Das Original
Die Yokosuka (Kugisho) R2Y1 Keiun wurde ab 1943 als schnelles Langstreckenaufklärungsflugzeug für die Kaiserliche Japanische Marine entwickelt. Dabei flossen die Erfahrungen mit der Heinkel He 119, von der Japan die Pläne und zwei Prototypen erworben hatte, ein. Wie bei der He 119 erhielt auch die R2Y1 zwei gekoppelte Zwölfzylinder-Reihenmotoren, die in der Rumpfmitte angeordnet waren und den Propeller mittels einer Fernwelle antreiben sollten. Nach den verlorenen Schlachten von 1944 hatte die Marine keinen Bedarf mehr, worauf die Umkonstruktion in einen strahlgetrieben Schnellbomber vorgeschlagen wurde. Der Prototyp mit dem gekoppelten Reihenmotoren wurde im April 1945 fertig gestellt und erprobt. Dabei stellte es sich heraus, dass das Bugfahrwerk flatterte und es Probleme mit der Überhitzung der Motoren gab. Der erste Prototyp wurde entweder selbst oder von US-Bomben zerstört, der zweite Prototyp wurde nie fertig gestellt.
Die R2Y1 war 13,1 m lang, hatte eine Spannweite von 14,0 m und ein maximales Abfluggewicht von 9,4 t. Der Antrieb erfolgte einen 3400 PS starken Reihenmotor (zwei gekoppelte Zwölfzylinder), womit 770 km/h erreicht werden sollten. Die Besatzung bestand aus zwei Mann. Die Aufklärungsversion war unbewaffnet.
Das Modell
Aus einem Bausatz von FineMolds entstand die Kugisho R2Y1 im Maßstab 1/72. Der Bau ging recht problemlos über die Bühne, hier und da musste ich etwas spachteln. Fehlende Gurte im Cockpit habe ich mit Ätzteilen von Eduard ersetzt. Das Staurohr erschien mir etwas dick, also habe ich es mit passend zurecht geschnittenen Messingröhrchen ersetzt.
Vor der Lackierung kamen noch vorgeschnittene Abdeckmasken von Dead Model Design zum Einsatz. Lackiert wurde das Modell mit Acryl- und Enamelfarben von Gunze/Mr. Hobby. Für die dezente Alterung habe ich auf Fertigmischungen von AK Interactive zurückgegriffen.
Der Bau machte viel Spaß und als Ergebnis kann ich jetzt ein ungewöhnliches Flugzeug in die Vitrine stellen.
Jens Köpke
(Text über Original von Lars)