Das Original
Der Typ 1936-Zerstörer Z 20 Karl Galster lief am 15.06.1938 vom Stapel und wurde am 11.03.1939 in Dienst gestellt. Der Zweite Weltkrieg begann für den Z 20 in der Nordsee mit Minenunternehmen und dem Aufbringen von Handelsschiffen. Anschließend verbrachte Karl Galster den überwiegenden Teil des Krieges in Norwegen und zum Schluss des Krieges im Ostseeraum.
Als einziges Schiff des Typs 1936 überlebte Karl Galster den Krieg und ging als Kriegsbeute an die Sowjetunion. Bis ca. 1956 fuhr die Protschny, wie Karl Galster nun hieß, unter sowjetischer Flagge.
Das Modell
Grundlage dieses Modells ist der Z 21 Wilhelm Heitkamp von Trumpeter. Großartige Umbauten waren nicht vorzunehmen. Letztendlich blieb es bei einem Neuaufbau der Masten aus Draht und der Verwendung des wirklich schönen Tom's Modelworks Ätzteilsatzes.
Anlass dafür, den Z 20 zu bauen war ein Foto im Band 7 von Deutsche Kriegsmarine, das den Z 20 mit einem schönen, strahlenförmigen Tarnanstrich in Norwegen zeigt.
Der Anstrich erfolgte auch hier mit verschiedenen Vallejo-Grautönen, die ich vorsichtig und unter Verwendung von Tamiya-Tape mit dem Pinsel aufgetragen habe. Wichtig hierbei ist, dass die Farbe jeweils in sehr dünnen Lagen aufgetragen wird. Hierbei hat mir ein sehr wertvoller Tipp eines Modellbaukollegen geholfen: Wenn man nach dem Abkleben zunächst eine dünne (!) Lage der Grundfarbe aufträgt, diese durchtrocknen lässt und dann erst mit der nächsten Farbe fortfährt, verringert sich die Gefahr, dass Farbe unter das Tamiya-Tape fließt. Der erste Auftrag der Grundfarbe würde dann in den Tape-Schiff-Zwischenraum fließen, trocknen und den „versiegeln“. Zumindest in der Theorie funktioniert das ganz famos. Bei mir hat es den Nacharbeitungsaufwand reduziert. Das ist doch immerhin etwas.
Für die Wasserfläche habe ich erstmals Vallejo Still Water verwendet. Dieses Mittelchen ist toll, wenn man es in mehreren Lagen dünn aufträgt. Doof ist nur wenn man, so wie ich, nur 1-2 Lagen dünn aufträgt. Das Resultat ist mir eindeutig zu dünn und nicht „wassermäßig“ genug. In einem anderen Projekt habe ich ein besseres Resultat durch die Verwendung mehrerer Lagen erzielt.
Gar nicht gefällt mir die Umsetzung der Spreizantenne. Das sieht im Original mit dem richtigen Abstand gut aus, aber auf den Fotos finde ich es einfach nur gruselig. Ich habe nur leider noch keinen besseren Weg der Darstellung gefunden. Das ist ein Thema, dem ich mich spätestens beim nächsten Zerstörerprojekt widmen muss. Schaun mer mal.
Und ganz zum Schluss wies mich ein Freund auf einen weiteren, echt doofen Fehler hin: 1942 hatten deutsche Zerstörer keine Reichsadler mehr an der Brücke. Naja, außer bei mir. Ich werde den Adler aber als Mahnung besser zu recherchieren an der Brücke lassen. Strafe muss sein.
Jens Bartels