Das Original
Mimosa war eine Korvette der Flower-Klasse, die unter der Flagge der Freien Französischen Marine fuhr. Sie wurde hauptsächlich im Geleitdienst eingesetzt, nahm aber auch an der Besetzung von Saint-Pierre et Miquelon teil. Am 03.06.1942 wurde sie von U 124 torpediert und sank unter Verlust eines Großteils der Besatzung. Wegen ausführlicherer Angaben und der technischen Daten kann ich auf die Bausatzvorstellung verweisen.
Das Modell
Mein Modell habe ich praktisch „aus der Schachtel“ gebaut. Lediglich die Schilde seitlich des Geschützstandes auf der Back habe ich mit aufgeklebtem Papier verstärkt. Die Ätzteile erschienen mir im Vergleich zur Reling doch etwas zu dünn. Außerdem habe ich bei dem oberen Brückenhaus (Steuerhaus) die Fenster von innen verschlossen. So passen sie besser zu dem unteren Brückenhaus. Zudem erscheint die Inneneinrichtung – immerhin ist ein Steuerstand vorgesehen – für die freie Sicht von drei Seiten etwas spärlich.
Ein kleines Problem ergab sich bei der Umrandung der Geschützplattform auf der Back. Wenn man diese so, wie in der Bauanleitung vorgesehen, faltet, bleiben keine Öffnungen mehr für die beiden Aufgänge. Ich habe sie daher rund gebogen und außen an die Plattform angeklebt. Streng genommen war beim Original nur das Netz des unteren Teils rund angebracht, während die Stangen des oberen Teils gerade waren, so dass dieses Geländer eckig verlief. Das wollte ich meinen Nerven aber nicht antun.
Leider erwiesen sich einige der 3D-gedruckten Treppen als zu kurz. Ich musste sie deshalb durch Ätzteile ersetzen, weil 3D-gedruckte Leitern verschiedener Länge damals noch nicht im Programm von Black Cat Models waren. Außerdem waren die Relings an den Seiten des achteren Aufbaus zu lang und mussten um ca. 1 mm gekürzt werden. Ansonsten konnte der Bau jedoch problemlos gemäß der Anleitung erfolgen.
Für die Takelung wollte ich eigentlich das allseits hoch gelobte Garn von Uschi van der Rosten ausprobieren, habe dabei aber sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Nachdem ich das Standard-Garn Mitte März über die Webseite bestellt hatte, erhielt ich prompt eine Bestätigung mit dem Hinweis, dass bei Versand eine weitere Mitteilung erfolgt. Ebenso prompt wurde meine Kreditkarte belastet. Das war es dann aber auch. Eine Lieferung ist nie erfolgt, und meine Anfragen blieben unbeantwortet. Die Takelung habe ich deshalb nach altbewährter Manier mit gezogenen Gussastresten ausgeführt.
Die Bemalung
Das Tarnschema der Bauanleitung sieht ein weißes Dreieck unterhalb der Brücke vor. Dies entspricht einer Skizze eines Veteranen. Es gibt auch zumindest ein Foto, auf dem dieser Bereich etwas heller wirkt, als die übrigen hellen Flächen. Einen eindeutigen Fotobeleg habe ich jedoch nicht gefunden. Deshalb entschied ich mich für den auf einigen Fotos eindeutig belegten 2-farbigen Anstrich. Dazu habe ich Vallejo 990/155 (Light Grey) und Revell 79 (Blaugrau) verwendet. Für die Decks habe ich Revell 74 (Geschützgrau) genommen, was möglicherweise etwas zu dunkel ist. Der Unterwasser-Rumpf ist mit Revell 37 (Ziegelrot) gestrichen. Darüber hinaus bot die reichliche Detaillierung der vielen Bauteile auch Gelegenheit für kleinere farbliche Akzente und Abstufungen.
Fazit
Mit über 100 oft sehr kleinen Teilen ist dieser Bausatz für ein kleines Schiff ungewöhnlich umfangreich. Der Bau war daher auch entsprechend herausfordernd. Andererseits hat er mir aber auch viele Stunden Bastelspaß beschert.
Falk Pletscher