Das Original

Die USS Missouri (BB-63) ist eines der vier Schlachtschiffe der Iowa-Klasse. Die Klasse stellte eine Weiterentwicklung der South Dakota-Klasse dar und war dazu entworfen worden, die schnellen Trägerkampfgruppen zu begleiten. Der Grund für den Entwurf war die Annahme der US Navy, dass die japanischen schnellen Schlachtschiffe der Kongo-Klasse (umgebaute Schlachtkreuzer) die japanischen Träger bei Angriffen auf die amerikanischen Kommunikationslinien begleiten würden. Deshalb dachte man, dass die eigenen Träger gegen Angriffe durch Schlachtschiffe verteidigt werden müssten. Durch einen fast 70 m längeren Rumpf, 10 000 t mehr Verdrängung und eine 82 000 PS stärkere Maschinenanlage wurde die Geschwindigkeit der Iowa-Klasse im Vergleich zur South Dakota-Klasse von 27 kn auf 33 kn gesteigert. Im Zweiten Weltkrieg schützte die Missouri tatsächlich die Flugzeugträger, aber nicht mit ihren schweren Geschützen gegen Schlachtschiffe, sondern mit ihren Flakgeschützen gegen Luftangriffe. Mit ihren 40,6 cm-Geschütze feuerte sie viel häufiger in späteren Kriegen: im Koreakrieg und im Zweiten Golfkrieg.

Die Missouri ist 270,4 m lang, 33,0 m breit und verdrängte voll beladen 58 000 ts. Der Antrieb besteht aus acht Kesseln und vier Dampfturbinen und leistete 212 000 PS, womit 33 kn erreicht wurden. Die Besatzung setzte sich aus 2700 Mann zusammen.

Bewaffnung
9 x 40,6 cm L/50-Geschützen (drei Drillingstürme)
20 x 12,7 cm L/38-Flakgeschützen (zehn Zwillingstürme)
80 x 4 cm L/56 Bofors (zwanzig Vierlingslafetten)
49 x 2 cm L/70 Oerlikon
3 Curtiss SC Seahawk-Bordflugzeuge

Die Missouri wurde 1941-44 auf der Marinewerft Boston gebaut. Während des Zweiten Weltkriegs geleitete sie Trägerkampfgruppen, seltener bombardierte sie Landziele. Ihr erster Einsatz war am 16. Februar 1945 während Operation Jamboree, dem ersten Trägerangriff auf das japanische Festland seit dem Doolittle Raid. Sie war an der Schlacht um Iwo Jima beteiligt, sicherte den am 19. März schwer beschädigten Träger Franklin und unterstützte die Landung auf Okinawa. Dort wurde sie am 11. April von einem Kamikaze getroffen, der aber nur minimalen Schaden anrichtete. In den folgenden Monaten war sie an Angriffen auf Japan beteiligt, so bombardierte sie am 15. Juli Stahlwerke in Muroran. Am 2. September 1945 wurden an Bord in der Bucht von Tokio die japanische Kapitulation unterzeichnet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb Missouri im Gegensatz zu ihren Schwesterschiffen als Schulschiff im Dienst. 1950-53 bombardierte sie im Koreakrieg Landziele. 1955 kam sie zur Reserveflotte in Bremerton, konnte aber besichtigt werden. 1984-86 wurde sie auf der Marinewerft Long Beach modernisiert und danach wieder in Dienst gestellt.

Während des Ersten Golfkriegs geleitete Missouri Tanker im Persischen Golf. Im Zweiten Golfkrieg bombardierte sie mit Tomahawk-Marschflugkörpern und den 40,6 cm-Geschützen irakische Ziele und wurde fast von einer irakischen HY-2 Silkworm-Anti-Schiffsraketen getroffen - die nur knapp vor der Missouri von dem britischen Zerstörer Gloucester mit einer Sea Dart abgeschossen wurde. Missouri selbst wurde aber von einer Salve eines Phalanx-Geschützes der Fregatte Jarret getroffen, die die Silkworm-Rakete verfehlt hatte. 1992 wurde sie endgültig außer Dienst gestellt und 1995 gestrichen. Seit 1999 kann sie als Museumsschiff in Pearl Harbor besichtigt werden.

Missouri erhielt insgesamt 16 battlestars für ihre Einsätze im Zweiten Weltkrieg, Koreakrieg und Zweiten Golfkrieg. Sie spielte dazu in den Filmen Alarmstufe: Rot und Battleship mit.

Das Modell

Der Bausatz der Missouri ist von der Firma MHM, der aber bekanntlich schon etwas in die Jahre gekommen ist, aber als Grundbasis sehr gut geeignet war. Ich hatte mich sowieso entschlossen sämtliche angegossene Teile zu entfernen, also nur das Grundgerüst zu verwenden und das Modell komplett neu aufzubauen. Als Zubehör verwendete ich den Fotoätzteilsatz von Eduard und WEM und das  Holzdeck von Pontos, desweiteren die gesamte Flak (12,7 cm, 4 cm Bofors und 2 cm Oerlikon) von L'Arsenal. Kleinteile wie Lüfter, Munitionskisten Poller, Klampen usw. wurden von mir im Resingießverfahren hergestellt, wobei ich mir zuerst Formen aus Silikon herstellte. Als Recherchematerial dienten mir diverse Bücher und Internet.

Für den Versorger habe ich den Bausatz von Trumpeter der S.S John W Brown zweckentfremdet. Dieser bekam ebenfalls von Eduard den Ätzteilsatz spendiert, der sehr ausgezeichnet und reichhaltig ist.

Die gesamte Bauzeit für das Diorama betrug ca. 850 Stunden.

Peter Schäfer

(Text über Original von Lars)