei denen die Tarnkappentechnik konsequent umgesetzt wurde, so hat man z.B. auf alle rechtwinklig zur Wasseroberfläche ausgerichteten Flächen verzichtet. Sogar die Reling auf der Back folgt dem Winkel der Aufbauten, d.h. steht nicht senkrecht, sondern nach Innen geneigt auf dem Deck.
Das Aufgabenspektrum der Arleigh Burke-Zerstörer ist extrem vielfältig und reicht vom Angriff auf Land- und Seeziele und der U-Jagd bis zur Sicherstellung einer Rundum-Flugabwehr. Die Arleigh Burke-Klasse ist in der Hauptsache für den Einsatz in Trägerkampfgruppen vorgesehen.
Die Bewaffnung umfasst 90-96 VLS-Zellen, zwei Dreifach-Torpedowerfer und ein 127 mm-Geschütz. Die Hauptbewaffnung stellt hierbei die in zwei Gruppen aufgeteilte VLS (Vertical Launch System) dar. Dieses, im Falle der Flight IIA-Zerstörer, aus 96 Zellen bestehende System ist in der Lage, verschiedene Lenkwaffen gegen See-, Land- und Luftziele einsetzen zu können. Aufgabe der beiden Dreifach-Torpedowerfer ist die U-Boot-Bekämpfung. Das auf der Back installierte 127 mm-Geschütz dient der Land- und Seezielbekämpfung. Für die Nahbereichsverteidigung wurden vor und hinter den Aufbauten jeweils ein Gatling-Geschütz Phalanx CIWS installiert. Diese wurden allerdings, beginnend bei den Flight IIA Zerstörern, gegen ESSM (Evolved Sea Sparrow Missile), die über die VLS gestartet werden, ersetzt. Zusätzlich verfügen die Arleigh Burke-Zerstörer über zwei Mk 38 25 mm Bushmaster-Maschinenkanonen.
Die Höchstgeschwindigkeit der Zerstörer der Arleigh Burke-Klasse beträgt 31 kn.
Die USS Lassen wurde im April 2001 in Dienst gestellt und war zunächst Teil der Trägerkampfgruppe um den Träger USS Carl Vinson im Westpazifik. Seit März 2010 ist die USS Lassen Teil der Trägerkampfgruppe um die USS George Washington im Gelben Meer.
Quelle und weitere Infos:
- Arleigh-Burke-Klasse (Wikipedia)
- USS Lassen (DDG-82) (Wikipedia)
- Warship Pictorial „Arleigh Burke Class Destroyers“
Das Modell
Das 1:700er Bausatz von HobbyBoss der USS Lassen ist ein echtes Sahnestück. Es gab beim Bau keine Passprobleme, Spachtel wurde nicht gebraucht und der Bau ging wirklich flott von der Hand. Nach all den Ätzteilorgien, die ich bei meinen vorherigen Projekten gestartet habe, hatte ich einfach mal Lust auf einen reinen Bau aus der Schachtel („OOB“, wie man neudeutsch wohl sagt.). Als ich mit dem Bau begann, hatte ich keine Literatur, ein bisschen Quellenstudium aus dem Internet und das war es eigentlich. Aber während des Baus hab ich die Eleganz dieser Schiffe entdeckt und festgestellt, dass die Lassen eigentlich eine etwas bessere Behandlung verdient hätte.
Nachdem das Schiff fast fertig war blieb nur noch die Möglichkeit, eine vernünftige Reling und Netze für das Helideck zu kaufen. Fündig wurde ich bei White Ensign Models (WEM). Besonders die ultrafeine Reling ist grandios. So fein, dass man sie kaum sieht. Nun ist es natürlich einerseits albern etwas zu verbauen, was man am fertigen Modell kaum sieht. Aber so sind sie eben maßstäblich. Und andererseits sind normale geätzte Relingelemente i.d.R. so dick, dass sie im Maßstab 1:700 völlig überdimensioniert sind.
Bemalt („Gepönt“) wurde USS Lassen mit Vallejo Model Color Farben. Für die vertikalen Flächen wurden „Sky Grey“ (154) und für die horizontalen Flächen „Basalt Grey“ (162) verwendet. Getakelt wurde mit gezogenem Gußast.
Das Fazit
Was für ein toller Bausatz. Schon aus der Schachtel erhält man einen wirklich schönen Bausatz. Mit den richtigen Ätzteilen, der passenden Literatur und etwas Geduld kann es ein echtes Meisterstück werden. Ich habe mir auf jeden Fall noch weitere drei „Burkes“ einschließlich des Flyhawk-Ätzteilsatzes besorgt. Das ist aber eine völlig andere Geschichte…….
Jens Bartels