Das Original
SMS Novara war ein Rapidkreuzer (Spähkreuzer) der k.u.k. Kriegsmarine. Sie war die dritte Einheit der verbesserten Admiral Spaun- oder Helgoland-Klasse und nach der Segelfregatte Novara das zweite Schiff dieses Namens. Benannt war das Schiff nach der Schlacht bei Novara. Baugleich mit dem Typschiff SMS Helgoland legte man die SMS Novara am 9. Februar 1912 bei der Schiffswerft Ganz & Co – Danubius in Fiume auf Kiel. Der Stapellauf erfolgte am 15. Februar 1913 und die Indienststellung am 1. Mai 1915.
Im Verband mit SMS Helgoland und SMS Saida fuhr Novara im Mai 1917 einen Angriff auf die Sicherungsfahrzeuge der Otranto-Sperre. Dabei werden sechs Netztrawler versenkt. Auf dem Rückweg kam es zu einem Seegefecht mit den britischen Kreuzern HMS Bristol und HMS Dartmouth, dem italienischen Kreuzer Marsala sowie italienischen Zerstörern. Nach Treffer im Maschinenraum fahrunfähig, wurde Novara von SMS Saida nach Cattaro geschleppt. Eigene Verluste waren 14 Tote und 24 Verwundete bei 45 erhaltenen Treffern.
Ende Januar 1920 wurde das Schiff durch eine alliierte Marinedelegation Frankreich zugesprochen. Im März 1920 wurde von einem französischen Schlepper der Versuch unternommen, den Kreuzer nach Bizerta zu schleppen. Wegen Havarie musste das Unternehmen abgebrochen werden, und der Verband lief nach Brindisi ein. Hier sank die SMS Novara im Vorhafen. Nach fünf Wochen konnte das Schiff gehoben und nunmehr endgültig nach Bizerta verbracht werden, wo es repariert und wieder einsatzfähig gemacht wurde. Der Kreuzer wurde in Thionville umbenannt und mit französischer Bewaffnung ausgestattet (9 × 10 cm Schneider-Creuzot M 1917 Kanonen, 1 × 7,5 cm Flakgeschütz, 7 × Überwasser-Torpedorohre in 2 × Zwillings- und 1 × Drillingssätzen) sowie einer neuen Feuerleitanlage.
Als Artillerie- und Torpedoschulschiff der Schuldivision Mittelmeer war die Thionville noch bis zum 1. Mai 1932 im Einsatz. Danach wurde sie abgerüstet und lag als stationäres Schulschiff an der Artilleriepier des Seearsenals von Toulon, ehe sie 1941 aus dem Register gestrichen und zum Abbruch verkauft wurde.
Modifiziert nach Wikipedia
Das Modell
Bausatz: Rapidkreutzer SMS Novara Kombrig 1/350
Zubehör: Reling, Leitern usw. verschiedener Hersteller
Farben: Tamiya und Life Color
Referenzmaterial: Internet
Der Bausatz der Novara in 1/350 von Kombrig ist, wenn man es genau nehmen möchte, eher ein Teilesatz und ist überwiegend aus Resin. Beiliegend ist eine kleine Platine Ätzteile. Die Qualität des Gusses ist hervorragend, während man die Ätzteile als eher bezeichnen nennen kann. Das Manko bei Kombrig ist eigentlich schon bekannt: für den hohen Preis liegt leider wenig Zubehör bei. Reling, Treppen und Details in Ätzteilen muss man sich von anderen Herstellern zukaufen oder man hat, wie ich, ein reichhaltiges Restelager. Die Masten muss man ebenfalls in Eigenkonstruktion herstellen, während, wie gesagt bei dem Preis, enthaltene Teile schon Standard sein sollten. Allerdings hat man am Schluss ein außergewöhnliches Modell, das es sonst von keinem Hersteller gibt.
Ich habe mich für das Vollrumpfmodell entschieden. Rumpf und Unterwasserschiff sind getrennt gegossen. Nach sauberen Abtrennen und Verschleifen der Angüsse - hier sollte man sich Zeit nehmen und exakt arbeiten - passen beide Teile sauber zusammen. Nach dem Zusammenkleben hat man wenige Stellen zu verspachteln und zu schleifen. Nach dem Grundieren wurden noch die Bullaugen aufgebohrt und Teile montiert. Als Vorbereitung habe ich die einzelnen Bauteile wie Aufbauten, Schornsteine usw. alle von den Angüssen getrennt, verschliffen und in Sortierkästen eingelagert, was den späteren Baufortschritt erleichterte. Die Masten fertigte ich aus verschiedenen Messingrundmaterialen an. Nachdem alles soweit montiert und lackiert war, musste noch die Takelage gemacht werden. Hier benutze ich Uni Canis und Angelschnur mit 0,05 und 0,06 mm Durchmesser. Um sie einigermaßen korrekt zu machen, war viel Bildmaterial nötig, aber die Mühe lohnt sich immer. Für die Reusenantennen kamen wieder die Ätzteile von WEM zum Einsatz. Auf der Platine sind Ringe in verschiedenen Formen und Größe. Für das Anfertigen habe ich mir eine Vorrichtung gebaut, die ich aufs Maß einstellen kann und die Reusen so komplett fertig verspannt bauen kann. Diese Vorrichtung hat sich schon oft bewährt (vergleiche hier).
Das Fazit
Mit etwas Mühe und Eigeninitiative hat man am Schluss ein sehr schönes Modell in der Sammlung stehen. Bei der Vielfalt von Modellen aus der Kaiserzeit wird dies nicht mein letztes Modell von Kombrig sein.
Peter Petri-Schäfer