Das Original
Die Fregatte Lübeck (F 214) wurde als achtes und letztes Schiff der Bremen-Klasse am 19.03.1990 in Dienst gestellt. Die Fregatten der Bremen-Klasse sind Mehrzweckkampfschiffe, deren Hauptaufgabe die U-Boot-Bekämpfung ist. Aber auch die Bekämpfung gegnerischer Schiffe und Flugzeuge ist möglich. Vorgesehene Aufgabe der Bremen-Klasse war der Schutz von Geleitzügen, z.B. auf der USA-Europa-Route (Für die Insider: Red Storm Rising 2.0).
Der Entwurf basiert auf der niederländischen Kortenaer-Klasse. Die Bewaffnung besteht aus dem 7,6-cm-L62-Oto-Melara-Schiffsgeschütz, einem 8-fach RIM-7 Sea Sparrow-Starter zur Luftabwehr, zwei Harpoon-Startern mit je vier Flugkörpern und zwei 324-mm-Torpedorohren. Zur Nahbereichsverteidigung verfügte die Bremen-Klasse über zwei 20-mm-Maschinenkanonen und zwei RIM-116-RAM-Werfer.
Die Fregatte Lübeck wurde schon zu ihrer Indienststellung mit dem dreidimensionalen TRS-3D/32 ausgerüstet. Alle anderen Einheiten verfügten noch über das DA-08 Suchradar und wurden erst nachträglich auf das TRS-3D/32-System umgerüstet.
Die Fregatte Lübeck wurde bei zahlreichen Missionen am Horn von Afrika und in der Ägäis eingesetzt.
Das Modell
Ausgangspunkt dieses Modells der Fregatte Lübeck ist der Resinbausatz der Fregatte Köln von NNT aus dem Jahr 2006. Da Lübeck für mich eine der schönsten Städte Deutschlands ist, war es für mich klar, die F 214 zu bauen. Nun stellt der NNT-Bausatz den Bauzustand der Köln (F211) im Jahr 1985 dar. Die erforderlichen Änderungen waren aber überschaubar und bezogen sich im Wesentlichen auf die Darstellung des TRS-3D/32-Radars. Dieser liegt dem Bausatz leider nicht bei und musste selbst gebaut werden. Das gelang mir so leidlich.
Einen wirklich ärgerlichen Fehler hält der Bausatz dennoch parat: Die Schornsteinkappe soll gemäß Bauanleitung zum Bug hin ausgerichtet gebaut werden. Dies ist allerdings falsch. Die erforderlichen Anpassungen erforderten Nerven, Geduld und ein wenig Weißleim, denn die Ätzteile passten nicht wirklich, um den korrekten Zustand darzustellen. Aber auch hier ist 1/700 gnädig, sodass die Anpassungen ohne Makro nicht ins Auge fallen.
Das Rohr des Schiffsgeschützes habe ich durch ein gedrehtes Rohr von Master ersetzt, das gegenüber dem Resinteil wesentlich besser aussieht. Die „Besatzung“ stammt von 3D-Modelparts (3D-gedruckte Teile).
Die Bemalung erfolgte mit Acrylfarben von Vallejo teils von Hand und teils mit der Airbrush. Für das Grau habe ich den RLM 76-Farbton genommen, weil er mir im Vergleich zu den Originalfotos am ähnlichsten erschien. Für das Deck habe ich London Grey verwendet. Die Abziehbilder habe ich zum Teil aus dem Bausatz genommen und zum Teil den Peddinghaus Satz für die Bremen-Klasse verwendet. Letzterer lieferte die korrekt schattierten Schiffsnummern und die Flugdeckmarkierungen. Letztere mussten aber mit dem Pinsel nachgearbeitet werden, da auch diese nicht ganz dem Original entsprachen. Die Peddinghaus Decals sind grundsätzlich nicht übel, wenn auch der Schiffsname an der Brücke nicht lesbar ist. Auch die Trägerfolien sind sehr großflächig und gummiartig.
Das Wasser habe ich mit Künstleracrylfarben (Blau, Grün, Braun und Weiß) gemalt und bin mit transparentem Acrylgel drübergegangen. Hier hab ich zur Darstellung der Hecksee und der Gischt Watte eingearbeitet.
Jens Bartels