Das Original
Der Monitor Roberts war das Typschiff einer Klasse von zwei Monitoren, die gebaut wurden, um vorhandene 38,1 cm-Türme nutzen zu können. Roberts erhielt den Turm, der ursprünglich für den Monitor Marshal Soult von 1915 gebaut wurde, während das Schwesterschiff Abercrombie einen erhielt, der als Ersatz für den Großen Leichten Kreuzer Furious von 1915 gebaut wurde (falls deren 45,7 cm-Geschütze nicht funktionieren würden). Der Entwurf der Roberts-Klasse beruhte auf der Erebus-Klasse, die 1915-16 gebaut worden war. Die Panzerung war nicht auf dem Niveau von Schlachtschiffen, umfasste aber einen Großteil des Rumpfs. Als Unterwasserschutz erhielt sie massive, fünf Meter breite Torpedowülste.
Die Roberts war 113,8 m lang, 27,4 m breit und verdrängte voll beladen 9650 t. Der Antrieb bestand aus zwei Turbinensätzen und zwei Kesseln und leistete 4800 PS, womit 12,5 kn erreicht wurden. Die Bewaffnung bestand 1943 aus zwei 38,1 cm-Geschützen (ein Zwillingsturm), acht 10,2 cm Flak (vier Zwillingslafetten), 16 4 cm-Pom-Pom (ein Achtling, zwei Vierlinge) sowie 14 2 cm Oerlikon (sechs Zwillings- und zwei Einzellafetten). Die Besatzung setzte sich aus 460 Mann zusammen.
Die Roberts wurde von 1940-41 bei John Brown & Company in Clydebank gebaut. Sie wurde von Februar bis Juli 1942 als Flakschiff und Wachschiff in Suez eingesetzt und unterstützte im November 1942 die Landung in Nordafrika, wo sie durch Luftangriffe beschädigt wurde. Im Juli und August 1943 wurde sie zum Landzielbeschuss während der Invasion in Sizilien eingesetzt. Im September und Oktober folgten weitere solche Einsätze, u.a. zur Unterstützung der Landung in Salerno. Im Dezember 1943 wurde sie zurück nach Großbritannien verlegt.
Am 6. Juni 1944 (D-Day) bombardierte die Roberts zusammen mit den Schlachtschiffen Warspite und Ramillies, dem Schweren Kreuzer Frobisher und den Leichten Kreuzern Danae, Dragon (in polnischen Diensten), Arethusa und Mauritius deutsche Stellungen um den Sword Beach. Sie wurde bis zum August für die Unterstützung der Truppen eingesetzt, im November 1944 unterstützte sie die Landung bei Walcheren. Bei Kriegsende befand sie sich auf dem Weg zur Pazifikflotte. Nach Kriegsende wurde sie als Schulschiff für die Bedienung von 38,1 cm-Türmen genutzt und schließlich als Wohnschiff in Devonport genutzt. 1965 wurde sie in Inverkeithing abgewrackt. Eines ihrer 38,1 cm-Rohre, das ursprünglich für das Schlachtschiff Resolution gebaut wurde, existiert heute noch vor dem Imperial War Museum in London.
Das Modell
Mein Modell der Roberts stellt den Bauzustand von 1943 dar. Der Bausatz entspricht dem Zustand von 1945. Ich konnte mit Hilfe der Profile Morskie-Pläne den Bausatz aber entsprechend anpassen.
Folgende Teile und Quellen verwendete ich:
- Bausatz von Trumpeter (siehe die Besprechung des Schwesterschiffs Abercrombie)
- Holzdeck und Beiboote von Artwox.
- PomPoms (zwei 4er und ein 8er) von WEM.
- 20 mm Einzelflaks (zwei Stück) von Masters.
- 20 mm Doppelflaks (sechs Stück) zusammengestellt aus dem Bausatz von Trumpeter (Chassis) und L'Arsenal (Rohre mit aufgesetzten Rundmagazinen).
- Lifcolor Farbset für die Britische Royal Navy (Set: 1&2).
- zwei gedrehte Messingrohre für den 38 cm-Geschützturm.
- Von North Star britische 40inch Scheinwerfer.
- Von MK1 Treppen für RN und Rettungsringe.
- Fotogeätzte Ruder für die Beiboote von Flyhawk ergänzt.
- Von Morskie Pläne für die 1943er Version.
- Das Seaforth Buch: British and Commonwealth - Warship Carmouflage of WW2 (Band 2) für die Angaben der Farben beim Carmo.
- Material für die Dioplatte: Syroporplatte, verschiedene Acrylfarben(Malerfarben),Malerpinsel, Spachteln, Acrylgel für Glanzeffekte, Deckweiß für Schaumkronen der Wellen.
- Von Sora die passende Vitrinenhaube auf Maß.
Dies ist ein guter Bausatz der "neueren Generation" von Trumpeter, der empfehlenswert ist, wenn man die 1945er Version aus dem Kasten bauen will, da man nicht viele Extras braucht.
Muss jetzt aber noch erwähnen, dass dies mein erstes Schiffsmodell in Dioramaoptik ist und ich das mit dem Rost auch das erste Mal gemacht habe. Eventuell erscheint es dem Einen oder Anderen etwas viel, aber aufgrund von vielen Bildern, die ich von den britischen Einheiten im Zweiten Weltkrieg gesehen habe, fand ich das mit dem Rost am Rumpf garnicht so abwegig, da die Schiffe viel im Einsatz waren und öfters mal Rost zu sehen war. Das Mittelmeerklima (Salzluft, Wärme und Wasser) tat sein übriges. Die Roberts lag im September 1943 vor Salerno im Mittelmeer, was das Diorama wieder spiegeln soll.
Andreas Wollinger
(Text über Original von Lars