Das Original
"Die Takasago (高砂) war ein Geschützter Kreuzer 2. Klasse der Kaiserlich Japanischen Marine. Der bei Armstrong Whitworth konstruierte und gebaute Kreuzer ging in der Nacht vom 12. zum 13. Dezember 1904 durch Minentreffer mit 273 Toten als letztes japanisches Kriegsschiff im Russisch-Japanischen Krieg verloren. Das im April 1896 unter der Baunummer 660 auf der Armstrong Werft in Low Walker begonnene Schiff, die Kriegsschiffe eigentlich nur noch zur Aufrechterhaltung der Vollbeschäftigung baute, wurde schon im Juli 1896 an Japan verkauft. Die Takasago war ein typischer Elswick-Kreuzer und eine verbesserte Ausgabe der für die argentinische Marine gebauten Kreuzer vom Typ Veinticinco de Mayo, die Sir Philip Watts konstruiert hatte. Watts, seit 1885 Direktor der Kriegsschiffentwicklung bei Armstrong Whitworth in Elswick bei Newcastle upon Tyne, hatte für die japanische Marine schon die 1885 gelieferten Geschützen Kreuzer der Naniwa-Klasse (3650 ts) und die Yoshino (4150 ts, 1892) konstruiert. Die im äußeren Erscheinungsbild der Yoshino ähnliche Takasago wird bisweilen als deren Schwesterschiff betrachtet, da sie dieselbe Rumpfgröße hatte. Die Takasago unterschied sich aber in der schwereren Bewaffnung, der veränderten Antriebsanlage mit vier Doppelender-Kesseln und vier einfachen Zylinderkesseln und der verbesserten Panzerung mit einem größeren Bereich der Höchststärke, die 203-mm-Geschossen widerstehen sollte.
Hauptbewaffnung des neuen Kreuzers waren zwei einzelne 203-mm-L/45-Elswick-Geschütze hinter Schutzschilden, die auf den gleichzeitig gebauten Panzerkreuzern für die japanische Marine in Doppeltürmen zum Einsatz kamen, einer von Armstrongs Geschützfabrik für den Export neu entwickelten Kanone. Gleiches galt für die 120-mm-L/45-Geschütze an den Seiten.
Der im April 1896 begonnene Kreuzer lief am 18. Mai 1897 vom Stapel, wurde am 17. Mai 1898 fertiggestellt und traf im August 1898 in Yokosuka ein. Der Name Takasago stammt von der gleichnamigen Stadt auf Honshū an der japanischen Inlandsee in der Präfektur Hyōgo.
Der Russisch-Japanische Krieg begann 1904 mit Präventivschlägen der Japanischen Marine gegen das Pazifische Geschwader Russlands. Die Takasago gehörte zur 3. Division der Vereinigten Flotte vor Port Arthur mit den Kreuzern Kasagi, Chitose und Yoshino. Der nächtliche Torpedoangriff der Zerstörer machte nur drei russische Schiffe bewegungsunfähig. Die Takasago nahm am folgenden Tag an der Beschießung des Stützpunktes teil. In den folgenden Tagen kaperte sie das Handelsschiff Manchuria (6075 BRT, 1900, 12 kn) der russischen Ostasienreederei vor Port Arthur, die als Kanto Maru als Transporter in japanische Dienste kam. Am 10. März kam sie mit der wieder instand gesetzten Bajan ins Gefecht. Bis Mai gehörte sie zu den Einheiten, die das russische Geschwader eng überwachten.
Am 15. Mai unterstützte sie die Rettungsversuche des durch Minentreffer schwer beschädigten Linienschiffes Yashima, das zusammen mit dem Flaggschiff Admirals Nashibas, der Hatsuse, die ebenfalls auf eine Mine lief und sank, vor Port Arthur in ein Minenfeld lief, das der russische Minenleger Amur in der Nacht zuvor gelegt hatte. Die Yashima ging allerdings im Schlepp verloren, kurz bevor man den vorgeschobenen Stützpunkt bei den Elliot-Inseln erreicht hatte.
Bei den russischen Ausbruchversuchen im Juni und im August beschattete die Takasago das russische Geschwader und überwachte die aus der Schlacht im Gelben Meer am 10. August 1904 zum deutschen Stützpunkt Tsingtau entkommene Zessarewitsch und die dorthin entkommenen Zerstörer bis zu deren Internierung.
Im Oktober 1904 ging die Takasago zur Überholung nach Japan. Als sie wieder vor Port Arthur eintraf, lief sie in der Nacht zum 13. Dezember 1904 bei der Suche nach ausgebrochenen russischen Schiffen, die Chefoo erreichen wollten, 37 km südlich von Port Arthur auf eine Mine, die eine schwere Folgeexplosion der eigenen Munition auslöste. Der Wassereinbruch erwies sich bei Sturm, Schneetreiben und heftigem Seegang als nicht beherrschbar und die Takasago, die keine Boote zu Wasser lassen konnte, sank innerhalb von 23 Minuten, wobei 273 Seeleute starben. 162 Mann konnten von dem begleitenden Kreuzer Otowa noch gerettet werden. Die Takasago war das letzte japanische Kriegsschiff, das im Russisch-Japanischen Krieg verloren ging."
Quelle: Wikipedia (modifiziert)
Das Modell
Der Bausatz der Takasago im Maßstab 1/350 von Kombrig ist aus Resin, es liegt eine Platine mit Ätzteilen bei. Die Qualität des Gusses ist hervorragend, auch die Ätzteile sind von guter Qualität. Das Manko bei Kombrig ist eigentlich schon bekannt: dass für den hohen Preis leider wenig Zubehör beiliegt. Reling, Treppen und Details als Ätzteile muss man sich von anderen Herstellern zukaufen oder man hat, wie ich, ein reichhaltiges Restelager. Die Masten muss man ebenfalls in Eigenkonstruktion herstellen, während bereits enthaltende Teile für die Masten, wie gesagt, bei dem Preis schon Standard sein sollten. Allerdings hat man am Schluss ein außergewöhnliches Modell, das es sonst von keinem gibt.
Ich habe mich für das Vollrumpfodell entschieden. Rumpf und Unterwasserschiff sind getrennt gegossen. Nach sauberem Abtrennen und verschleifen der Angüsse - hier sollte man sich Zeit nehmen und exakt arbeiten - passen beide Teile sauber zusammen. Nach dem Zusammenkleben hat man wenige Stellen zu verspachteln und zu schleifen. Nach dem Grundieren wurden noch die Bullaugen aufgebohrt und Teile montiert. Als Vorbereitung habe ich die einzelnen Bauteile wie Aufbauten, Schornsteine usw. alle von den Angüssen getrennt, verschliffen und in Sortierkästen eingelagert, was den späteren Baufortschritt erleichterte. Bei den Geschützen waren die Schilde aus Ätzteilen schon eine Geduldsache, insbesondere sie in die passende Form zu bringen. Auch bei den Beibooten musste etwas nachgearbeitet werden, ansonsten war alles bestens. Die Masten fertigte ich aus verschiedenen Messingrundmaterialen, die ich zusammenlötete. Nachdem alles soweit montiert und lackiert war, musste noch die Takelage gemacht werden. Hier benutze ich Uni Caenis und Angelschnur mit 0,05 und 0,06 mm Durchmesser. Um sie einigermaßen korrekt zu machen, war viel Bildmaterial nötig, aber die Mühe lohnt sich immer.
Fazit
Mit etwas Mühe und Eigeninitiative hat man am Schluss ein sehr schönes Modell in der Sammlung stehen. Bei der Vielfallt von Modellen aus dieser Zeit wird dies nicht mein letztes Modell von Kombrig sein.
Peter Petri-Schäfer