Das Original
Ein Klassiker der Luftfahrt und einmalig in der Optik, ist die Corsair eines der schönsten Jagdflugzeuge des zweiten Weltkrieges. Das eigentümliche Aussehen mit den Knickflügeln verdankt sie dem großen Propeller, der von einem R-2800 Pratt & Whitney Motor angetrieben wurde. Um das für die extrem harten Landungen auf Trägerdecks ausgelegte Fahrwerk in den Flügeln unterzubringen, durften die Federbeine nicht zu lang sein. Durch die Knickflügel konnte die Länge der Federbeine auf ein akzeptables Maß begrenzt werden und es blieb genügend Spielraum, den Propeller unterzubringen. Die Corsair fand anfänglich, bedingt durch die schlechte Sicht nach vorn, keine Verwendung auf den Flugzeugträgern der US Navy. Die ersten Einsätze mit dem neuen Jagdflugzeug flogen die Marines von Landbasen auf Guadalcanal und von anderen Inseln im Südwestpazifik aus. Die Royal Navy fand Interesse an dem Muster und entwickelte ein spezielles Landeverfahren um Trägerlandungen mehr oder weniger gefahrlos durchführen zu können. Bei der Royal Navy fand die Corsair unter anderem bei den Angriffen auf das deutsche Schlachtschiff Tirpitz als Sicherung für die Jagdbomber Verwendung. Die US Navy übernahm bald das von den Briten entwickelte Landeverfahren und setzte ab Ende 1944 die Corsair auf den Trägern der Essex Klasse ein. Ab 1945 wurde die Corsair, aufgrund ihrer großen Zuladekapazität auch in den Jagdbombereinheiten der Trägergruppen verwendet. Die U.S. Navy hatte die Corsair bis nach dem Koreakrieg im aktiven Dienst, danach wurden die Maschinen ausgemustert und durch Jets ersetzt. Bei der Französischen Marine flog die Corsair bis in die 60er Jahre hinein. Hier versah sie Einsätze in Indochina, Suez und Nordafrika.
Das Modell
Der Bausatz von Tamiya gibt eine hervorragende Nachbildung dieses einmaligen Flugzeuges wieder. Die Passgenauigkeit ist hervorragend, Spachtel- und Schleifarbeiten sind nicht erforderlich. Zurüstsätze sind nicht unbedingt notwendig. Im Bausatz enthalten ist die Möglichkeit, die Corsair mit ein- oder ausgeklappten Tragflächen zu bauen. Dieser Punkt ist sehr löblich, findet man so eine Option bei anderen Marineflugzeugen doch eher selten. Die Landeklappen liegen separat bei und können somit in ausgefahrener Position dargestellt werden. Neben dem extra Gießast mit dem ebenfalls hervorragend wiedergegebenen Traktor liegen dem Bausatz die Zusatztanks und 5“ HVAR Raketen bei.
Einige Nachbesserungsarbeiten erfolgten im Bereich des Motors, hier wurden die Zündkabel nachdetailliert, im Bereich des Flügelklappmechanismus einige Leitungen ergänzt. Der Rest ist aus dem Kasten gebaut. Die Lackierung erfolgte mit Farben von Xtracolor, die Alterung mit Plaka- und Acrylfarbe. Die Decals sind von Aeromaster, gewählt habe ich eine Maschine der VF-84 an Bord der Bunker Hill im Februar 1945, die zu dieser Zeit auf der Motorabdeckung einen gelben Ring als Erkennungszeichen trug. Hintergrund dieser auffälligen Markierung war ein Angriff der US-Trägerverbände auf Tokio. Alle Flugzeuge, die daran teilnahmen, hatten eine gelbe Nase.
Das Trägerdeck von Eduard ist bereits fertig und braucht nur lackiert und gealtert zu werden. Der Traktor entstammt dem Bausatz der Corsair ebenso der Pilot und der Traktorfahrer. Alle anderen Figuren des kleinen Displays stammen von Hecker&Goros.
Christian Bruer